17.05.2023 09:39:39

MÄRKTE EUROPA/Schwergewichte SAP und Siemens stabilisieren den DAX

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--SAP und Siemens stabilisieren am Mittwoch im frühen Geschäft den DAX. Dieser bleibt in der Seitwärtsspanne der vergangenen Tag und Woche, mit einem Abschlag von 0,2 Prozent auf 15.862 Punkte kann er sich knapp behaupten. Der Euro-Stoxx-50 bröckelt um 0,5 Prozent auf 4.296 Punkte ab. Während der ungelöste Streit um die Schuldenobergrenze in den USA die Risikofreude dämpft, wird der DAX von seinen beiden Schwergewichten Siemens und SAP gestützt.

Siemens hat laut Händlern mit den Quartalszahlen die Erwartungen deutlich übertroffen. Auch der Auftragseingang liegt über den Schätzungen. Der Konzern hat zudem die Prognose erneut erhöht. Das neue Ziel für das vergleichbare Umsatzwachstum liegt bei 9 bis 11 Prozent nach bisher 7 bis 10 Prozent. Der Kurs von Siemens zieht um gut 1,7 Prozent an und markiert im frühen Handel mit 154,14 Euro ein neues Jahreshoch.

Auch die überarbeiteten Mittelfristziele von SAP werden gut aufgenommen, der Kurs steigt um 1,9 Prozent auf 123,60 Euro und steht nur noch knapp unter dem Jahreshoch von 124,60 Euro. Die Analysten der Citigroup bezeichnen das Update als ausgewogen, es finde eine Balance zwischen einem sich beschleunigenden Cloud-Momentum und dem operativen Gewinnwachstum. Stützend wirkt hierbei auch die Ankündigung, nach der SAP Aktien im Wert von bis zu 5 Milliarden Euro zurückkaufen will.

SAP haben aktuell 10,55 Prozent Gewicht im DAX, Siemens 9,40 Prozent, zusammen also nahezu 20 Prozent. Damit könnten sie den DAX weiter stabilisieren, nachdem sie schon in den vergangenen Wochen und Monaten Relative Stärke gezeigt haben. Zu den Jahreshochs fehlten beiden Titeln am Dienstagabend nur noch etwa 2 Prozent. "Besonders seit dem DAX-Exit von Linde fließt kontinuierlich Kapital in die beiden Werte", so ein Marktteilnehmer. Sie seien nun sozusagen zu den DAX-Aushängeschildern geworden. Vor dem Exit war Linde der größte DAX-Titel gewesen.

Alle anderen DAX-Werte zeigen allenfalls kleine Aufschläge von weniger als einem halben Prozent oder tendieren im Minus. Commerzbank sind mit einem Abschlag von 6,3 Prozent größter DAX-Verlierer.

Commerzbank fährt Risikovorsorge drastisch runter

Die Commerzbank hat mit ihren Quartalszahlen zwar ebenfalls die Erwartungen geschlagen. Das liegt allerdings auch an einer unerwartet niedrigen Risikovorsorge, die bei den Banken als Steuerungsgröße für den Gewinn gilt. Nachdem die Bank im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch 464 Millionen Euro in die Risikovorsorge gesteckt hatte, waren es nun nur noch 68 Millionen und damit auch nur halb so viel wie erwartet. Zudem erwartet die Commerzbank im Gesamtjahr nun Zinseinnahmen von 7 bis 7,3 Milliarden Euro. Die Marktprognose liege aber bereits bei 7,4 Milliarden Euro.

Zurich Insurance nach Zahlen schwach, Aegon fest

Zurich Insurance fallen nach ihren Zahlen um 3,1 Prozent. Der Leitindex SMI gibt um 0,4 Prozent nach. In Amsterdam ziehen Aegon nach guten Zahlen um 3,5 Prozent an. Der niederländische Versicherer hat im ersten Quartal seine operativen Kapitalerträge gesteigert und zeigt sich zuversichtlich, die Jahresprognose zu erfüllen.

In Paris gewinnen Vallourec nach dem Quartalsbericht 8,5 Prozent. Der Stahlkonzern hat die Nettoverschuldung um 130 Millionen Euro reduziert, sie liegt aber immer noch bei 1 Milliarde Euro.

Die Börse in Oslo bleibt am Mittwoch wegen eines Feiertags geschlossen, in Stockholm findet lediglich ein verkürzter Handel statt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.295,51 -0,5% -20,00 +13,2%

Stoxx-50 4.023,22 -0,3% -12,81 +10,2%

DAX 15.862,48 -0,2% -35,45 +13,9%

MDAX 27.202,55 -0,4% -117,15 +8,3%

TecDAX 3.225,35 -0,4% -12,96 +10,4%

SDAX 13.464,68 -0,4% -49,41 +12,9%

FTSE 7.719,96 -0,4% -31,12 +4,0%

CAC 7.357,64 -0,7% -48,37 +13,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,32 -0,03 -0,25

US-Zehnjahresrendite 3,52 -0,02 -0,36

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:16 Di, 17:16 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0841 -0,2% 1,0860 1,0858 +1,3%

EUR/JPY 148,33 +0,1% 148,50 148,28 +5,7%

EUR/CHF 0,9731 -0,1% 0,9736 0,9737 -1,7%

EUR/GBP 0,8718 +0,2% 0,8714 0,8697 -1,5%

USD/JPY 136,82 +0,3% 136,81 136,57 +4,3%

GBP/USD 1,2435 -0,4% 1,2456 1,2484 +2,8%

USD/CNH (Offshore) 7,0107 +0,2% 7,0110 6,9945 +1,2%

Bitcoin

BTC/USD 26.983,91 -0,1% 26.996,78 27.023,81 +62,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,09 70,86 -1,1% -0,77 -12,6%

Brent/ICE 74,22 74,91 -0,9% -0,69 -12,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 31,75 31,82 -0,2% -0,07 -59,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.989,56 1.989,15 +0,0% +0,41 +9,1%

Silber (Spot) 23,71 23,78 -0,3% -0,07 -1,1%

Platin (Spot) 1.067,68 1.062,00 +0,5% +5,68 -0,0%

Kupfer-Future 3,66 3,66 +0,1% +0,00 -4,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 17, 2023 03:39 ET (07:39 GMT)

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