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07.09.2022 09:43:40

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Vorgaben und Warten auf EZB bremsen DAX

Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächere Vorgaben der Wall Street, enttäuschende Konjunkturdaten aus China und das Warten auf die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag sorgen am Mittwoch für ein ungünstiges Umfeld für Aktien. Der DAX liegt im frühen Geschäft 1,0 Prozent im Minus bei 12.748 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 büßt 0,9 Prozent ein.

In den USA gaben die Kurse am Dienstag überwiegend nach, nachdem gute Konjunkturdaten die Erwartung befeuert hatten, dass die US-Notenbank Ende des Monats mit einem weiteren großen Zinsschritt um 75 Basispunkte aufwarten wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist auf über 70 Prozent gestiegen, wie der Zinsterminmarkt zeigt. Entsprechend legten die Marktzinsen deutlich zu.

Aus China kommt derweil ein unter Erwarten ausgefallener Anstieg der Exporte. Dieser unterstreicht, dass es in dem für die Weltkonjunktur wichtigen Land weiter nicht rund läuft. Zuletzt hatte Peking bereits wiederholt versucht, mit Stimuli für Schwung zu sorgen.

Mit Blick auf den EZB-Tag am Donnerstag herrscht Unsicherheit, was zusätzlich für Zurückhaltung sorgt. Die Frage ist, ob die Notenbanker die Leitzinsen um 50 oder 75 Basispunkte erhöhen werden. Sie stecken dabei in der Klemme, einerseits auf die viel zu hohe Inflation entschieden reagieren zu müssen und andererseits die wegen der Energiekrise drohende Rezession nicht noch schlimmer zu machen durch eine zu starke Zinserhöhung.

Am Devisenmarkt zog der Dollar mit den guten US-Daten und steigenden Zinsen an, der Euro markierte ein neues 20-Jahrestief. Aktuell liegt er mit 0,9891 Dollar wieder etwas darüber. Weiter abwärts geht es mit dem Yen. Er ist auf den niedrigsten Stand seit August 1998 gefallen, weil die japanische Notenbank weiter einen expansiven geldpolitischen Kurs fährt.

Im Fokus stehen im Tagesverlauf neben Auftritten diverser US-Notenbanker, von denen man sich Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed erhofft, am Abend das Beige Book, der Bericht der US-Notenbank zur Wirtschaftsentwicklung.

Siemens Energy besorgt sich Geld - Kühne will mehr Lufthansa

Unter den Einzelwerten verlieren Siemens Energy gut 5 Prozent. Der Energietechnikhersteller hat nicht unerwartet eine Wandelanleihe platziert über knapp 1 Milliarde Euro. Sie wird im September 2025 automatisch in Aktien umgewandelt und wirkt dann gewinnverwässernd. Siemens Energy benötigt das Geld für die Komplettübernahme der schwächelnden spanischen Windenergietochter Siemens-Gamesa (+0,1%).

Um 8,5 Prozent auf 4,33 Euro geht es für Uniper nach unten. Zur übergeordneten Gaskrise kommen nun auf einen Schlag mehrere sehr negative Analystenstimmen. "Vor allem die Kursziele lassen einen erschauern", sagt ein Händler. Metzler sticht mit einem Ziel von 2 Euro nach zuvor 5,50 Euro heraus. Credit Suisse hat das Ziel auf 4 Euro gesenkt nach 24,60 und Berenberg auf 6 nach 24 Euro.

Lufthansa ziehen gegen den Markt an um 1,2 Prozent. Hier stützt neben dem abgewendeten Pilotenstreik, dass der größte Aktionär Klaus-Michael Kühne seine Beteiligung an der Fluggesellschaft von 15,01 Prozent nun doch weiter aufstocken will.

SGL Carbon (+10,5%) profitieren davon, dass der Graphit-Spezialist seine Jahresprognose 2022 erneut erhöht hat. "Es ist schon bemerkenswert, angesichts der Rezessionssorgen am Markt, dass es hier so rund läuft", kommentiert ein Händler.

In der dritten Reihe gewinnen DFV Deutsche Familienversicherung 2,2 Prozent, nachdem das digitale Versicherungsunternehmen Geschäftszahlen vorgelegt hat.

In Madrid büßt die Repsol-Aktie 0,7 Prozent ein. Repsol verkauft einen Anteil von 25 Prozent an ihrem Fördergeschäft für 4,8 Milliarden Dollar. Der Energiekonzern will damit den Umstieg von fossilen auf Erneuerbare Energien finanzieren.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.467,60 -0,9% -32,54 -19,3%

Stoxx-50 3.461,41 -1,2% -41,93 -9,4%

DAX 12.748,23 -1,0% -123,21 -19,8%

MDAX 24.630,16 -1,0% -255,14 -29,9%

TecDAX 2.891,04 -1,0% -28,89 -26,3%

SDAX 11.563,76 -0,8% -91,64 -29,6%

FTSE 7.194,86 -1,4% -105,58 -1,1%

CAC 6.053,50 -0,8% -51,11 -15,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,63 -0,00 +1,81

US-Zehnjahresrendite 3,35 +0,00 +1,84

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:12 Di, 17:16 % YTD

EUR/USD 0,9894 -0,1% 0,9905 0,9916 -13,0%

EUR/JPY 142,64 +0,9% 142,72 141,52 +9,0%

EUR/CHF 0,9750 +0,0% 0,9751 1,0173 -6,0%

EUR/GBP 0,8613 +0,2% 0,8616 0,8597 +2,5%

USD/JPY 144,18 +1,0% 144,06 142,69 +25,3%

GBP/USD 1,1491 -0,2% 1,1498 1,1536 -15,1%

USD/CNH (Offshore) 6,9861 +0,2% 6,9834 6,9647 +9,9%

Bitcoin

BTC/USD 18.757,29 -3,8% 18.773,69 19.808,57 -59,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,40 86,88 -1,7% -1,48 +20,3%

Brent/ICE 91,55 92,83 -1,4% -1,28 +23,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 228,31 239,84 -4,8% -11,54 +290,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.697,38 1.701,50 -0,2% -4,12 -7,2%

Silber (Spot) 18,03 18,08 -0,3% -0,05 -22,7%

Platin (Spot) 858,45 856,73 +0,2% +1,73 -11,6%

Kupfer-Future 3,42 3,47 -1,5% -0,05 -22,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 07, 2022 03:44 ET (07:44 GMT)

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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,20 -0,80% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
DFV Deutsche Familienversicherung 6,45 -0,77% DFV Deutsche Familienversicherung
Lufthansa AG 6,28 -1,47% Lufthansa AG
Repsol S.A. (spons. ADRs) 11,40 -0,87% Repsol S.A. (spons. ADRs)
Repsol S.A. 11,45 -1,34% Repsol S.A.
SGL Carbon SE 4,35 3,82% SGL Carbon SE
Siemens Energy AG 51,58 1,02% Siemens Energy AG

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