Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -W-
19.07.2022 09:55:39

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - EDF haussieren mit Verstaatlichungsplan

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind mit Abgaben in den Handel am Dienstag gestartet. "Die Sorgen wiegen an der Börse heute einmal mehr schwerer als die Hoffnung", heißt es bei QC Partners. Zum Strauß an Belastungsfaktoren gehörten wieder steigende Covid-Fälle in China, die solide aber nicht überragend verlaufende US-Berichtssaison und weiter die Zins- und Inflationssorgen. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 12.861, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 3.482 nach unten.

"Ohne richtig positive Nachrichten traut sich im Moment kaum jemand, in den Aktienmarkt einzusteigen. Die niedrigen Kurse und die günstigen Bewertungsniveaus reichen als Kaufargumente nicht aus", so QC Partners weiter. Die Angst zu früh einzusteigen sei weiterhin deutlich größer als die Angst, den ersten Teil der Kursgewinne zu verpassen.

Dazu kommt als Stimmungsbremser, dass sich Apple offenbar auf einen möglichen Wirtschaftsabschwung vorbereitet und im kommenden Jahr die Neueinstellungen in bestimmten Bereichen verlangsamen will. Der iPhone-Hersteller wolle in unsicheren Zeiten vorsichtiger agieren, berichtet die Agentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Für den Techniksektor geht es im frühen Geschäft um 1,3 Prozent nach unten.

EU-Verbraucherpreise im Blick

Daneben halten sich die Anleger vor wichtigen Ereignissen zurück. Später am Tag kommen die EU-Verbraucherpreise für Juni, allerdings in der zweiten Lesung. Zwei Tage vor der Zinsentscheidung der EZB könnten schon kleine Abweichungen von der Vorabschätzung von plus 8,6 Prozent für Marktreaktionen sorgen. Am Mittwoch steht dann Italien im Fokus, wenn Mario Draghi erläutert, wie er seine zukünftige politische Rolle sieht. Die Ratingagentur Fitch erwartet bei einer Regierung ohne den ehemaligen EZB-Präsidenten und Goldman-Sachs-Banker, dass Strukturreformen und Haushaltskonsolidierung wahrscheinlich schwieriger werden.

Am Donnerstag wird dann die EZB die Schlagzeilen für sich in Anspruch nehmen und das erste Mal seit 11 Jahren die Leitzinsen anheben, wohl um 25 Basispunkte. Viele Marktexperten halten das für zu wenig angesichts der extrem hohen Inflation. Ob ab Donnerstag bereits wieder Gas aus Russland in den Westen durch Nordstream 1 wie fließen wird, bleibt abzuwarten.

Novartis-Zahlen im Rahmen der Erwartungen

In Paris haussieren EDF nach tagelanger Aussetzung um 15,2 Prozent auf 11,78 Euro. Der französische Staat plant ein Übernahmeangebot für rund 12 Euro. Die Aktien des Stromversorgers sollen danach vom Markt genommen werden. Sie hatten am 12. Juli bei 10,22 Euro geschlossen, ehe sie vom Handel ausgesetzt wurden.

Die Quartalszahlen von Novartis (+0,2%) sind laut einem Teilnehmer "in line" ausgefallen. Der Umsatz liege leicht unterhalb seiner Erwartung, die Ertragsseite habe dagegen leicht positiv überrascht. Leicht positiv sei, dass der Ausblick für die Tochter Sandoz etwas nach oben genommen worden sei.

Ein gutes zweites Quartal bestätigen die Jefferies-Analysten dem schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo (-1,2%). Etwas verhaltener lese sich aber der Ausblick, in dem auf die makroökonomischen Unsicherheiten verwiesen werde und erforderliche Flexibilität, sollte sich die Nachfrage verschlechtern.

Der französische Bahntechnikkonzern Alstom hat im ersten Geschäftsquartal zwar mehr umgesetzt, zugleich aber den konjunkturellen Gegenwind durch rückläufige Aufträge zu spüren bekommen. Der Kurs fällt um gut 5 Prozent, zumal Alstom von einem komplexeren makroökonomisches Umfeld spricht und die Inflation die Rentabilität belasten dürfte.

Für Bilfinger geht es um knapp 15 Prozent abwärts, nachdem die Bank of America das Papier von "Buy" auf "Underperform" drastisch abgestuft hat.

Der Kurs des Industriekameraherstellers Basler knickt um zwei Drittel ein. Das ist aber nur der Ausgabe von Gratisaktien geschuldet. Statt einer finden die Basler-Aktionäre nun drei Aktien in ihren Depots.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.479,37 -0,9% -32,49 -19,1%

Stoxx-50 3.507,37 -0,3% -10,22 -8,2%

DAX 12.843,38 -0,9% -116,43 -19,2%

MDAX 25.662,76 -1,0% -258,47 -26,9%

TecDAX 2.882,58 -1,5% -42,72 -26,5%

SDAX 12.049,32 -1,4% -169,74 -26,6%

FTSE 7.197,02 -0,4% -26,22 -2,2%

CAC 6.039,76 -0,9% -52,15 -15,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,23 +0,02 +1,41

US-Zehnjahresrendite 2,98 0 +1,47

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:31 Mo, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0228 +0,8% 1,0158 1,0169 -10,0%

EUR/JPY 140,95 +0,6% 140,09 140,51 +7,7%

EUR/CHF 0,9926 +0,1% 0,9908 0,9930 -4,3%

EUR/GBP 0,8524 +0,4% 0,8481 0,8476 +1,5%

USD/JPY 137,80 -0,2% 138,01 138,18 +19,7%

GBP/USD 1,1998 +0,4% 1,1975 1,1996 -11,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7505 -0,1% 6,7526 6,7530 +6,2%

Bitcoin

BTC/USD 21.773,00 +0,6% 22.088,14 22.247,30 -52,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 103,16 102,60 +0,5% 0,56 +42,9%

Brent/ICE 106,67 106,27 +0,4% 0,40 +42,4%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 161,60 159,60 +2,8% 4,34 +41,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.710,77 1.709,37 +0,1% +1,40 -6,5%

Silber (Spot) 18,78 18,70 +0,4% +0,08 -19,4%

Platin (Spot) 872,00 866,43 +0,6% +5,57 -10,2%

Kupfer-Future 0,00 3,35 0% 0 -24,6%

YTD zu Vortagsschluss

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

July 19, 2022 03:56 ET (07:56 GMT)

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