Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
18.06.2018 16:14:45

MÄRKTE EUROPA/Rückschlag - Politik und Handelsschranken belasten

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Rücksetzer starten die Börsen in Europa in die neue Handelswoche. Während die Aktienmärkte in der Vorwoche noch von einem schwachen Euro infolge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank profitierten, belasten zum Wochenauftakt die Politik wie auch die zunehmenden globalen Handelshemmnisse.

Einerseits dämpft die weitere Eskalation im Handelsstreit die Stimmung, nachdem die USA und China Einfuhren aus dem jeweils anderen Land mit neuen Zöllen belegt haben. An der Börse wird nicht ausgeschlossen, das weitere Zölle folgen werden und so eine Spirale in Gang gesetzt wird.

Daneben führt aber auch die Regierungskrise in Deutschland zu Zurückhaltung unter Anlegern. "Sollte die Regierung platzen, wäre das klar negativ", sagt ein Marktteilnehmer. Auch wenn Asylfragen bisher nicht zum Bruch zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU geführt haben, ist eine Lösung nicht in Sicht. Ausländische Investoren dürfte nicht gefallen, dass die bisherige politische Stabilität in Deutschland Risse bekommt. Der DAX gibt am Nachmittag um 1,3 Prozent auf 12.840 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,1 Prozent auf 3.465 Punkte nach unten.

Angst vor europaskeptischen Kräften in Deutschland bei Merkel-Rücktritt

Der Euro notiert zu Wochenbeginn kaum verändert bei 1,1612. Die schwelende Regierungskrise in Berlin belastet die Gemeinschaftswährung bisher kaum. Die Commerzbank mahnt, dass diese ein größeres Thema am Markt werden könnte: Auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel in den vergangenen Jahren immer wieder in Peripherieländern für ihre Krisenpolitik kritisiert, oft gehasst wurde, sei sie doch eine ganz entscheidende Architektin der Krisenbekämpfungspolitik gewesen. Bei einem Rücktritt der Kanzlerin könnte die Angst vor europaskeptischen Kräften in Deutschland sehr schnell zum Marktthema werden, heißt es. Ein Rücktritt von Merkel drückte den Eurokurs nach Einschätzung von BK Asset Management unter die Marke von 1,15 US-Dollar oder auch darunter.

Lufthansa spricht mit Norwegian über mögliche Übernahme

Die Deutsche Lufthansa prüft eine mögliche Übernahmeofferte für die Billigfluggesellschaft Norwegian Air Shuttle. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bestätigte der Süddeutschen Zeitung, dass es Gespräche mit der Airline aus Oslo gebe. "In Europa redet aktuell jeder mit jedem", sagte Spohr der Zeitung. Lufthansa hat bereits in der Vergangenheit Interesse an einer Sektorkonsolidierung geäußert. Ob Lufthansa Norwegian ein Gebot unterbreite, hänge vom Preis, der Strategie sowie dem regulatorischen Umfeld ab, so Spohr. Für die Aktie der Norwegian Air Shuttle geht es um gut 9 Prozent nach oben, Lufthansa notieren dagegen 1 Prozent im Minus.

Audi-Chef Rupert Stadler in Untersuchungshaft

In der Dieselaffäre hat die Staatsanwaltschaft Audi-Chef Rupert Stadler festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler unter anderem Betrug im Zusammenhang mit dem Verkauf von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgasreinigung vor. Es bestehe Verdunkelungsgefahr, so die Behörde. "Ausländische Anleger ziehen sich aus der Aktie zurück", sagt ein Händler.

Die Festnahme von Audi-Chef Stadler bezeichnen die Analysten von Evercore als weiteren Tiefpunkt in der "Diesel-Saga" von VW. Zu fragen sei, warum es zur Verhaftung kommen musste und die Aufsichtsräte von Audi und VW nicht früher gehandelt hätten. VW fallen um 2,9 Prozent, Audi um 1,5 Prozent.

Um 2,6 Prozent geht es für die Evotec-Aktie nach oben. Das Biotechnologieunternehmen und Sanofi haben die Verhandlungen über eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsplattform abgeschlossen. Beide Unternehmen hatten im März angekündigt, dass die Franzosen ihr Portfolio an frühphasigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie ein Expertenteam von über 100 Mitarbeitern an Evotec transferieren. Ziel der Vereinbarung ist der Aufbau einer Plattform zur beschleunigten Erforschung und Entwicklung von Antiinfektiva. Sanofi zahlt Evotec zunächst 60 Millionen Euro. Sanofi verlieren in Paris 1,0 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.457,87 -1,35 -47,15 -1,32

Stoxx-50 3.057,94 -1,00 -30,86 -3,77

DAX 12.817,89 -1,48 -192,66 -0,77

MDAX 26.692,57 -0,96 -258,56 1,88

TecDAX 2.845,42 -0,63 -18,13 12,51

SDAX 12.537,83 -0,89 -112,75 5,48

FTSE 7.611,88 -0,29 -22,03 -0,70

CAC 5.430,96 -1,29 -70,92 2,23

Bund-Future 161,23% 0,23 1,64

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.05 Uhr Fr, 17.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1602 +0,06% 1,1594 1,1616 -3,4%

EUR/JPY 128,09 -0,20% 128,08 128,41 -5,3%

EUR/CHF 1,1542 -0,20% 1,1560 1,1557 -1,4%

EUR/GBP 0,8763 +0,37% 0,8735 1,1429 -1,4%

USD/JPY 110,43 -0,24% 110,47 110,54 -2,0%

GBP/USD 1,3241 -0,29% 1,3272 1,3275 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.479,20 -0,9% 6.478,38 6.567,35 -52,6%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,64 -0,64 -0,03

Deutschland 10 Jahre 0,39 0,40 -0,04

USA 2 Jahre 2,54 2,55 0,65

USA 10 Jahre 2,91 2,92 0,50

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,00 65,73 -0,1% -0,06 +8,8%

Brent/ICE 74,36 73,44 +1,3% 0,92 +14,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.280,18 1.279,63 +0,0% +0,55 -1,7%

Silber (Spot) 16,50 16,57 -0,5% -0,08 -2,6%

Platin (Spot) 889,10 888,05 +0,1% +1,05 -4,4%

Kupfer-Future 3,10 3,14 -1,4% -0,04 -6,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 18, 2018 10:15 ET (14:15 GMT)

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