18.06.2018 18:21:45

MÄRKTE EUROPA/Politik und Handelssorgen belasten - VW schwach

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Für die Börsen in Europa ist es zum Start in die Woche nach unten gegangen. Während die Aktienmärkte in der Vorwoche noch von einem schwachen Euro infolge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank profitierten, belasteten am Montag die Politik wie auch die zunehmenden globalen Handelshemmnisse. Einerseits dämpfte die weitere Eskalation im Handelsstreit die Stimmung, nachdem die USA und China Einfuhren aus dem jeweils anderen Land mit neuen Zöllen belegt hatten. An der Börse wurde nicht ausgeschlossen, das weitere Zölle folgen werden und so eine Spirale in Gang gesetzt wird.

Daneben führte auch die Regierungskrise in Deutschland zu Zurückhaltung unter Anlegern. "Sollte die Regierung platzen, wäre das klar negativ", sagte ein Marktteilnehmer. Der DAX schloss 1,4 Prozent tiefer bei 12.834 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,1 Prozent auf 3.467 Zähler talwärts.

Angst vor europaskeptischen Kräften in Deutschland bei Merkel-Rücktritt

Die schwelende Regierungskrise in Berlin belastete die Gemeinschaftswährung bisher kaum. Die Commerzbank mahnte bereits, dass diese ein größeres Thema am Markt werden könnte. Auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel in den vergangenen Jahren immer wieder in Peripherieländern für ihre Krisenpolitik kritisiert, ja oft angefeindet wurde, sei sie doch eine ganz entscheidende Architektin der Krisenbekämpfungspolitik gewesen.

Bei einem Rücktritt der Kanzlerin könnte die Angst vor europaskeptischen Kräften in Deutschland sehr schnell zum Marktthema werden, hieß es. Ein Rücktritt von Merkel könnte den Eurokurs nach Einschätzung von BK Asset Management unter die Marke von 1,15 US-Dollar oder auch darunter drücken. Der Euro notierte zu Wochenbeginn kaum verändert bei 1,1612.

Audi-Chef Rupert Stadler in Untersuchungshaft

In der Dieselaffäre hat die Staatsanwaltschaft Audi-Chef Rupert Stadler festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler unter anderem Betrug im Zusammenhang mit dem Verkauf von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgasreinigung vor. Es bestehe Verdunkelungsgefahr, so die Behörde. Die Festnahme von Audi-Chef Stadler bezeichneten die Analysten von Evercore als weiteren Tiefpunkt in der "Diesel-Saga" von VW. Zu fragen sei, warum es zur Verhaftung kommen musste und die Aufsichtsräte von Audi und VW nicht früher gehandelt hätten. "Ausländische Anleger ziehen sich aus der Aktie zurück", sagte ein Händler. VW stellten mit einem Abschlag von 3,1 Prozent den Verlierer im DAX.

Lufthansa spricht mit Norwegian über mögliche Übernahme

Die Deutsche Lufthansa prüft eine mögliche Übernahmeofferte für die Billigfluggesellschaft Norwegian Air Shuttle. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bestätigte der Süddeutschen Zeitung, dass es Gespräche mit der Airline aus Oslo gebe. "In Europa redet aktuell jeder mit jedem", sagte Spohr der Zeitung. Lufthansa hat bereits in der Vergangenheit Interesse an einer Sektorkonsolidierung geäußert. Ob Lufthansa Norwegian ein Gebot unterbreite, hänge vom Preis, der Strategie sowie dem regulatorischen Umfeld ab, so Spohr. Für die Aktie der Norwegian Air Shuttle ging es in Oslo um über 10 Prozent nach oben, Lufthansa notierten dagegen 0,6 Prozent im Minus.

Um 3,1 Prozent ging es für die Evotec-Aktie nach oben. Das Biotechnologieunternehmen und Sanofi hatten die Verhandlungen über eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsplattform abgeschlossen. Beide Unternehmen hatten im März angekündigt, dass die Franzosen ihr Portfolio an frühphasigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie ein Expertenteam von über 100 Mitarbeitern an Evotec transferieren. Ziel der Vereinbarung ist der Aufbau einer Plattform zur beschleunigten Erforschung und Entwicklung von Antiinfektiva. Sanofi zahlt Evotec zunächst 60 Millionen Euro. Sanofi verloren in Paris 0,6 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.466,65 -38,37 -1,1% -1,1%

Stoxx-50 3.063,46 -25,34 -0,8% -3,6%

Stoxx-600 385,91 -3,22 -0,8% -0,8%

Frankfurt XETRA-DAX 12.834,11 -176,44 -1,4% -0,7%

London FTSE-100 London 7.631,33 -2,58 -0,0% -0,7%

Paris CAC-40 Paris 5.450,48 -51,40 -0,9% +2,6%

Amsterdam AEX Amsterdam 559,68 -2,03 -0,4% +2,8%

Athen ATHEX-20 Athen 2.028,25 +14,76 +0,7% -2,6%

Brüssel BEL-20 Brüssel 3.762,96 -40,29 -1,1% -5,4%

Budapest BUX Budapest 35.505,46 -533,50 -1,5% -9,8%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.252,50 -38,76 -0,9% +8,5%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 114.197,46 -2156,62 -1,9% -19,0%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 970,99 -9,22 -0,9% -5,2%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.569,17 +0,66 +0,0% +3,4%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.769,40 -81,60 -0,8% -2,7%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.099,27 -91,18 -0,4% +1,5%

Moskau RTS Moskau 1.100,63 -16,41 -1,5% -4,7%

Oslo OBX Oslo 818,95 -6,50 -0,8% +10,3%

Prag PX Prag 1.069,40 -8,48 -0,8% -0,8%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.561,65 -8,78 -0,6% -1,0%

Warschau WIG-20 Warschau 2.150,98 -52,03 -2,4% -12,6%

Wien ATX Wien 3.309,44 -39,81 -1,2% -1,9%

Zürich SMI Zürich 8.519,57 -123,03 -1,4% -9,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.05 Uhr Fr, 17.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1606 +0,09% 1,1594 1,1616 -3,4%

EUR/JPY 128,20 -0,11% 128,08 128,41 -5,2%

EUR/CHF 1,1551 -0,12% 1,1560 1,1557 -1,4%

EUR/GBP 0,8764 +0,38% 0,8735 1,1429 -1,4%

USD/JPY 110,47 -0,21% 110,47 110,54 -1,9%

GBP/USD 1,3242 -0,28% 1,3272 1,3275 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.504,01 -0,5% 6.478,38 6.567,35 -52,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,16 65,73 +0,2% 0,10 +9,0%

Brent/ICE 74,42 73,44 +1,3% 0,98 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.278,77 1.279,63 -0,1% -0,86 -1,9%

Silber (Spot) 16,47 16,57 -0,6% -0,11 -2,8%

Platin (Spot) 883,25 888,05 -0,5% -4,80 -5,0%

Kupfer-Future 3,11 3,14 -1,0% -0,03 -6,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 18, 2018 12:21 ET (16:21 GMT)

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Evotec AG (spons. ADRs) 4,14 -5,48% Evotec AG  (spons. ADRs)
EVOTEC SE 8,48 -4,35% EVOTEC SE
Norwegian Air Shuttle 0,96 0,06% Norwegian Air Shuttle
Sanofi S.A. (spons. ADRs) 50,50 -1,94% Sanofi S.A. (spons. ADRs)
Sanofi S.A. 102,68 -0,83% Sanofi S.A.
Volkswagen (VW) AG Vz. 97,12 -3,32% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 101,00 -3,26% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 433,63 -1,80%
CAC 40 8 110,54 -1,17%
ATX 4 065,12 -1,96%