24.02.2014 18:49:34

MÄRKTE EUROPA/Neue Jahreshochs in Sichtweite

   Von HERBERT RUDE

   An den europäischen Aktienmärkten ging es am Montag deutlich nach oben. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,6 Prozent auf 3.151 Punkte und schloss nur knapp ein Prozent unter dem Jahreshoch vom 21. Januar. Der Dax gewann 0,5 Prozent. Laut Marktteilnehmern schwappte die gute Stimmung vom US-Markt über den Atlantik: In New York wurde der S&P-500 seiner Vorreiterrolle gerecht und beendete im frühen Geschäft die jüngste Verschnaufpause mit neuen Rekordständen.

   "Die US-Märkte greifen schon wieder nach oben an, und damit sollten auch neue Höchststände im DAX nicht überraschen", sagte Achim Matzke, Marktanalyst der Commerzbank. Gestützt wurde die Stimmung auch von einem günstigen Ifo-Geschäftsklimaindex. Der ist wider Erwarten im Februar weiter gestiegen. Davon profitierte auch der Euro, der zum Handelsschluss an den europäischen Aktienmärkten mit 1,3740 Dollar nur knapp unter seinem Jahreshoch von 1,3775 Dollar lag. Die Dollar-Schwäche wiederum treibt das Gold, das mit 1.337 Dollar je Feinunze so hoch gehandelt wurde wie zuletzt Ende Oktober.

   Etwas gebremst wurde der Anstieg der Indizes von den VW-Aktien. Diese legten mit einem Minus von 6,5 Prozent den Rückwärtsgang ein. Der hohe Verlust bei VW hat nach Auskunft von Händlern weniger mit dem möglicherweise zu teuren Übernahmeangebot für den schwedischen Autohersteller Scania und der damit verbundenen Kapitalerhöhung zu tun, sondern ist dem Ausblick auf das laufende Jahr geschuldet. Dieser impliziere einen Umsatz von 191 bis 203 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 10,5 bis 13,2 Milliarden Euro. "Das liegt deutlich unter den Konsensschätzungen", sagte ein Händler.

   Auch die Stagnation des Netto-Cashflow und der Netto-Liquidität auf dem Stand der Neunmonatszahlen sei "enttäuschend". Mehrere Broker haben sich bereits negativ zu den Ergebnissen geäußert. Scania-Aktien legten dagegen stark zu, blieben aber leicht unter dem gebotenen Preis von 200 Kronen.

   Telekom-Aktien im Aufwind

   Während der Index der Autoaktien wegen VW um 1,1 Prozent nachgab, zog der Index der Telekom-Aktien um 1,3 Prozent an. Vodafone gewannen bereinigt etwa 3 Prozent, nachdem die Aktionäre eine hohe Dividende in bar und in Verizon-Aktien erhalten haben, nun aber nur sechs neue statt elf alter Vodafone-Aktien besitzen.

   Aber auch Deutsche Telekom, Orange und Telefonica lagen auf der Gewinnerseite. Händler verwiesen darauf, dass die Verizon-Aktien der Vodafone-Aktionäre zum Börsenschluss wieder aus dem Stoxx-50 und dem Stoxx-Index der Telekom-Aktien entfernt wurden. Index-Tracker verkauften deshalb die Verizon-Aktien und reinvestierten das Geld unter anderem in andere Telekom-Titel. Am Dienstagabend dürfte ein ähnlicher Effekt zu Gunsten großer britischer Aktien einsetzen, weil die Verizon-Aktien dann den Londoner Index FTSE-100 verlassen.

   Auch Vivendi zogen mit den Telekom-Titeln kräftig an. Der Konzern will sich in einen Medien-Bereich und einen Telco-Bereich aufspalten. Möglicherweise könne Vivendi das Telekom-Geschäft sogar als Block verkaufen, spekulierte ein Marktteilnehmer.

   Auf der anderen Seite verloren HSBC-Aktien nach neuen Geschäftszahlen 2,8 Prozent. Ein Händler verwies darauf, dass der Vorsteuergewinn mit 22,6 Milliarden Dollar die Erwartung um rund 8 Prozent verfehlt habe. Die Dividende liege rund 5 Prozent unter der Markterwartung. Unter Druck standen auch Rohstoffaktien: Weil der chinesische Immobilienmarkt als überhitzt gilt, könnten die Bauinvestitionen in China zurückgehen. Das wiederum könnte die Nachfrage nach Rohstoffen dämpfen, so die Befürchtung der Anleger. Der Index der Rohstoff-Aktien fiel um 1,0 Prozent, Papiere von Rio Tinto gaben noch stärker nach.

=== Europäische Schlussbörsen vom Montag, 24. Februar

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.157,31 25,64 +0,8% 1,6 . Stoxx-50 2.976,76 15,65 +0,5% 2,0 . Stoxx-600 338,19 2,10 +0,6% 3,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.708,94 51,99 +0,5% 1,6 London FTSE-100 6.865,86 27,80 +0,4% 1,7 Paris CAC-40 4.419,13 38,07 +0,9% 2,9 Amsterdam AEX 401,76 1,40 +0,3% 0,0 Athen ATHEX-20 394,73 -11,78 -2,9% 2,6 Brüssel BEL-20 3.044,76 25,32 +0,8% 4,1 Budapest BUX 18.221,94 110,96 +0,6% -1,8 Helsinki OMXH-25 2.937,48 12,85 +0,4% 3,6 Istanbul ISE NAT. 30 77.757,39 337,36 +0,4% -5,7 Kopenhagen OMXC-20 704,63 8,79 +1,3% 14,5 Lissabon PSI 20 7.228,49 79,21 +1,1% 11,4 Madrid IBEX-35 10.193,10 122,10 +1,2% 2,8 Mailand FTSE-MIB 20.477,50 85,60 +0,4% 8,0 Moskau RTS 1.318,98 3,44 +0,3% -8,5 Oslo OBX 508,33 2,57 +0,5% 0,9 Prag PX 1.039,29 -6,77 -0,6% 5,1 Stockholm OMXS-30 1.370,11 20,99 +1,6% 2,8 Warschau WIG-20 2.526,90 39,18 +1,6% 5,2 Wien ATX 2.678,01 14,74 +0,6% 5,2 Zürich SMI 8.485,48 53,70 +0,6% 3,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3737 -0,06% 1,3745 1,3726 EUR/JPY 140,7837 0,08% 140,6705 140,9967 EUR/CHF 1,2214 0,17% 1,2194 1,2201 USD/JPY 102,4650 0,12% 102,3430 102,7530 GBP/USD 1,6648 -0,02% 1,6652 1,6631 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires

   February 24, 2014 12:18 ET (17:18 GMT)

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