20.01.2014 18:56:32

MÄRKTE EUROPA/Milliardenverlust der Deutschen Bank belastet

   Von Thomas Leppert

   Mit einem Paukenschlag hat die Deutsche Bank die Berichtssaison für die Banken in Europa gestartet. Kosten für Prozesse und gesunkene Kreditbewertungen sorgten im vierten Quartal für einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vor Steuern. Nicht nur die Aktie der Deutschen Bank ging daraufhin mit einem Minus von 5,4 Prozent auf 37,21 Euro in die Knie. Auch in Europa stellte der Sektor-Index der Banken mit einem Minus von 1,2 Prozent das Schlusslicht. Mit leichten Abschlägen schlossen die Indizes in Europa den ersten Handelstag der Woche. Der Dax gab um 0,3 Prozent auf 9.716 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 schloss kaum verändert bei 3.153 Punkten.

   Als einerseits "klar enttäuschend", andererseits aber "nicht beunruhigend" werteten die Analysten von equinet die höher als erwarteten Einmalbelastungen der Deutschen Bank. Die offenbar für die negative Überraschung ausschlaggebenden Kosten dürften in den kommenden Quartalen auslaufen, erwarten die Experten. Für die Citigroup spiegelt das schwache Ergebnis gewissermaßen die "Aufräumarbeiten" des Managements wider.

   Den zweitschwächsten Sektor in Europa stellten die Finanzdienstleister mit einem Minus von 0,8 Prozent, dicht gefolgt von den Versicherern. "Die Anleger nehmen erst einmal Gewinne mit, nachdem diese Sektoren jüngst gesucht waren", sagte ein Marktteilnehmer. Zudem hatten am Morgen die Analysten der Societe Generale laut Angaben aus dem Handel die Allianz-Aktie zum Verkauf empfohlen. Die Allianz-Papiere schlossen 0,9 Prozent leichter.

   Unter Abgabedruck standen zudem die Peugeot-Aktien mit der bevorstehenden Kapitalerhöhung. Die Aktien brachen um 11 Prozent auf 10,21 Euro ein, nachdem der Aufsichtsrat einer Erhöhung um rund 3 Milliarden Euro zugestimmt hat. Ein Viertel dürfte die Familie Peugeot übernehmen, ein Viertel der chinesische Partner Dongfeng, der damit in den Konzern einsteigen werde, so ein Teilnehmer mit Blick auf die Spekulationen am Markt. Da damit rund 1,5 Milliarden Euro am Markt platziert werden könnten, führte dies zu den kräftigen Kursverlusten der Aktie. Der Sektor der Automobilwerte verlor 0,4 Prozent.

   In der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt legte Wincor Nixdorf Zahlen vor. Der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bei rückläufigen Umsätzen mehr verdient. Während das Ergebnis den Erwartungen der Analysten entsprach, verfehlte der Umsatz die Analystenprognose von 660 Millionen Euro. Am Ende des Tages verlor die Aktie 3,3 Prozent auf 53,20 Euro.

   Deutlich abwärts ging es auch mit Aktien aus dem Sektor erneuerbare Energien. Grund sind Überlegungen der Bundesregierung, die Subventionen um bis zu 30 Prozent zu senken. Nordex brachen um 5,6 Prozent auf 10,91 Euro ein, Vestas-Aktien gaben in Kopenhagen um 1 Prozent nach.

   Positiv wurde an den Anleihemärkten die Hochstufung des Schuldners Irland gewertet. Die Ratingagentur Moody's hatte die Bonität des Landes um eine Stufe auf Baa3 von Ba1 hochgenommen. Damit ist auch der Junk-Status beendet. Somit kann Irland weitere Früchte seiner Reformpolitik ernten. Die irischen Staatsanleihen verbuchten kräftige Kursgewinne, die Rendite der zehnjährigen Bonds kam 6 Basispunkte auf 3,27 Prozent zurück. Die Kreditausfallversicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren handelte das erste Mal seit Ende 2008 unter der Marke von 100 Basispunkten.

   Der Euro legte zum Wochenstart leicht auf 1,3564 Dollar zu. Der Preis für die Feinunze Gold legte leicht auf 1.254 Dollar zu. Der Handel verlief allerdings insgesamt in ruhigen Bahnen, denn die Wall Street blieb aufgrund des Feiertages Martin Luther King geschlossen. Mit einer Flut an Unternehmensmeldungen dürften die US-Börsen ab Dienstag wieder unter Volldampf fahren. In den kommenden vier Tagen legen rund 15 Prozent der im S&P-500-Index gelisteten Unternehmen ihre Quartalszahlen vor.

=== Europäische Schlussindizes am Montag, 20. Januar:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.153,17 -0,93 -0,0% 1,4 . Stoxx-50 2.976,56 -2,38 -0,1% 2,0 . Stoxx-600 335,50 -0,32 -0,1% 2,2 Frankfurt XETRA-DAX 9.715,90 -27,06 -0,3% 1,7 London FTSE-100 6.836,73 7,43 +0,1% 1,3 Paris CAC-40 4.322,86 -4,64 -0,1% 0,6 Amsterdam AEX 408,00 -0,26 -0,1% 1,5 Athen ATHEX-20 407,75 -8,06 -1,9% 6,0 Brüssel BEL-20 2.964,32 -4,83 -0,2% 1,4 Budapest BUX 19.262,54 6,89 +0,0% 3,8 Helsinki OMXH-25 2.897,50 4,57 +0,2% 2,2 Istanbul ISE NAT. 30 80.133,25 107,73 +0,1% -2,8 Kopenhagen OMXC-20 650,23 1,38 +0,2% 5,6 Lissabon PSI 20 7.114,28 -8,28 -0,1% 8,3 Madrid IBEX-35 10.454,10 -11,60 -0,1% 5,4 Mailand FTSE-MIB 19.973,45 4,12 +0,0% 5,3 Moskau RTS 1.392,30 0,21 +0,0% -3,5 Oslo OBX 515,32 -1,28 -0,2% 2,3 Prag PX 1.025,96 -1,14 -0,1% 3,7 Stockholm OMXS-30 1.350,98 0,88 +0,1% 1,4 Warschau WIG-20 2.379,22 2,94 +0,1% -0,9 Wien ATX 2.704,92 -16,84 -0,6% 6,2 Zürich SMI 8.480,95 2,06 +0,0% 3,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.25 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3564 0,19% 1,3539 1,3561 EUR/JPY 141,2320 0,10% 141,0936 141,3728 EUR/CHF 1,2334 -0,06% 1,2341 1,2330 USD/JPY 104,0950 -0,12% 104,2195 104,2750 GBP/USD 1,6424 -0,03% 1,6428 1,6435 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

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   January 20, 2014 12:23 ET (17:23 GMT)

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