14.11.2014 18:33:32

MÄRKTE EUROPA/Medienwerte Gewinner des Tages

   Von Herbert Rude

   An den europäischen Börsen hat sich zum Wochenausklang keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Während sich Dax und Euro-Stoxx-50 kaum veränderten, standen ausgewählte Branchen im Blick. Hauptgewinner waren die Medienaktien, deren Branchenindex um 1,1 Prozent zulegte. Ein weiterer Gewinner des Tages war der Ölpreis.

   Etwas stabilisiert wurde die Stimmung von neuen Zahlen zur Konjunktur in Europa. Hier konnten Deutschland und Frankreich die negative Erwartungshaltung entkräften. Der befürchtete Absturz in die Rezession blieb aus. Bei den Länderbörsen standen Athen mit einem Plus von 0,9 Prozent an der Spitze der Gewinner, nachdem die griechische Wirtschaft ihre Talfahrt beendet hat und im dritten Quartal deutlich gewachsen ist.

   Bei den Medienaktien machte die norwegische Schibsted-Aktie einen Sprung um 34 Prozent. Händler verwiesen auf ein Gemeinschaftsunternehmen von Schibsted mit Press Holdings aus Singapur, der südafrikanischen Naspers und der norwegischen Telenor. Die Unternehmen wollen in einer Reihe von Ländern eine Plattform für bezahlte Anzeigen aufbauen.

   Für die Lagardere-Aktie ging es um 7,3 Prozent aufwärts. Die Aktie reagierte damit auf die Einigung zwischen dem Verlagshaus Hachette, einer Lagardere-Tochter, und Amazon. Nach langen Streit haben beide Unternehmen ihren Streit zur Preisgestaltung bei e-books beigelegt.

   Amazon hatte die Lieferung von Hachette-Büchern verzögert und keine Vorbestellungen für Werke von Autoren des Verlags mehr angenommen, um seine Preisvorstellungen durchzusetzen. Das Vorgehen Amazons beeinflusste den Markterfolg der Bücher negativ. Aufgrund der Vormachtstellung im Internethandel kann ein faktischer Boykott durch Amazon Medienanbieter in erhebliche Turbulenzen stürzen.

   Ölpreis-Talfahrt beendet

   Mit dem Ölpreis drehten auch die Aktien aus dem Öl- und Gasbereich ins Plus. Der Ölpreis erholte sich um gut ein Prozent, nachdem er am Morgen noch auf den tiefsten Stand seit über fünf Jahren gefallen war. Der Branchenindex der Öl-Werte stieg um 0,5 Prozent, nachdem er am Vormittag noch unter den größten Verlierern zu finden gewesen war. Der Ölpreis könnte nun seine Talfahrt auch dauerhaft beenden oder zumindest verlangsamen. Denn er ist nun da angekommen, wo der kuwaitische Ölminister Mitte Oktober einen Boden angedeutet hatte. "Das war damals eine Einladung für Positionen auf fallende Preise", sagte ein Händler. Nun könnten diese langsam geschlossen werden. Der Ölpreis hat seit Mitte Oktober in der Spitze fast 20 Prozent verloren.

   Der kuwaitische Ölminister hatte damals gesagt, eine Förderkürzung sei für die Opec-Staaten nicht notwendig. Russland und die USA förderten Öl aber zu Kosten von 76 bis 77 Dollar, deshalb sei hier eine Bodenbildung vorstellbar. Am Donnerstag war der Ölpreis noch unter dieses Niveau gefallen, auf das tiefste Niveau seit mehr als fünf Jahren.

   Für die Konjunktur ist der Ölpreisrückgang eine Stütze. Der Private Verbrauch werde deutlich entlastet, und bei den Unternehmen setze er Geld für Investitionen frei, so Martin Hüfner von Assenagon. Besonders schnell vom Ölpreisrückgang profitieren sollte laut Händlern der Bereich "Travel and Leisure". Dieser konnte sich gut behaupten, Lufthansa stiegen um 1,1 Prozent.

   RWE und E.ON - Talfahrt ohne Ende?

   Auf der Verliererseite weit oben standen Nokia mit einem Minus von 5,5 Prozent. Der Konzern hat lediglich seine Langfristziele etwas angehoben, Marktteilnehmer hatten aber mehr erwartet und nahmen nun Gewinne mit.

   Bei den Einzelwerten im DAX standen RWE weiterhin unter Druck. Hier ging unverändert die Angst vor einer Dividendenkürzung um und schickte die Aktie um 1,7 Prozent nach unten. Laut "Rheinischer Post" könnte der Versorger die Dividende mittelfristig um 20 Prozent auf dann 0,80 Euro senken. Dies könnte viele Kommunen vor ein Problem stellen, die sich teilweise durch ihre Beteiligung an dem Stromversorger finanzieren. Händler halten daher auch noch weitere Verkäufe in der RWE-Aktie für möglich. E.ON verloren im Sog von RWE trotz besserer Aussichten 1,6 Prozent. Der Utilities-Index im Stoxx gab um 0,4 Prozent nach.

   Auch Umstufungen machten wieder Kurse. Salzgitter im MDAX stiegen um 8,1 Prozent, nachdem mit Deutsche Bank, Credit Suisse und J.P. Morgan gleich drei große Banken Kauf-Empfehlungen ausgesprochen oder das Kursziel deutlich erhöht haben.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.059,99 +3,19 +0,1% -1,6% Stoxx-50 2.984,42 -3,83 -0,1% +2,2% Stoxx-600 335,63 -0,23 -0,1% +2,2% XETRA-DAX 9.252,94 +4,43 +0,0% -3,1% FTSE-100 London 6.654,37 +18,92 +0,3% -1,4% CAC-40 Paris 4.202,46 +14,51 +0,3% -2,2% AEX Amsterdam 411,97 +0,56 +0,1% +2,5% ATHEX-20 Athen 287,85 +2,50 +0,9% -25,2% BEL-20 Bruessel 3.162,45 +1,02 +0,0% +8,2% BUX Budapest 17.382,95 -73,61 -0,4% -6,4% OMXH-25 Helsinki 2.915,03 -9,57 -0,3% +2,8% ISE NAT. 30 Istanbul 100.156,01 +494,29 +0,5% +21,5% OMXC-20 Kopenhagen 735,86 -2,85 -0,4% +19,6% PSI 20 Lissabon 5.155,29 +2,29 +0,0% -21,4% IBEX-35 Madrid 10.148,00 +7,60 +0,1% +2,3% FTSE-MIB Mailand 18.965,41 +182,86 +1,0% -0,0% RTS Moskau 1.000,42 -11,74 -1,2% -30,6% OBX Oslo 547,26 +11,45 +2,1% +8,7% PX Prag 960,72 +1,86 +0,2% -2,9% OMXS-30 Stockholm 1.415,60 -7,16 -0,5% +6,2% WIG-20 Warschau 2.418,40 +25,04 +1,0% +0,7% ATX Wien 2.189,70 +1,05 +0,0% -14,0% SMI Zuerich 8.915,31 -39,09 -0,4% +8,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.41 Uhr Do, 17.12 Uhr EUR/USD 1,2490 0,37% 1,2444 1,2467 EUR/JPY 145,55 0,57% 144,72 144,33 EUR/CHF 1,2014 -0,05% 1,2019 1,2020 USD/JPY 116,53 0,20% 116,29 115,78 GBP/USD 1,5654 -0,14% 1,5677 1,5730 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 14, 2014 12:02 ET (17:02 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

E.ON sp. ADRs 10,80 -1,82% E.ON sp. ADRs
Lufthansa AG 6,20 -3,42% Lufthansa AG
Nokia Oyj (Nokia Corp.) 4,21 -0,70% Nokia Oyj (Nokia Corp.)
RWE AG (spons. ADRs) 28,40 1,43% RWE AG  (spons. ADRs)
Salzgitter 15,57 -0,32% Salzgitter
Schibsted ASA 32,14 0,37% Schibsted ASA

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