10.11.2017 16:06:43
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MÄRKTE EUROPA/Lustloser Handel setzt sich fort
Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Freitagnachmittag mit leichten Abgaben. "Momentan fühlen sich die Kunden bestätigt, die auf einen Rücksetzer gewartet haben", meint ein Aktienhändler zu der Kaufzurückhaltung der Anleger. Nachdem diese Investoren so lange der Aufwärtsbewegung zugeschaut hätten, warteten sie nun weiter ab. "Ich sehe hier Kaufinteresse unterhalb der 13.000er Marke, vorher nicht", ergänzt er mit Blick auf den DAX. Dieser verliert 0,2 Prozent auf 13.157 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.604 Punkte nach unten.
Die Stimmung wird getrübt von der nachlassenden Hoffnung der Anleger auf eine baldige Steuerreform in den USA. Die Republikaner im US-Senat wollen die Senkung der Unternehmenssteuer bis 2019 hinauszögern, da sie eine deutliche Ausweitung des Staatsdefizits durch die Steuersenkung erwarten. Die Steuerpläne der Republikaner im Repräsentantenhaus könnten das US-Defizit um 300 Milliarden Dollar stärker ausweiten als bislang vermutet. Senat und Repräsentantenhaus müssen sich auf eine Version des Gesetzesentwurfs einigen, die US-Präsident Donald Trump dann zur Unterschrift vorgelegt wird.
Bei Adidas setzt sich positiver Grundton durch
Allianz geben die zwischenzeitlichen Gewinne ab und notieren 0,2 Prozent im Minus. "Die Zahlen beinhalten keine negative Überraschung", sagt ein Händler. Der operative Gewinn liege mit 2,48 Milliarden Euro leicht oberhalb der Erwartung. Dabei habe das Schaden-Unfall-Geschäft wie erwartet unter der Hurrikansaison wie dem Erdbeben in Mexiko gelitten. Positiv sei, dass der Versicherer ein 2 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt habe. Die Analysten von RBC Capital werten dies als sehr positives Zeichen der Kapitalstärke.
Nach den Abschlägen in Folge der schwächeren Quartalszahlen vom Vortag setzt sich am Freitag der positive Grundton für Adidas durch. Die Unternehmens-Story sei vollkommen intakt, heißt es im Handel. Berenberg erinnert an die beeindruckende Verbesserung der Profitabilität in diesem Jahr und an den von der Fußball-WM gestützten Absatz im vierten Quartal. Adidas gewinnen 3,5 Prozent. Für Deutsche Bank geht es 2,7 Prozent nach oben. Im Handel ist von Nachholbedarf ohne fundamental stützenden Nachrichtenfluss die Rede.
Unterschiedliche Entwicklung im Stahlsektor
Arcelormittal gewinnen 5,0 Prozent. Das Stahlunternehmen hat seinen Gewinn im dritten Quartal fast verdoppelt und die Markterwartungen deutlich übertroffen. Der Nettogewinn stieg auf 1,21 Milliarden Dollar von 680 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Salzgitter im MDAX rücken um 0,6 Prozent vor. Die französische Stahlaktie Vallourec gibt nach dem Quartalsausweis indes stark nach und verliert 9,4 Prozent.
Richemont weiten die Verluste aus und liegen 4 Prozent hinten. Der Luxusgüterkonzern konnte die Umsätze zwar zweistellig steigern, allerdings hatte Richemont darüber bereits im vergangenen Monat berichtet. Die Anleger konzentrieren sich stattdessen auf den vorsichtigen Ausblick. Richemont geht davon aus, dass das Wachstum im laufenden Geschäftsjahr nicht das Niveau des Vorjahres erreichen wird.
Beim im TecDAX gelisteten österreichischen Technologiekonzern S&T läuft es operativ gut, die Aktien ziehen um 2,7 Prozent an. Das Unternehmen hat die Prognose für den operativen Gewinn für das laufende Geschäftsjahr von über 50 auf 60 Millionen Euro angehoben. Auch bei Freenet kommen die Zahlen gut an, der Kurs legt um 3,1 Prozent zu. Positiv überrascht hat auch das Werbeunternehmen Ströer. Die Aktie, die am Vortag im Sog des Kursverfalls bei Prosieben unter Druck geraten war, erholt sich um 5,7 Prozent.
Weiter negativer Nachrichtenfluss bei GFT erwartet
GFT setzen die Abwärtsbewegung am Freitag fort. Im Handel glaubt man nicht, dass nach zwei Gewinnwarnungen und einem schwachen Quartalsbericht das Ende der Fahnenstange bereits erreicht worden ist. Es könnte weitere negative Überraschungen geben, sagt ein Händler mit Verweis auf eine Brokernote. GFT verlieren 8,3 Prozent.
Jenoptik steigen um 0,8 Prozent. Der Technologiekonzern hat starke Quartalszahlen vorgelegt und sich etwas optimistischer für das Gesamtjahr geäußert. Die Aktie ist laut den Analysten von Baader-Helvea aber bereits teuer.
TLG Immobilien verbilligen sich um 3,1 Prozent nach einer Kapitalerhöhung. Dem Berliner Immobilienunternehmen flossen rund 146 Millionen Euro zu. LEG Immobilien fallen um 1 Prozent nach dem Quartalsausweis und einer bestätigten Prognose.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.603,88 -0,24 -8,62 9,52
Stoxx-50 3.182,09 -0,26 -8,14 5,70
DAX 13.157,23 -0,19 -25,33 14,60
MDAX 26.492,33 -0,37 -98,20 19,39
TecDAX 2.490,77 1,30 32,06 37,48
SDAX 11.713,95 0,02 1,90 23,05
FTSE 7.435,29 -0,65 -48,81 4,09
CAC 5.393,84 -0,26 -13,90 10,93
Bund-Future 162,40 -0,38 1,44
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:58 Do, 17:12 % YTD
EUR/USD 1,1663 +0,27% 1,1632 1,1632 +10,9%
EUR/JPY 132,16 +0,02% 132,13 132,17 +7,5%
EUR/CHF 1,1601 +0,24% 1,1573 1,1600 +8,3%
EUR/GBP 0,8828 -0,32% 0,8857 1,1277 +3,6%
USD/JPY 113,32 -0,24% 113,59 113,64 -3,1%
GBP/USD 1,3212 +0,59% 1,3134 1,3116 +7,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,15 57,17 -0,0% -0,02 +0,2%
Brent/ICE 64,03 63,93 +0,2% 0,10 +9,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.284,26 1.285,03 -0,1% -0,77 +11,5%
Silber (Spot) 17,06 16,99 +0,4% +0,07 +7,1%
Platin (Spot) 938,85 939,50 -0,1% -0,65 +3,9%
Kupfer-Future 3,08 3,09 -0,0% -0,00 +22,2%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 10, 2017 10:07 ET (15:07 GMT)
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adidas | 241,20 | -0,04% | |
adidas ADRs | 120,00 | -0,83% | |
Allianz | 299,40 | -0,03% | |
ArcelorMittal SA NY Registered Shs | 22,80 | 0,00% | |
ArcelorMittal | 22,94 | -0,04% | |
COMPAGNIE FINANCIERE RICHEMONT SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 13,90 | 0,72% | |
Deutsche Bank AG | 16,83 | 0,33% | |
freenet AG | 27,90 | 0,29% | |
GFT SE | 23,55 | -0,21% | |
Kontron | 19,52 | 8,99% | |
LEG Immobilien | 81,34 | 0,84% | |
Richemont | 74,28 | 0,16% | |
Salzgitter | 15,72 | 0,64% | |
Ströer SE & Co. KGaA | 48,36 | 0,58% | |
TLG IMMOBILIEN AG | 15,70 | -1,26% |