21.11.2016 11:04:50
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MÄRKTE EUROPA/Lage in Italien belastet Euro und DAX
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen drehen am Montag nach einem relativ unveränderten Handelsbeginn ins Minus. Die stabilen Aktienkurse im frühen Handel seien vermutlich den "Nachwehen" vom kleinen Verfall geschuldet gewesen, sagt ein Händler. "Die Abwicklung scheint jetzt abgearbeitet zu sein und der Abwärtstrend vom Freitagnachmittag geht weiter". Blick stehen vor allem die Erholung des Ölpreises und gleichzeitig die Belastungen aus Italien. Angesichts dieser unterschiedlichen Impulse erwarten Händler keine großen Zulagen in den Börsen-Indizes. Der Dax notiert 0,6 Prozent leichter bei 10.670 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert um 0,5 Prozent auf 3.006 Punkte.
Italien belastet den Euro - Banken auf Talfahrt Während in den USA der Trump-Sieg Hoffnungen auf Investitionen in die Infrastruktur weckt, macht in Europa das anstehende Italien-Referendum am 4. Dezember Sorgen. Einige Analysten rechnen daher damit, dass Europas Aktien in Zukunft zum großen Underperformer werden könnten. "Daher greift auch der übliche Börsen-Mechanismus nicht mehr, dass ein schwacher Euro die Aktien stützt", so ein Händler. Euro-ausländische Investoren würden die Währungsseite komplett absichern, falls sie denn überhaupt in europäische Aktien investierten.
"Der Euro ist gerade dabei, aus einer Bären-Flagge nach unten auszubrechen", so ein Händler zur "desaströsen charttechnischen Lage". Marktstratege Chris Weston vom Broker IG sieht kurzfristig zwar eine Stabilisierung bei der zentralen Unterstützung des Euro bei 1,05 Dollar. Unter diesen Tiefständen von März, April bzw. Dezember 2015 werde die Parität zum Dollar aber immer wahrscheinlicher: "Das ist bei jedem Händler auf dem Schirm und die Markthaltung (für den Euro) ist so negativ, wie sie nur sein kann".
Die leichte Erholung des Euro sollte daher nicht überwertet werden. Er steigt am Morgen nach einer zehntägigen Verluststrecke leicht auf 1,0644 Dollar. Dies liege allerdings daran, dass Anleger ihre Italien-Aktien verkauften und entsprechend die Währungssicherung durch Rückkäufe wieder auflösten. Der Mib-Index fällt in Rom um 1,3 Prozent, Index-Schwergewichte wie Telecom Italia sinken jedoch 2,5 Prozent.
Italiens Bank-Aktien befinden sich weiter im freien Fall: Für Mediobanca geht es 3,1 Prozent nach unten, im Schnitt fallen die Branchenwerte um rund 1,5 Prozent. In Gesamt-Europa zeigen sich Bankenwerte dagegen relativ unverändert mit minus 0,2 Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank sehen die Wahrscheinlichkeit für ein "Nein" bei der Abstimmung zum Senatsreform in Italien bei 60 Prozent. Sollte es dazu kommen, sehen sie das Abwärtspotenzial für Europas Aktien von 5 Prozent.
Öl- und Rohstoff-Aktien profitieren von Ölpreis Kräftig nach oben geht es dagegen mit dem Rohstoffsektor. Der Stoxx-600-Index der Roh- und Grundstoffe springt um 1,5 Prozent nach oben, dicht gefolgt vom Öl-und-Gas-Sektor mit 0,8 Prozent. Kurstreiber ist der Sprung des WTI-Ölpreises (Januarkontrakt) über die 47-Dollar-Marke, nach zuversichtlichen Aussagen von Irans Ölminister über das Wochenende zum Zustandekommen einer Förderbegrenzung. Bei den Minenwerten legen Antofagasta um 3,1 Prozent zu, Anglo American, Glencore und BHP gewinnen um rund 2,3 Prozent zu.
Auch die Industriemetalle ziehen mit nach oben. Besonders deutlich fällt das Plus beim Stahlwert Vallourec mit 3,5 Prozent Plus aus. Die Analysten von Oddo Seydler haben den Salzgitter-Konkurrenten vom "Sell"-Votum befreit und die Aktie auf "Neutral" erhöht.
Im DAX ist dagegen relative Ruhe angesagt. VW verbessern sich um 1,7 Prozent nach leicht positiven Analystenkommentaren zu ihrem Spar- und Stellenstreichprogramm. Allerdings seien die Margenziele "wenig ambitioniert", wie es bei Independent Research heißt. Henkel fallen um 1,5 Prozent nach einem gesenkten Kursziel durch Berenberg. Prosiebensat.1 haben nach kräftigen Kursgewinnen zum Handelsstart von über 1,5 Prozent ins Minus gedreht und notieren nun 1 Prozent tiefer.
Im TecDax setzen die US-Amerikaner den Aktien von AIXTRON zu: Sie brechen um 9 Prozent ein. "Es ist völlig ungewiss, ob die Übernahme durch den chinesischen Investor noch zustande kommt", sagt Harald Schnitzer von der DZ Bank. Das geschäftliche Engagement von Aixtron in den USA sei "beträchtlich". Es habe den Anschein, dass die Technologie von Aixtron in den USA militärisch verwendet werde. Eine fundamentale Bewertung der Situation sei unverändert schwierig.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.006,09 -0,49 -14,74 -8,00 Stoxx-50 2.799,93 -0,71 -20,07 -9,69 DAX 10.598,64 -0,62 -65,92 -1,34 MDAX 20.368,18 -0,74 -152,59 -1,96 TecDAX 1.722,98 -0,74 -12,90 -5,89 SDAX 8.997,51 -0,79 -71,52 -1,11 FTSE 6.756,52 -0,28 -19,25 8,24 CAC 4.481,06 -0,52 -23,29 -3,36 Bund-Future 160,78% -0,03 5,67DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.32 Uhr Fr, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,0637 +0,14% 1,0623 1,0590 -2,1% EUR/JPY 117,7314 -0,10% 117,8453 117,17 -21,2% EUR/CHF 1,0737 +0,20% 1,0715 1,0699 -1,3% EUR/GBP 0,8629 +0,63% 0,8594 1,1643 +17,2% USD/JPY 110,67 -0,23% 110,93 110,67 -5,7% GBP/USD 1,2328 -0,25% 1,2359 1,2335 -16,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex (Dez.) 46,21 45,69 +1,1% 0,52 +5,4% Brent/ICE 47,40 46,86 +1,2% 0,54 +4,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.216,36 1.208,01 +0,7% +8,35 +14,7% Silber (Spot) 16,73 16,57 +1,0% +0,17 +21,1% Platin (Spot) 931,40 921,90 +1,0% +9,50 +4,5% Kupfer-Future 2,53 2,47 +2,4% +0,06 +17,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 21, 2016 04:34 ET (09:34 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 34 AM EST 11-21-16
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Glencore plc | 4,37 | 0,03% | |
Henkel KGaA Vz. | 84,12 | -0,45% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 14,13 | -0,25% | |
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