19.01.2015 16:52:34

MÄRKTE EUROPA/Kräftige Erholung in Zürich - DAX auf Rekordjagd

Von Thomas Leppert Die Rally an Europas Börsen geht am Montag weiter. Der Dax markierte am frühen Nachmittag ein neues Rekordhoch bei 10.293 Punkten. Aktuell steigt er um 0,9 Prozent auf 10.257 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1 Prozent auf 3.235 Punkte zu. Für starken Rückenwind sorgt weiter die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag das Kaufprogramm von Staatsanleihen beschließen wird. Für viele Marktteilnehmer ist es nur noch eine Frage der Ausgestaltung. An der Börse dreht sich die Frage hauptsächlich darum, wie hoch wohl das Programm ausfällt. Das Geschäft ist relativ ruhig, auch weil in den USA wegen eines Feiertags nicht gehandelt wird.

   An der Börse in Zürich kommt es nach den dramatischen Verlusten der vergangenen zwei Tage zu einer kräftigen Erholung. Dabei belastet nicht, dass die Analysten immer noch Kursziele senken und es Abstufungen für Schweizer Aktien hagelt. Die Analysten bemängeln, dass sich die Wettbewerbssituation der Schweizer Unternehmen mit dem teuren Franken deutlich verschlechtert hat. Der SMI steigt um 4,3 Prozent auf 8.239 Punkte. Er liegt damit immer noch 11 Prozent unter dem Niveau, das er vor dem überraschenden SNB-Schritt innehatte.

   Die Erwartungen an die EZB seien in der Zwischenzeit riesig - damit steige aber auch das Enttäuschungspotenzial, heißt es am Aktienmarkt. "Da wird viel Nervosität aufkommen", erwartet Stan Shamu, Anlagestratege von IG Markets. Für die Volkswirte von Barclays ist die Erwartung inzwischen derart verfestigt, dass die EZB ihre Glaubwürdigkeit im Kampf für Inflationsziel und Preisstabilität zu verlieren drohe, sollte sie nicht handeln.

   Die Erwartung, dass die EZB am Donnerstag aktiv wird, wurde durch die Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB) zusätzlich angeheizt, als sie in der Vorwoche den Franken-Mindestwechselkurs zum Euro aufgab. Viele Analysten glauben, dass die SNB vor einer zu erwartenden Euroflut die Reißleine gezogen hat.

   Das Währungspaar Euro/Franken notiert nahe der Parität. Für einen Franken wird rund ein Euro gezahlt. Das entspricht einer Frankenaufwertung um fast 17 Prozent im Vergleich zum bis vergangenen Donnerstag von der SNB noch verteidigten Mindesttkurs von 1,20 Franken je Euro. "Um die Parität herum erscheint der Franken noch überbewerteter denn je in den vergangenen 30 Jahren und das wird wahrscheinlich gewaltigen Stress bedeuten für die Wirtschaft des Landes", sagt Beat Siegenthaler, Währungsexperte bei der UBS.

   Bei den Branchen führen die Rohstoff- und die Ölwerte die Verliererliste an. Sie hatten sich zuletzt von ihren Kursverlusten dank wieder anziehender Preise bei den Rohstoffen erholt. Aktuell bröckeln die Ölpreise aber wieder etwas ab. Brentöl kostet beispielsweise wieder unter 50 Dollar je Barrel. Die Minenwerte verlieren im Schnitt 1,5 Prozent. Rio Tinto geben um 1,5 Prozent nach, Glencore um 1,9 Prozent und BHP Billiton um 1,8 Prozent.

   Der Index der Telekommunikationswerte legt dagegen um 1,0 Prozent zu. Hier sorgt die Nachricht für Fantasie, dass Hutchison Whampoa laut Presseberichten das Großbritannien-Geschäft von O2 für 8 bis 9 Milliarden Pfund erwerben will. Das treibt die Kurse branchenweit nach oben, besonders den Kurs des O2-Eigentümers Telefonica, der um 2,5 Prozent steigt. Vodafone ziehen um 1,8 Prozent an, KPN um 2,5 Prozent und Deutsche Telekom um 1,2 Prozent.

   Im DAX bauen adidas die Kursgewinne auf niedrigem Niveau aus. Nach einem Besuch des Unternehmens am Freitag zieht Ingbert Faust von equinet das Fazit: "Alles in allem bietet der gedrückte Aktienkurs unserer Ansicht nach eine attraktive Relation von Risiken und Chancen." Die Aktie legt um 3,9 Prozent zu. Auch Fresenius und FMC gewinnen deutlicher, nachdem die Ratingagentur S&P die Noten für die Kreditwürdigkeit angehoben hat. Merck profitieren von einer Hochstufung durch Barclays und gewinnen 1,2 Prozent.

   Unter einem negativen Analystenkommentar leiden in der zweiten Reihe Hannover Rück mit einem Minus von 0,8 Prozent. Dagegen legen Hugo Boss nach guten Zahlen des italienischen Rivalen Ferragamo 1,2 Prozent zu. Ferragamo selbst ziehen um 2,1 Prozent an.

   Hella schlagen sich auch an ihrem ersten SDAX-Tag besser als der Automobilsektor. Seit dem Börsengang im November 2014 ist der Kurs um 30 Prozentpunkte stärker gestiegen als der europäische Automobilsektor. Die Aktie gewinnt 2,7 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.228,71 +0,83% Stoxx-50 3.108,09 +0,25% DAX 10.257,06 +0,88% FTSE 6.589,79 +0,60% CAC 4.409,39 +0,68% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,76 +34

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.25 Uhr Fr, 17.42 Uhr EUR/USD 1,1627 0,46% 1,1574 1,1516 EUR/JPY 136,59 0,78% 135,53 135,30 EUR/CHF 1,0164 1,14% 1,0050 0,9847 USD/JPY 117,49 0,32% 117,11 117,48 GBP/USD 1,5168 0,17% 1,5142 1,5126 ===

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/cln (END) Dow Jones Newswires

   January 19, 2015 10:21 ET (15:21 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 21 AM EST 01-19-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Rio Tinto Ltd.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

adidas ADRs 120,00 -0,83% adidas ADRs
BHP Billiton Ltd. 24,33 0,12% BHP Billiton Ltd.
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 29,20 -1,35% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 34,12 0,65% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Fresenius Medical Care (FMC) St. 45,13 0,36% Fresenius Medical Care (FMC) St.
Glencore plc 4,37 0,03% Glencore plc
Hannover Rück 249,10 -0,72% Hannover Rück
HELLA GmbH & Co. KGaA 86,00 0,12% HELLA GmbH & Co. KGaA
HUGO BOSS AG 40,75 1,27% HUGO BOSS AG
Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh 3,46 0,58% Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh
Merck KGaA 139,85 0,25% Merck KGaA
Rio Tinto Ltd. 72,24 -0,01% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 58,10 -1,53% Rio Tinto plc
Salvatore Ferragamo S.p.A. 6,58 -3,38% Salvatore Ferragamo S.p.A.
Telefonica S.A. (spons. ADRs) 3,92 -5,31% Telefonica S.A. (spons. ADRs)
Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs- 9 830,00 2,72% Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs-

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 300,48 0,27%