07.12.2023 15:42:40

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Zurückhaltung vor US-Arbeitsmarktbericht

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Donnerstagnachmittag. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen aber auch Zurückhaltung vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Sie könnten den weiteren Zinskurs der US-Notenbank mitbestimmen. Gewinnmitnahmen gibt es vor allem in stark gelaufenen zinsabhängigen Aktien. Hier kehrt angesichts der zuletzt stark gesunkenen Renditen Vorsicht ein. So zeigen sich die Immobilienwerte mir Abgaben. Vonovia verlieren 1,4 Prozent und für Aroundtown geht es um 3,6 Prozent nach unten. Der DAX fällt um 0,1 Prozent auf 16.635 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt ebenfalls um 0,3 Prozent auf 4.469 Punkte nach.

Händler berichten angesichts des nur kleinen Rücksetzers, dass fallende Kurse schnell zum Einstieg genutzt würden. Denn der Investitionsbedarf sei nach wie vor hoch und sollte die Kurse zumindest bis zum Verfall am Freitag kommender Woche stützen.

Alle Augen auf Arbeitsmarkt in den USA

Im Fokus haben die Akteure den US-Arbeitsmarkt: Nach den offenen Stellen am Dienstag (Jolts-Daten) und den neuen Stellen in der US-Privatwirtschaft (ADP-Bericht) am Vortag lieferten am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe eine weitere Indikation. Sie sind nahezu wie erwartet ausgefallen und haben daher den Markt nicht bewegt. Am Freitag folgt dann der offizielle November-Arbeitsmarktbericht. Er gilt als wegweisend für die Zinspolitik der US-Notenbank. Zuletzt hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell mit Aussagen aufgewartet, wonach zumindest Zinserhöhungen der Vergangenheit angehören dürften.

Am Markt wird derweil längst stark auf 2024 fallende Zinsen spekuliert. Dies setzt sich aktuell fort, am Anleihemarkt steigen die Kurse weiter. Dazu dürfte auch beitragen, dass in Deutschland die Industrieproduktion im Oktober um 3,5 Prozent zum Vorjahr gesunken ist. Das BIP im vierten Quartal dürfte daher ein Minus ausweisen.

In China haben unterdessen die Exporte im November die Erwartungen übertroffen. Damit wurde ein sechsmonatiger Rückgang beendet. Dies stützt die These einer Konjunkturerholung, wie es die jüngsten Caixin-Einkaufsmanagerdaten gezeigt hatten.

BASF legen mit Rendite-Aussagen zu

Mit an der DAX-Spitze stehen BASF mit einem Plus von 2,3 Prozent. Der Konzern will nach zuletzt sinkenden Gewinnen seine Geschäfte starker auf Rendite trimmen und dazu Bereichen, die nicht so stark im Chemieverbund verankert sind, mehr Freiheiten geben. Nach dem Vorbild des Bereichs Coatings (Lacke und Beschichtungen) sollen auch der Bereich Battery Materials und das Segment Agricultural Solutions in eigenständige Gesellschaften ausgegliedert werden, wie der Chemiekonzern bei einem Investors Update mitteilte.

Daneben geben vor allem Analystenstimmen die Richtung vor: Hier hat sich JP Morgan überwiegend negativ zum Luftfahrtsektor geäußert. Lufthansa wurden doppelt abgestuft von "Overweight" auf "Underweight" und fallen um 2,5 Prozent. Für Air France-KLM geht es um 3,9 Prozent nach unten.

Bei MTU hat JP Morgan dagegen das Kursziel auf 280 von 240 Euro angehoben. MTU gewinnen 1,1 Prozent auf 191,50 Euro. Continental fallen nach einer Abstufung durch HSBC um 0,2 Prozent. Für Qiagen geht es nach einer Empfehlung durch Goldman Sachs um 1,4 Prozent nach oben. Deutsche Post (DHL) legen um 0,9 Prozent zu, nachdem JP Morgan die Aktie von der Verkaufsempfehlung befreit hat und wieder mit "Neutral" einstuft.

In Zürich verlieren Swatch 1,5 Prozent, nachdem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung zurückgezogen hat.

SFC Energy (-1,4%) profitierten nur anfangs leicht davon, dass der Brennstoffzellen-Hersteller einen Folgeauftrag von Bestandskunden gemeldet hat. Borussia Dortmund fallen um 3,3 Prozent. Auf die Stimmung drückt das Pokal-Aus gegen den VfB Stuttgart

Technologie-Werte konsolidieren

Die schwächeren US-Vorlagen drücken auch in Europa auf den Technologie-Sektor, dessen Subindex gibt um 0,4 Prozent nach. Mittelfristig seien die Aussichten aber gut, meint Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Die Halbleiterwerte dürften nach einem Minus von 11 Prozent in diesem Jahr beim Branchenumsatz im kommenden Jahr um 17 Prozent auf den Rekordstand von 624 Milliarden Dollar wachsen, so Stephan mit Verweis auf den IT-Marktforscher Gartner.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.469,42 -0,3% -13,84 +17,8%

Stoxx-50 4.029,99 -0,3% -12,31 +10,4%

DAX 16.634,82 -0,1% -21,62 +19,5%

MDAX 26.510,74 -0,8% -226,84 +5,6%

TecDAX 3.218,94 -0,3% -9,86 +10,2%

SDAX 13.117,12 -1,0% -137,46 +10,0%

FTSE 7.502,06 -0,2% -13,32 +0,9%

CAC 7.422,10 -0,2% -13,89 +14,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:45 Mi, 17:04 % YTD

EUR/USD 1,0780 +0,1% 1,0780 1,0794 +0,7%

EUR/JPY 155,92 -1,6% 156,89 158,84 +11,1%

EUR/CHF 0,9461 +0,5% 0,9421 0,9429 -4,4%

EUR/GBP 0,8574 +0,0% 0,8568 0,8568 -3,1%

USD/JPY 144,62 -1,8% 145,59 147,15 +10,3%

GBP/USD 1,2572 +0,1% 1,2580 1,2598 +3,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1614 -0,2% 7,1617 7,1687 +3,4%

Bitcoin

BTC/USD 43.404,95 -0,8% 43.945,81 43.855,76 +161,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,26 69,38 +1,3% +0,88 -8,5%

Brent/ICE 75,14 74,30 +1,1% +0,84 +1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,2 39,23 +2,5% +0,97 -53,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.033,30 2.025,40 +0,4% +7,91 +11,5%

Silber (Spot) 23,89 23,93 -0,1% -0,03 -0,3%

Platin (Spot) 917,29 892,50 +2,8% +24,79 -14,1%

Kupfer-Future 3,77 3,72 +1,4% +0,05 -1,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Auto: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

December 07, 2023 09:42 ET (14:42 GMT)

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