24.08.2016 16:35:49
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MÄRKTE EUROPA/Impulsloses Geschäft dauert an
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Geschehen an Europas Börsen bleibt auch am Mittwochnachmittag unspektakulär. Die Aktienstrategen der Helaba haben das aktuelle Geschehen an der Börse gut getroffen, als sie feststellten: "Alles in allem muss konstatiert werden, dass die Handelsumsätze weiterhin unterdurchschnittlich ausfallen und daher so mancher Kursausschlag den Eindruck erweckt, als wäre er zufällig zustande gekommen." Der Dax steigt 0,3 Prozent auf 10.621 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.010 nach oben.
Warten auf Jackson Hole "Die Märkte starren weiter auf die anstehende Yellen-Rede in Jackson Hole wie das Kaninchen auf die Schlange", sagt ein Händler. Investitionsbereitschaft sei nicht zu erwarteten, bevor nicht etwas mehr Klarheit über die künftige US-Zinspolitik herrsche. Ulrich Leuchtmann, Devisenstratege bei der Commerzbank, ist skeptisch, ob US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen bereits am Freitag im malerischen Rocky-Mountain-Tal Jackson Hole einen klaren Fahrplan liefern wird.
Leuchtmanns Meinung zufolge hat die Fed auch danach noch viel Zeit, den Markt auf eine Zinsanhebung vorzubereiten. Zudem erwarte bereits die Hälfte der Markteilnehmer einen weiteren Schritt ohnehin noch in diesem Jahr. Einige Marktteilnehmer sehen allerdings das Risiko, dass Yellen falkenhafter auftreten wird als von den meisten erwartet. Am Devisenmarkt gibt der Euro nach auf etwa 1,1265 Dollar. Übergeordnet bleibt die Gemeinschaftswährung allerdings in der seit Tagen gültigen Seitwärtsbewegung zwischen 1,1250 und 1,1350 Dollar.
Unicredit steigen zweiten Tag in Folge Unter den Einzelaktien stellen UniCredit erneut die stärkste Bankaktie in Europa mit 6,9 Prozent Plus. Der Sektorindex legt 2,3 Prozent zu. Im DAX steigen Commerzbank 3 Prozent und Deutsche Bank 2,5 Prozent. Am Vortag war es für Unicredit bereits 6,6 Prozent nach oben gegangen. Nach Kreiseberichten verhandelt die Unicredit mit dem polnischen Versicherer PZU SA über einen Verkauf ihres Anteils an der Bank Pekao, um so ihre Kapitalbasis zu stärken. Unicredit ist aktuell mit 40 Prozent an dem polnischen Institut beteiligt.
Der nach Umsatz weltgrößte Werbevermarkter WPP hat für das erste Halbjahr gute Geschäftszahlen vorgelegt. Es zeige sich deutlich, dass WPP ein Nutznießer des schwachen Pfunds sei, heißt es im Handel. Sehr positiv sei auch die höher als erwartet ausgefallene Dividendenerhöhung. Langfristig strebt WPP ein Wachstum beim Gewinn je Aktie von jährlich 10 bis 15 Prozent an. Für die WPP-Aktie geht es 4,3 Prozent nach oben.
Die Geschäftszahlen von Glencore kommen an der Börse dagegen nicht gut an, für die Aktie geht es um 3,9 Prozent nach unten. Ben Davis, Analyst von Liberum, wertet einen fast 400-Millionen-Dollar-Verlust in der Absicherung des Kohlepreises als belastend. Der Fehlbetrag sei durch die rasche Preiserholung entstanden. Auffallend sei dabei, dass der Verlust anders als üblich verbucht worden sei, heißt es bei dem Analysten kritisch.
Svenska Cellulosa will sich aufspalten Mit einem Freudensprung von fast 10 Prozent reagieren Svenska Cellulosa auf Spinoff-Pläne. Der schwedische Hersteller von Zellulose- und Papierprodukten will sich selbst in zwei börsennotierte Unternehmen - Hygiene und Waldbewirtschaftung - aufspalten. Der Schritt kommt zum aktuellen Zeitpunkt unerwartet und dürfte nach Einschätzung eines Händlers eine vollständige Neubewertung der Aktie einläuten. Die aus Investorensicht attraktivere Sparte Hygiene generiert derzeit 85 Prozent der Konzernumsätze.
Südzucker (minus 3,1 Prozent) kommen nicht aus den Schlagzeilen. Nach der Abstufung durch Goldman Sachs zum Wochenstart und der Erholung am Dienstag werten Händler Presseberichte nun negativ für das Sentiment, wonach sich die Schadensersatzklagen für das Zuckerkartell mittlerweile auf fast eine halbe Milliarde Euro belaufen. "Vor einem Jahr war noch von rund 100 Millionen Euro die Rede gewesen", sagt ein Händler. Die Schaeffler-Aktie steigt nach der Aufnahme in den Stoxx-600-Index 2,9 Prozent.
Steinhoff fallen mit südafrikanischem Rand Steinhoff verlieren 4,1 Prozent. "Die Probleme kommen aus Südafrika", sagt ein Händler. Johannesburg sei trotz MDAX-Listing immer noch die Hauptbörse für Steinhoff. Der Rand fiel auf ein Vierwochentief gegen den Dollar nach Berichten um eine polizeiliche Vorladung von Finanzminister Pravin Gordhan. Die Anleger sorgen sich um eine mögliche Ratingabstufung des Landes. Der Druck auf die Steinhoff-Aktie kommt unter anderem von der Devisen-Arbitrage.
In der Vergangenheit waren Hauptversammlungen bei Stada eher eine dröge Angelegenheit. Das dürfte am Freitag anders werden. Aktivistische Aktionäre wollen mehr Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Arzneimittelherstellers ausüben. Sie verlangen die Absetzung des Aufsichtsratschefs, wollen eigene Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden und haben auch schon Veränderungen im Vorstand durchgesetzt. Die Stada-Aktie reagierte in den vergangenen Monaten positiv auf die Initiativen. Am Mittwoch verliert sie jedoch 1,1 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.010,14 0,55 16,41 -7,88 Stoxx-50 2.869,14 0,47 13,30 -7,45 DAX 10.620,77 0,26 27,89 -1,14 MDAX 21.642,36 -0,25 -55,25 4,18 TecDAX 1.728,81 0,14 2,38 -5,57 SDAX 9.378,29 -0,12 -11,13 3,07 FTSE 6.841,98 -0,39 -26,53 9,61 CAC 4.442,48 0,48 21,03 -4,20Bund-Future 167,63 -0,07 8,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.13 Uhr Di, 17.54 Uhr % YTD EUR/USD 1,1269 -0,19% 1,1291 1,1312 +3,8% EUR/JPY 113,1223 -0,19% 113,3431 113,36 -23,2% EUR/CHF 1,0891 +0,03% 1,0887 1,0882 +0,1% EUR/GBP 0,8501 -0,74% 0,8570 1,1653 +15,4% USD/JPY 100,39 +0,01% 100,39 100,21 -14,5% GBP/USD 1,3256 +0,64% 1,3172 1,3182 -10,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,62 48,10 -1,0% -0,48 +11,1% Brent/ICE 49,65 49,96 -0,6% -0,31 +14,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.328,92 1.338,10 -0,7% -9,18 +25,3% Silber (Spot) 18,64 18,83 -1,0% -0,19 +34,9% Platin (Spot) 1.083,60 1.105,50 -2,0% -21,90 +21,6% Kupfer-Future 2,10 2,12 -0,8% -0,02 -2,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
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August 24, 2016 10:05 ET (14:05 GMT)
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Commerzbank | 14,23 | -1,21% | |
Deutsche Bank AG | 15,43 | -0,72% | |
Glencore plc | 4,53 | -0,41% | |
Powszechny Zaklad Ubezpieczen SA | 9,73 | 0,62% | |
Südzucker AG (Suedzucker AG) | 10,98 | 0,00% | |
WPP 2012 PLC | 10,00 | -1,96% |
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