SDAX
18.02.2013 18:56:31
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MÄRKTE EUROPA/Impulsloser Handel - Kräftige Bewegung bei Einzelaktien
Von Michael Denzin
Mit knappem Plus haben sich Europas Märkte am Montag aus dem Handel verabschiedet. Vor allem aus den USA fehlten die Impulse. Dort blieben die Börsen wegen des Feiertages "Presidents' Day" geschlossen. Starke Kursbewegungen gab es aber bei Einzelaktien wie Natixis, Air Berlin, Beiersdorf und den deutschen Versorgern. Vor den anstehenden Wahlen in Italien zogen die Renditen italienischer Anleihen leicht an. Der Euro pendelte kaum bewegt um das Niveau von 1,3350 Dollar.
Auch das G-20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure hatte kein greifbares Ergebnis geliefert. "Wie zu erwarten war, gab es keine Entschließung der G-20 in Richtung einer nennenswerten internationalen Politik-Koordination", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenstratege bei der Commerzbank. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,1 Prozent zu auf 2.617 Punkte, der Dax kletterte wegen starker Versorger-Aktien um 0,5 Prozent auf 7.629 Zähler.
Da es auf dem G-20-Treffen keine deutliche Kritik an Japan gab, könne die japanische Notenbank ihre aggressive Geldpolitik fortsetzen, sagten Analysten. "Der Mangel an Genauigkeit in der G-20-Erklärung öffnet die Tür für eine weitere ungehinderte Yen-Schwäche in den kommenden Monaten", kritisierte Analyst Mitul Kotecha von der Bank Credit Agricole. "Die Aufmerksamkeit wird sich nun der Politik zuwenden - insbesondere den anstehenden Wahlen in Italien und dem Hilfspaket für Zypern", sagte Kotecha. Anleger fürchten, dass populistische Kräfte in Italien rund um Ex-Premier Berlusconi den Reformkurs des scheidenden Ministerpräsidenten Monti gefährden könnten. Die Anleiherenditen in Italien zogen daher um 2 Basispunkte auf 4,40 Prozent bei der zehnjährigen Laufzeit an.
In Zypern errang der konservative Politiker Anastasiades einen deutlichen Sieg. Er genießt bei Analysten hohes Ansehen als wirtschaftlicher "Heilsbringer" für das Land, das seit zwei Jahren in der Rezession steckt. Die Risikoprämien auf Anleihen aus Zypern fielen danach um rund 10 Prozent.
Für gute Laune bei Frankreichs Banken sorgte der Kurssprung der Investmentbank Natixis in Paris. Die Aktien verteuerten sich um 22,5 Prozent auf 3,47 Euro. Auch Credit Agricole und Societe Generale legten danach bis zu 1,7 Prozent zu. Der Bankensektor schloss dagegen 0,1 Prozent im Minus. Natixis hat eine Vereinfachung der Beteiligungsstruktur bekanntgegeben, die zur Ausschüttung einer Sonderdividende führen wird. Diese dürfte rund 2 Milliarden Euro und damit 0,65 Euro je Aktie betragen. Exane BNP Paribas hat daraufhin das Kursziel auf 3,60 nach 3,10 Euro erhöht und nennt die Umstrukturierung "sehr aktionärsfreundlich".
Hoffnungen auf eine Bodenbildung in den lange vernachlässigten Versorger-Aktien sahen Händler als Grund für die Kursgewinne bei E.ON und RWE. Beide Aktien seien die absoluten Nachzügler im DAX, hieß es. RWE sprangen um 3,4 Prozent auf 28,26 Euro an die DAX-Spitze. Zudem schafften sie damit ein neues 10-Tages-Hoch. E.ON zogen um 2,2 Prozent an auf 13,26 Euro. Beide Titel führten damit Europas Versorger an, deren Sektor nur 0,7 Prozent zulegte.
Beiersdorf-Aktien stellten dagegen mit 2,3 Prozent Minus auf 64,30 Euro die Hauptverlierer im DAX. Die Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden Heidenreich hat für rund 6,8 Millionen Euro Aktien verkauft. Dazu äußerten sich die Analysten der DZ Bank besorgt: "Da am 5. März das Gesamtjahresergebnis für 2012 von Beiersdorf ansteht, könnte diese Transaktion einige Sorgen wecken", kommentierte Analyst Thomas Maul. Zudem sei die Bewertung der Aktie sehr "ambitioniert".
Telefonica in Spanien verloren 1,1 Prozent auf 9,65 Euro. Der Telekomkonzern rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr wegen der Abwertung der venezolanischen Währung mit einer Belastung von 438 Millionen Euro. Neben Telefonica und Procter & Gamble hatten auch schon die US-Konzerne Merck & Co, Colgate-Palmolive oder Halliburton wegen des schwächeren Bolivar vor Gewinnbelastungen gewarnt.
Daneben wurden die Kurse von Umstufungen getrieben: Air Berlin im SDAX sprangen um über 17 Prozent auf 2,22 Euro, nachdem sie von der Deutschen Bank zum Kauf empfohlen worden waren. Auch Lufthansa-Titel erhielten dieses Votum und stiegen 1,7 Prozent auf 15,70 Euro. Kabel Deutschland rückten um 4,1 Prozent auf 71,25 Euro vor, nachdem Exane BNP Paribas das Kursziel um 27 Prozent erhöht hatte.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.616,65 1,39 +0,1% -0,7 . Stoxx-50 2.617,77 -4,47 -0,2% 1,6 . Stoxx-600 286,76 -0,58 -0,2% 2,5 Frankfurt XETRA-DAX 7.628,73 35,22 +0,5% 0,2 London FTSE-100 6.318,19 -10,07 -0,2% 7,1 Paris CAC-40 3.667,04 6,67 +0,2% 0,7 Amsterdam AEX 343,23 -0,22 -0,1% 0,2 Athen ATHEX-20 344,57 -5,90 -1,7% 11,3 Brüssel BEL-20 2.520,81 -15,07 -0,6% 1,8 Budapest BUX 19.076,83 253,87 +1,3% 5,0 Helsinki OMXH-25 2.363,37 -19,64 -0,8% 6,9 Istanbul ISE NAT. 30 96.540,37 -108,82 -0,1% -1,2 Kopenhagen OMXC-20 528,85 -3,03 -0,6% 6,6 Lissabon PSI 20 6.126,19 -27,43 -0,5% 7,8 Madrid IBEX-35 8.150,20 -41,30 -0,5% -0,7 Mailand FTSE-MIB 16.406,03 -83,77 -0,5% 0,8 Moskau RTS 1.578,65 1,39 +0,1% 3,4 Oslo OBX 434,50 -0,25 -0,1% 5,9 Prag PX 1.001,15 -2,54 -0,3% -3,6 Stockholm OMXS-30 1.185,98 2,54 +0,2% 7,4 Warschau WIG-20 2.476,01 8,38 +0,3% -4,4 Wien ATX 2.394,24 -5,85 -0,2% -0,3 Zürich SMI 7.497,23 -3,34 -0,0% 9,9
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.02 Uhr Fr, 18.35 Uhr EUR/USD 1,3350 -0,02% 1,3352 1,3351 EUR/JPY 125,3671 -0,05% 125,4293 124,8292 EUR/CHF 1,2331 -0,02% 1,2333 1,2333 USD/JPY 93,9100 -0,02% 93,9250 93,5060 GBP/USD 1,5466 -0,19% 1,5496 1,5518 .=== DJG/mod/cln
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February 18, 2013 12:25 ET (17:25 GMT)
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