19.02.2015 12:14:32

MÄRKTE EUROPA/Hellas treibt Euro-Stoxx-50 auf Sechsjahres-Hoch

Von Herbert Rude Mit dem Antrag Griechenlands auf eine Verlängerung der Hilfsprogramme dreht die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Dax und Euro-Stoxx-50 drehen nach anfänglichen Verlusten leicht in die Gewinnzone. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,1 Prozent auf 3.469 Punkte, damit steigt er auf den höchsten Stand seit sechseinhalb Jahren. Der DAX legt um 0,03 Prozent zu auf 10.964 Punkte. Nun kommt es laut Marktteilnehmern auf die Details an. Sollte das Land die Bedingungen der Troika und damit die Sparauflagen weiter erfüllen, könnten DAX und Euro-Stoxx-50 ihre Gewinne im Verlauf der Sitzung ausbauen. Sonst könnten wieder Gewinnmitnahmen einsetzen. Der Euro ist etwas zurückgefallen und notiert wieder nahe an der Marke von 1,14 Dollar.

   Tendenziell wird die Stimmung auch von der US-Geldpolitik etwas gestützt. Die US-Notenbank will laut dem Protokoll der letzten Sitzung weiterhin geduldig mit Zinserhöhungen sein, das stützt den Euro. Gewinner dieser Aussage ist auch der Goldpreis, die Feinunze liegt bei gut 1.219 Dollar. Vor der Veröffentlichung des Protokolls war der Goldpreis erstmals seit sechs Wochen wieder unter 1.200 Dollar je Unze gefallen. Auch die Anleihen reagieren mit Kursgewinnen auf die Veröffentlichung der sogenannten Minutes.

   Allerdings hat die US-Notenbank auch gewarnt, je nach Entwicklung könnten die Zinsen auch schneller erhöht werden als vom Markt angenommen. Die Ausschläge an den US-Aktienmärkten hielten sich so erst einmal in Grenzen. Vergleichsweise gut waren die Vorlagen für die Technologiewerte und die Industrieaktien. Positive Impulse lieferte auch die Börse in Tokio, der Nikkei ist am Morgen auf den höchsten Stand seit 15 Jahren gestiegen.

   Noch stärker ausfallen würde das Plus im Euro-Stoxx-50, wenn die Öl- und Gaswerte nicht so stark unter Druck stehen würden. Ihr Index fällt um 1,6 Prozent. Belastend wirkt der neue Preisverfall beim Öl. Nachdem das American Petroleum Institute am Vorabend wesentlich höhere Ölbestände als erwartet gemeldet hatte, kamen die Preise ins Rutschen. Während ein Barrel der Sorte Brent am Mittwoch zum Handelsschluss in Europa noch bei 61,25 Dollar notierte, handelt es am späten Donnerstagvormittag nur noch bei 59,17 Dollar.

   Versorger belegen Platz zwei auf der Verliererliste. Hier verliert die Aktie des britischen Versorgers Centrica 9 Prozent. Das Unternehmen kürzt die Dividende und hat einen schwachen Ausblick veröffentlicht. Im DAX fallen RWE um 1,6 Prozent und E.ON um 1,1 Prozent.

   Daneben stehen die Zahlen der Deutschen Börse im Blick des Markts. Die Umsätze sind gut, die Kosten aber nach wie vor hoch. "Alles in allem sind die Zahlen leicht negativ zu werten", so ein Händler. Die Aktie habe eine guten Jahresstart hingelegt und liege seit Jahresbeginn 15 Prozent im Plus. Nun geht es um 1,2 Prozent nach unten.

   Führender Kursgewinner im DAX ist indessen die Adidas-Aktie. Sie steigt um über 6 Prozent, getragen unter anderem von einem Artikel des Manager Magazin. Dieses berichtet vorab aus seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe, adidas wolle den Umsatz in den kommenden fünf Jahren auf 20 Milliarden Euro steigern. Positiv bewerten Beobachter überdies, dass das Unternehmen mit der Suche nach einem Nachfolger für seinen Chef Herbert Hainer beginnt, dem Managementfehler vorgeworfen werden.

   ThyssenKrupp geben um 1,2 Prozent nach auf 22,88 Euro, nachdem die UBS ihre Verkaufsempfehlung bekräftigt und das Kursziel auf 15 Euro gesenkt hat.

   In der zweiten Reihe steigen Rheinmetall um gut 4,5 Prozent. Die DZ-Bank hat die Kaufempfehlung für die Rheinmetall-Aktie nach den Geschäftszahlen bestätigt. Die besseren Umsätze im Bereich Automotive hätten das EBIT gestützt, das wie auch die Margen die Erwartungen geschlagen habe. Auf der anderen Seite fallen Dialog Semiconductor um 3,6 Prozent. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem wegen der sehr hochgesteckten Erwartungen eine positive Überraschung in den neuen Geschäftszahlen ausgeblieben ist. Die Stada-Aktie verbilligt sich um 6,6 Prozent, nachdem das Unternehmen vor einem Gewinneinbruch gewarnt hat.

   Im SDAX legen TAKKT sowie Tom Tailor nach ihren Geschäftszahlen deutlich zu.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.469,19 +0,10% Stoxx-50 3.298,40 -0,25% DAX 10.964,37 +0,03% FTSE 6.892,86 -0,08% CAC 4.808,12 +0,19% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,78 +14

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.05 Uhr Mi, 17.16 Uhr EUR/USD 1,1403 -0,14% 1,1418 1,1363 EUR/JPY 135,53 -0,02% 135,55 135,38 EUR/CHF 1,0783 0,32% 1,0748 1,0717 USD/JPY 118,85 0,12% 118,72 119,14 GBP/USD 1,5438 -0,14% 1,5460 1,5440

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires

   February 19, 2015 05:43 ET (10:43 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 43 AM EST 02-19-15

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adidas ADRs 118,00 -0,84% adidas ADRs
Centrica plc 1,51 -0,72% Centrica plc
Deutsche Börse AG 223,40 0,13% Deutsche Börse AG
E.ON sp. ADRs 10,90 0,93% E.ON sp. ADRs
Rheinmetall AG 613,60 1,56% Rheinmetall AG
RWE AG (spons. ADRs) 27,80 -2,11% RWE AG  (spons. ADRs)
TAKKT AG 7,52 0,27% TAKKT AG
thyssenkrupp AG 3,97 -0,13% thyssenkrupp AG
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