29.04.2014 18:51:38

MÄRKTE EUROPA/Gute Unternehmensgewinne lassen Aktienkurse steigen

   Von Thomas Leppert

   Überwiegend positive Unternehmenszahlen haben am Dienstag für Kursgewinne an den Börsen in Europa gesorgt. Im Dax zogen die Aktien von Infineon und der Deutschen Bank nach Vorlage der Quartalszahlen besonders kräftig an. Aus Europa überzeugten unter anderem Orange und Nokia. Die Krise in der Ukraine rückte bei den Anlegern dagegen etwas in den Hintergrund. Moskau hat Washington gegenüber erneut erklärt, dass keine Absicht bestehe, in der Ukraine einzumarschieren. Der DAX stieg um 1,5 Prozent auf 9.584 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,4 Prozent auf 3.209 Punkte nach oben.

   Für eine kräftige Abwärtsbewegung im Euro sorgten die Inflationsdaten aus Deutschland. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. "Einige Marktteilnehmer sehen bei der EZB für die kommende Sitzung nun Handlungsbedarf", sagte ein Devisenhändler. Ralf Umlauf, Leiter Floor Research bei der Helaba, blieb dagegen gelassen. Für ihn zeichnet sich kein akuter Handlungsdruck für die EZB ab. Die Diskussion über weitere Lockerungsmaßnahmen bleibe insgesamt aber bestehen. Der Euro notierte bei 1,3810 Dollar, nach 1,3860 Dollar vor der Bekanntgabe der Daten.

   Vor allem die Quartalsergebnisse der Unternehmen bestimmen das Geschehen am Aktienmarkt. Sehr gut kamen die Zahlen von Infineon an der Börse an. "Die Auto-Industrie läuft und Infineon beweist das heute aufs Neue", sagte ein Händler. Infineon profitiere von der ungebrochen hohen Nachfrage und verfüge über beste Voraussetzungen, um in den kommenden Quartalen überproportional zu wachsen, so die DZ Bank. Infineon-Papiere stellten mit einem Plus von 4,6 Prozent den mit Abstand größten Gewinner im DAX.

   Die Aktie der Deutschen Bank legte um 2,2 Prozent zu. "Die Zahlen sind besser als erwartet, allerdings liegt das zum Teil an der geringen Risikovorsorge", bemängelte ein Händler. Die Analysten von Jefferies hoben die starke Entwicklung im Fixed-Income-Bereich hervor, vor allem im Branchenvergleich.

   Am Vorabend hatte das deutsche Kreditinstitut bereits die Emission von Optionsanleihen mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro bekannt gegeben. Damit verschafft sich die Deutsche Bank erst einmal einen zusätzlichen Kapitalpuffer. "Die Kernkapitalquote liegt jetzt um 9,5 Prozent, der Markt hatte eher mit 10 Prozent gerechnet", sagte ein Händler. Auch die Titel der Commerzbank zogen kräftig an, der Sektor der europäischen Banken gewann 2,1 Prozent.

   Siemens will Alstom ein Angebot machen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Münchener vier Wochen Zeit mit Zugang zu Daten von Alstom und für Gespräche mit dem Management bekommen, um das Geschäft von Alstom angemessen prüfen zu können. An der Börse überraschte die Nachricht allerdings kaum mehr jemanden, die Aktie schloss 0,6 Prozent fester.

   Für Nokia ging es nach starken Zahlen für das erste Quartal um 2,9 Prozent aufwärts. Laut Carnegie haben sich alle Sparten besser als erwartet entwickelt, im Besonderen der Netzwerkausrüster NSN. Daneben überzeuge die neue Strategie zur Steigerung des organischen Wachstums. Zudem werde Nokia die Schulden bis zum zweiten Quartal 2016 um 2 Milliarden Euro senken, um wieder investmentgrade-fähig zu werden. Der Sektor der Technologiewerte stieg um 1,4 Prozent.

   Die Aktien der Deutschen Börse gehörten mit einem Abschlag von 0,2 zu den Schlusslichtern im DAX. Das Quartalsergebnis des Börsenbetreibers sei zwar solide gewesen, liefere aber keinen Anlass zu größeren Änderungen in der Konsensschätzung, so die Analysten von J.P. Morgan.

   Die Aktie von VW stellte mit einem Minus von 1,2 Prozent das Schlusslicht im DAX. Europas größter Autobauer hat zwar dank steigender Verkäufe in den ersten drei Monaten des Jahres ein solides Ergebnis abgelegt. Umsatz und Gewinn legten zu, die Prognose bestätigte der DAX-Konzern deshalb. An der Börse kam der eher etwas vorsichtig formulierte Ausblick allerdings nicht so gut an.

   In Frankreich hat der Preisdruck auf dem Heimatmarkt dem Telekomkonzern Orange auch im ersten Quartal weiter zugesetzt, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor. Auf dem wichtigen Markt Frankreich ging der Erlös zwar um 5 Prozent zurück, womit der Umsatzschwund etwas abgebremst wurde. "Wir sehen eine klare Trendverbesserung, doch es ist noch lange nicht alles ausgestanden", erklärte Orange-Finanzchef Gervais Pellissier. Die Aktie stieg in Folge um 3,3 Prozent, der Telekom-Sektor legte um 1,9 Prozent zu.

=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, den 29. April:

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.208,68 42,84 +1,4% 3,2 Stoxx-50 2.980,98 36,78 +1,2% 2,1 Stoxx-600 338,12n 3,99 +1,2% 3,0 XETRA-DAX 9.584,12 137,76 +1,5% 0,3 FTSE-100 6.769,91 69,75 +1,0% 0,3 CAC-40 4.497,68 37,15 +0,8% 4,7 AEX 398,47 4,74 +1,2% -0,8 ATHEX-20 386,37 0,95 +0,2% 0,4 BEL-20 3.116,27 8,35 +0,3% 6,6 BUX 17.616,01 75,35 +0,4% -5,1 OMXH-25 2.843,77 56,56 +2,0% 0,3 ISE NAT. 30 88.426,52 -108,80 -0,1% 7,3 OMXC-20 703,47 6,40 +0,9% 14,3 PSI 20 7.355,78 83,49 +1,1% 13,4 IBEX-35 10.461,00 140,10 +1,4% 5,5 FTSE-MIB 21.976,84 463,02 +2,2% 15,9 RTS 1.153,36 14,07 +1,2% -20,0 OBX 527,18 23,39 +4,6% 4,7 PX 1.009,25 13,06 +1,3% 2,0 OMXS-30 1.371,65 14,09 +1,0% 2,9 WIG-20 2.451,35 13,12 +0,5% 2,1 ATX 2.526,99 46,88 +1,9% -0,8 SMI 8.434,66 49,80 +0,6% 2,8

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.50 Uhr Mo, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3814 -0,39% 1,3867 1,3843 EUR/JPY 141,6941 -0,31% 142,1298 141,9752 EUR/CHF 1,2213 0,16% 1,2194 1,2195 USD/JPY 102,5730 0,08% 102,4905 102,5520 GBP/USD 1,6833 0,11% 1,6814 1,6812 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   April 29, 2014 12:19 ET (16:19 GMT)

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