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20.03.2015 13:21:40

MÄRKTE EUROPA/Großer Verfall stützt Notierungen

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne bis Freitagmittag weiter aus. Im Handel wird auf technische Gründe verwiesen. Der Verfall von Optionen und Futures auf Indizes habe die Kurse gestützt. Am Abend verfallen dann die Optionen auf Einzelaktien. Die Stimmung wird derweil als gut beschrieben. Die Aussicht auf länger niedrige Leitzinsen in den USA und das Wertpapierkaufprogramm der EZB bilden ein für Aktien günstiges Umfeld. Der Dax steigt um 1,1 Prozent auf 12.029 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.690 Punkte nach oben.

   Mit Sorge wird an der Börse aber auf die Entwicklung in Griechenland geschaut. Seit Wochen ändert sich allerdings kaum etwas an der Situation. "Ganz plötzlich" habe der griechische Vize-Premier am Vorabend eingeräumt, dass es doch ein Liquiditätsproblem gebe, merkt die Commerzbank dazu an. Nach Angaben eines EU-Offiziellen dürfte das Geld bis Ende April reichen. Der slowakische Finanzminister Kazmir betonte, "uns geht die Geduld aus". Der Euro zeigt sich wenig verändert knapp unter der Marke von 1,07 Dollar.

   Immer mehr Händler schließen einen "Graccident", also eines unfallartigen und nicht wirklich geplanten Austritt des Landes aus der Eurozone, nicht mehr aus. Die Renditen der griechischen Staatsanleihen bilden sich am Freitag allerdings kräftig um 30 Basispunkte auf 11,34 Prozent zurück. Für eine gewisse Entspannung sorgt die Rückzahlung einer Kredittranche an den IWF über 340 Millionen Euro. Mit der jüngsten Zahlung hat Griechenland fast 1 Milliarde von den insgesamt 1,5 Milliarden Euro beglichen, die das Land in diesem Monat an den IWF zahlen muss.

   Im DAX steigen LANXESS nach einer Flut von Hochstufungen um 1,6 Prozent. Unter anderem haben Barclays, Deutsche Bank und Credit Suisse ihre Kursziele erhöht. In der K+S-Aktie setzt sich die jüngste Konsolidierung fort. Das Papier verliert 0,8 Prozent. Gesucht sind Pharmawerte: Fresenius gewinnen 2,2 Prozent. Für das FMC-Papier geht es um 1,8 Prozent nach oben.

   Südzucker brechen dagegen um 6,3 Prozent ein. Die vom Handelsblatt berichtete Klagewelle gegen deutsche Zuckerproduzenten wegen Kartellabsprachen belastet. "Südzucker hat bislang nur 133 Millionen Euro an Rückstellungen gebildet für mögliche Klagen", sagt ein Händler. Das reiche aber womöglich nicht aus, was Investoren "schockieren" könnte. Der Bericht sei "sehr negativ für das Sentiment". Hinzu kämen die wieder fallenden Zuckerpreise, sagt ein anderer Händler.

   adidas legen trotz guter Zahlen von Nike nur um 0,1 Prozent zu. Der Markt sehe den US-Konkurrenten immer mehr als Gewinner der aktuellen Schwächephase bei adidas. Daher würden gute Nike-Zahlen eher zu Umschichtungen genutzt, als dass sie auch den adidas-Kurs groß stützten. In China haben die Vorbestellungen von Nike in den Monaten Dezember bis Februar um 22 Prozent zugelegt und damit noch stärker als auf dem US-Markt mit plus 15 Prozent.

   Auch am Zementmarkt gibt es Bewegung. Nun scheint die Fusion der beiden Konzerne Holcim und Lafarge doch auf der Zielgeraden zu sein. Der Streit um die finanziellen Konditionen als auch der um die Führung des fusionierten Unternehmens wurde beigelegt. Davon profitiert auch die irische CRH, die Teile der beiden Konzerne übernehmen will. Holcim steigen um 1,1 Prozent, Lafarge um 3 Prozent und CRH um 5,5 Prozent. HeidelCement steigen um 1,0 Prozent.

   Evotec-Aktien im TecDax klettern um 7,6 Prozent wegen des Abschlusses der Verhandlungen über eine Kooperation mit Sanofi. Im Dezember legte der Kurs nach der Ankündigung bereits 16 Prozent zu. Die nun in Aussicht stehenden Zahlungen von 250 Millionen Euro an Evotec entsprächen immerhin der Hälfte der Marktkapitalisierung des TecDAX-Unternehmens, sagt ein Händler: "Das ist für Evotec ein richtig großer Deal".

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.689,73 +0,52% Stoxx-50 3.471,40 +0,12% DAX 12.029,25 +1,09% FTSE 6.967,51 +0,07% CAC 5.046,66 +0,19% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,73% -1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.27 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0699 0,30% 1,0667 1,0632 EUR/JPY 129,51 0,49% 128,87 128,51 EUR/CHF 1,0546 -0,04% 1,0550 1,0551 USD/JPY 121,04 0,19% 120,81 120,88 GBP/USD 1,4759 0,05% 1,4751 1,4731 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   March 20, 2015 07:48 ET (11:48 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 48 AM EDT 03-20-15

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adidas ADRs 115,00 -0,86% adidas ADRs
CRH plc 97,16 0,04% CRH plc
EVOTEC SE 8,63 0,06% EVOTEC SE
Heidelberg Materials 124,35 0,16% Heidelberg Materials
Holcim AG 42,85 -1,49% Holcim AG
K+S AG (spons. ADRs) 5,25 0,00% K+S AG (spons. ADRs)
LANXESS AG 26,52 1,03% LANXESS AG
Sanofi S.A. 91,42 -0,40% Sanofi S.A.
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