02.02.2015 10:23:31

MÄRKTE EUROPA/Gegen schwache Vorlagen fester - Ölaktien erholt

Von Herbert Rude Die europäischen Börsen trotzen zum Wochenauftakt schwachen Vorlagen aus den USA und aus Asien. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent zu auf 3.358 Punkte, und der Dax steigt sogar um 0,7 Prozent auf 10.769 Punkte. Dabei haben sowohl in den USA als auch in China schwache Konjunkturdaten für Druck auf die Kurse gesorgt. In den USA ist die Wirtschaft im vierten Quartal des vergangenen Jahres deutlich langsamer gewachsen als vorher, und in China liegen die Einkaufsmanagerindizes unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

   Dass sich Europa und hier besonders der DAX vergleichsweise gut halten, liegt am geplanten Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank, den niedrigen Ölpreisen und dem schwachen Euro. "Wir messen eine extrem hohe Bereitschaft, Aktienpositionen aufzubauen", so die Analysten von Sentix zum deutschen Aktienmarkt. Die Robustheit des DAX gegenüber der Wall Street unterstreiche die aktuelle Ausnahmestellung des deutschen Aktienmarkts und damit der Leitbörse der Eurozone.

   Die Deutsche Bank verweist auf hohe Zuflüsse in so genannte ETFs, also Aktienfonds auf den Euro-Stoxx-50 und den DAX. Die Bank spricht von den höchsten Zuflüssen seit über zweieinhalb Jahren.

   Neue Impulse könnten von neuen Daten zur Stimmung unter den Einkaufsmanagern in Europa ausgehen, die im Tagesverlauf veröffentlicht werden. Sowohl der deutsche wie auch der europäische Einkaufsmanager-Index werden unverändert zur ersten Lesung bei 51 erwartet. Der italienische PMI wird in der Erstlesung mit einem kleinen Anstieg auf 48,8 nach 48,4 erwartet.

   Daneben schauen die Märkte weiter nach Athen, von wo über das Wochenende etwas versöhnlichere Töne zu hören waren. Die Indizien nehmen zu, dass die Bedingungen für die Schuldentilgung neu verhandelt werden. Als Gradmesser der Stimmung gelten die griechischen Staatsanleihen, deren Renditen zuletzt deutlich gestiegen sind. Papiere mit einer Laufzeit von 3 Jahren verdoppelten sich in der Rendite in der Vorwoche fast. Am Montagmorgen liegt sie mit 19,4 Prozent minimal tiefer als am Freitag, als sie von 18,5 auf 19,6 Prozent nach oben geschnellt war.

   Der Euro erholt sich leicht auf 1,1340 Dollar, die Ölpreise geben wieder deutlicher nach, nachdem sie am Freitag sehr stark gestiegen waren und belastet von den enttäuschenden Wachstumsdaten aus China. "Möglicherweise hat nun eine längere schwankungsanfällige Bodenbildungsphase begonnen", sagt ein Händler dazu. Nachdem ein Fass Rohöl im vergangenen Juni noch über 110 Dollar gekostet hatte, lag der Preis zuletzt phasenweise deutlich unter 50 Dollar. Derzeit liegt die Nordsee-Sorte Brent mit 51,72 Dollar wieder leicht darüber. Der Index der Öl- und Gaswerte liegt mit einem Plus von 1,4 Prozent an der Spitze der europäischen Branchenindizes. Am Ende rangieren der Freizeitsektor mit den Fluglinien, die unter den gestiegenen Ölpreisen leiden.

   Selbst Ryanair können sich dem nicht entziehen und verlieren 3 Prozent. Der Billigflieger Ryanair hat am Morgen erneut seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und einen umfangreichen Aktienrückkauf angekündigt. Im DAX fallen Lufthansa zusätzlich belastet von Streikdrohungen der Flugbegleiter um 2,2 Prozent.

   Schwächer im Markt liegen am Aktienmarkt neben den Banken die Telekomaktien. Telefonica verlieren wegen Kapitalerhöhungsspekulationen knapp 2 Prozent.

   Auf der anderen Seite gewinnen CRH 3,8 Prozent. Der Konzern übernimmt Geschäftsteile von Holcim und Lafarge, die fusionieren und deswegen Geschäftsbereiche verkaufen mussten. Der Erwerb dürfte den Gewinn von CRH deutlich nach oben treiben, meinen die Analysten von Davy Research. Auch Lafarge und Holcim legen deutlich zu.

   Munich Re und Allianz ziehen im DAX befeuert von Kurszielerhöhungen um jeweils 1 Prozent an. Im TecDax gewinnen Nemetschek nach guten Geschäftszahlen 4,8 Prozent. Außerhalb der großen Indizes erholen sich SolarWorld um 11 Prozent. SolarWorld hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 26 Prozent gesteigert und will in diesem Jahr auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern wieder einen Gewinn erzielen.

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