02.01.2013 19:05:32

MÄRKTE EUROPA/Fulminanter Jahresauftakt dank US-Politik

   Fulminant sind Europas Börsen ins neue Handelsjahr gestartet. Die Einigung im Fiskalstreit in den USA und gute Konjunkturdaten aus Asien sorgten für eine Erleichterungs-Rally. Vor allem konjunkturzyklische Aktien waren gesucht. Bei den Minenwerten verzeichneten einzelne Werte Kursgewinne von fast 7 Prozent, der Branchen-Index sprang um 4,6 Prozent nach oben. Die Indizes der Branchen Banken, Automobil und Technologie legten um rund 3 Prozent zu. Sämtliche Branchen schlossen mit kräftigem Plus. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 2,9 Prozent auf 2.711 Punkte, der Dax kletterte um 2,2 Prozent auf 7.779 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit knapp 5 Jahren.

   In den USA war im letzten Moment der Sturz von der Fiskalklippe verhindert worden. Börsianer hatten bis zuletzt Steuererhöhungen befürchtet, die ansonsten mit Beginn des neuen Jahres automatisch in Kraft getreten wären. Dies hätte für die US-Wirtschaft eine immense Wachstumsbremse bedeutet.

   Für gute Laune sorgten auch überraschend gute Konjunkturnachrichten aus Asien: Der offizielle Einkaufsmanagerindex in China deutete im Dezember mit 50,6 Punkten das dritte Mal in Folge auf ein beschleunigtes Wachstum. Zudem wurde der China-Index der Bank HSBC auf 51,5 von 50,9 Punkten nach oben revidiert. In Singapur, das wegen seines starken Handels als guter Frühindikator für die weltweite Wirtschaft gilt, hat das Wachstum im vierten Quartal mit 1,8 Prozent die Erwartung von minus 1,0 Prozent klar überboten. Etwas beunruhigend wirkten lediglich Daten aus den USA: Der wichtige ISM-Index der Industrie zeigte schwächere Auftragseingänge, die US-Bauausgaben rutschten ins Minus.

   Am Devisenmarkt waren in diesem Umfeld als riskanter geltende Währungen gesucht. So stieg der australische Dollar zum Yen auf den höchsten Stand seit September 2008. Auch der kanadische Dollar profitierte als rohstoffnahe Währung kräftig. Nur der Euro konnte sein Tageshoch von knapp oberhalb 1,33 Dollar nicht halten und rutschte unter 1,32 Dollar zurück.

   Die Notierungen am deutschen Anleihemarkt standen umgekehrt unter Druck. Der Bund-Future als Messlatte für diesen Markt brach um 160 Basispunkte ein. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sprang um 0,13 Prozentpunkte auf 1,44 Prozent. Sie waren als sicherer Hafen nicht mehr gefragt. Dafür reagierten die spanischen und italienischen Bondmärkte mit kräftigen Kursgewinnen. Die Renditen der beiden Südeuropäer gingen um über 0,2 Prozentpunkte nach unten. Die Analysten der RBS erwarten nun eine weitere Stabilisierung der Zinsen in diesen Ländern.

   Bei den vom China-Absatz abhängigen Minen ging es am deutlichsten nach oben. Rio Tinto, AngloAmerican und BHP legten bis zu 6,7 Prozent zu. Der Kurs des Rohstoffhändlers Glencore sprang sogar um 7,2 Prozent. Stahlwerte wie ArcelorMittal und im DAX ThyssenKrupp legten bis zu 5 Prozent zu. Der Preis für Eisenerz war mit den Hoffnungen auf eine Erholung der chinesischen Wirtschaft in der Nacht um 4 Prozent nach oben geschossen. Auch mit den Bauwerten ging es kräftig nach oben. Unter anderem stiegen die Aktien von Saint-Gobain um 4 Prozent und die von Heidelberger Cement um 3,8 Prozent.

   Fluggesellschaften profitierten von der Hoffnung auf eine Wiederbelebung des schwächelnden Frachtgeschäfts: Aktien von Air France-KLM stiegen um 3 Prozent, IAG, die Holding von British Airways und Iberia, um 4,4 Prozent und Lufthansa um 4 Prozent. Bei den Banken sprangen Commerzbank um 4 Prozent und Deutsche Bank um 3,7 Prozent. Noch kräftiger aufwärts ging es mit den Instituten am Rand Europas: Intesa Sanpaolo verbesserten sich um 5,8 Prozent, Barclays um 5 Prozent und Societe Generale um 5,3 Prozent.

   Gezogen von kräftigen Gewinnen im Nasdaq-Index in den USA legten auch Europas Technologiewerte deutlich zu. Der Sektor-Index stieg um 3 Prozent. Hauptgewinner waren Halbleiterwerte wie ASML mit 4,5 Prozent und die Aktien des Handy-Herstellers Nokia mit 6,8 Prozent Plus.

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2711,25 75,32 +2,9% 17,0 . Stoxx-50 2621,78 44,16 +1,7% 10,6 . Stoxx-600 285,33 5,65 +2,0% 16,7 Frankfurt XETRA-DAX 7778,78 166,39 +2,2% 31,9 London FTSE-100 6027,37 129,56 +2,2% 8,2 Paris CAC-40 3733,93 92,86 +2,6% 18,2 Amsterdam AEX 350,21 7,50 +2,2% 12,1 Athen ATHEX-20 322,63 12,95 +4,2% 21,8 Brüssel BEL-20 2515,27 39,46 +1,6% 20,7 Budapest BUX 18487,51 314,31 +1,7% 8,9 Helsinki OMXH-25 2296,00 85,98 +3,9% 18,2 Istanbul ISE NAT. 30 99555,77 1827,53 +1,9% 1,9 Kopenhagen OMXC-20 506,42 10,26 +2,1% 29,9 Lissabon PSI 20 5655,15 156,95 +2,8% 2,8 Madrid IBEX-35 8167,50 280,10 +3,4% 3,4 Mailand FTSE-MIB 16893,39 620,01 +3,8% 12,0 Moskau RTS Geschlossen Oslo OBX 419,99 9,69 +2,4% 17,4 Prag PX 1066,01 27,31 +2,6% 2,6 Stockholm OMXS-30 1129,96 25,23 +2,3% 14,4 Warschau WIG-20 2626,21 43,23 +1,7% 22,5 Wien ATX 2476,24 75,03 +3,1% 30,9 Zürich SMI Geschlossen

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 10.15 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3168 -0,20% 1,3195 1,3220 EUR/JPY 114,6608 1,00% 113,5215 113,8192 EUR/CHF 1,2097 0,18% 1,2075 1,2070 USD/JPY 87,0850 1,21% 86,0455 86,0930 GBP/USD 1,6237 0,42% 1,6169 1,6156 Kontakt zum Autor: michael.denzin@dowjones.com

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   January 02, 2013 12:34 ET (17:34 GMT)

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