29.12.2016 10:29:43
|
MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - US-Vorgaben bremsen
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa zeigen sich am Donnerstag im frühen Handel mit kleinen Kursverlusten nach schwachen Vorgaben aus den USA. Dort hatten schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten den stärksten Tagesrückgang seit zwei Monaten verursacht. Damit dürfte ein erstmaliger Anstieg des Dow-Jones-Index über die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten im Dow-Jones-Index erst einmal kein Thema mehr zu sein. In Europa scheiterte der Dax zuletzt immer wieder an der Marke von 11.500 Punkten. "Das war's wohl für dieses Jahr", sagt ein Marktteilnehmer.
Der DAX gibt um 0,3 Prozent nach auf 11.434 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt ebenfalls 0,3 Prozent leichter bei 3.268. Mit Blick auf das Jahresende erinnern einige Akteure an den Jahreswechsel 2015/2016. Damals setzte eine Abwärtsbewegung kurz vor dem Jahresende ein, bevor die Indizes im Januar regelrecht abstürzten. Seinerzeit wurde zur Begründung auf China verwiesen, konkret dessen schwache Währung und schwächelnde Wirtschaft.
Am Devisenmarkt zeigen sich Ermüdungserscheinungen beim Dollar, der seit dem Wahlsieg von Donald Trump stark aufgewertet hat. Der Euro legt zur US-Währung auf 1,0467 zu und holt damit die Verluste vom Mittwoch wieder auf. Der Goldpreis steigt bereits den vierten Tag in Folge, die Feinunze kostet 1.148 Dollar. Am Anleihemarkt geht die Erholung weiter, die Zehnjahresrendite liegt bei nur noch 0,16 Prozent, nachdem sie im Zuge der Trump-Rally, die steigende Zinsen ausgelöst hatte, noch auf 0,39 Prozent gestiegen war.
Kursbewegende Nachrichten Fehlanzeige Bei den einzelnen Sektoren weist nur der Index der als defensiv geltenden Pharmaaktien ein kleines Plus auf. Ihm folgen die ebenfalls als wenig zyklisch geltenden Nahrungsmittelaktien. Am Ende rangieren mit den Rohstoffaktien die klaren Gewinner des Vortages. Ihr Index verliert 0,8 Prozent.
Kursbewegende Nachrichten von den Unternehmen gibt es auch am vorletzten Handelstag des Jahres nicht. LANXESS hat zwar die Zustimmung der US-Behörden zur geplanten Übernahme von Chemtura erhalten, die Aktie zeigt sich davon aber unberührt. Im Handel heißt es, damit komme Lanxess einer Übernahme zwar näher, allerdings stünden noch kartellrechtlichen Zustimmungen in China und der EU aus. Nachdem die Aktie in Folge der Übernahme im September um über 20 Prozent zugelegt hat, dominieren nun Gewinnmitnahmen. Lanxess verlieren 1,5 Prozent.
Dass laut Handelsblatt die kommunalen Aktionäre wieder den Druck auf RWE erhöhen, nach einer Nullrunde wieder eine Dividende zu zahlen, wird zweischneidig gesehen. Einerseits steige der Druck auf RWE, die Ausschüttungen wieder aufzunehmen, was grundsätzlich positiv für die Aktie sei, andererseits drohten mögliche Aktienverkäufe, was negativ sei. Sollte die Ausschüttung erneut ausfallen, drohen die Kommunen nämlich mit Verkäufen von RWE-Anteilen. RWE geben um 0,2 Prozent nach.
Nichts Neues aus Italien Weiter nichts Neues gibt es aus Italien und zur Rettung der Krisenbank Monte dei Paschi. Dieser fehlen nach Angaben der EZB 8,8 Milliarden Euro angesichts eines Riesenbergs fauler Schulden, auf dem das Geldhaus sitzt. Die EZB fordert zudem eine Lösung bis Ende des Jahres. Neues gibt es aber aus Deutschland zu dem Thema. Die Bundesregierung pocht darauf, dass geplante italienische Staatshilfen für die angeschlagene Bank den europäischen Bestimmungen entsprechen müssen.
"EZB und Kommission müssen konsequent prüfen und sicherstellen, dass die europäischen Regeln von den italienischen Behörden eingehalten werden", sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. "Eine vorsorgliche staatliche Rekapitalisierung von Banken kann nur im Ausnahmefall unter engen Voraussetzungen Teil einer Lösung sein", erklärte Ministeriumssprecher Dennis Kolberg. "Auch dann müssten Eigentümer und Nachranggläubiger zuerst herangezogen werden". Die Aktie von Monte dei Paschi ist seit Freitag vom Handel ausgesetzt. In Europa gibt der Index der Banken um 0,7 Prozent nach.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.270,06 -0,26 -8,66 0,08 Stoxx-50 3.003,66 -0,24 -7,19 -3,12 DAX 11.440,11 -0,30 -34,88 6,49 MDAX 22.119,66 -0,16 -35,20 6,47 TecDAX 1.809,33 -0,12 -2,09 -1,17 SDAX 9.498,99 -0,23 -21,84 4,40 FTSE 7.092,59 -0,19 -13,49 13,62 CAC 4.835,87 -0,25 -12,14 4,29
Bund-Future 164,53 0,31 7,39
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:24 % YTD EUR/USD 1,0444 -0,14% 1,0458 1,0395 -3,8% EUR/JPY 121,6489 +0,04% 121,5985 122,27 -17,5% EUR/CHF 1,0712 -0,10% 1,0723 1,0711 -1,5% EUR/GBP 0,8519 -0,06% 0,8533 1,1763 +15,7% USD/JPY 116,49 +0,19% 116,27 117,63 -0,8% GBP/USD 1,2262 +0,04% 1,2257 1,2228 -16,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,80 54,06 -0,5% -0,26 +21,1% Brent/ICE 56,41 56,22 +0,3% 0,19 +22,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.147,88 1.141,50 +0,6% +6,38 +8,2% Silber (Spot) 16,15 16,08 +0,4% +0,07 +16,9% Platin (Spot) 904,25 901,00 +0,4% +3,25 +1,4% Kupfer-Future 2,50 2,49 +0,3% +0,01 +16,3%
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
December 29, 2016 03:59 ET (08:59 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 59 AM EST 12-29-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Banca Monte dei Paschi di Siena SPAmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Banca Monte dei Paschi di Siena SPAmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
LANXESS AG | 23,40 | 0,95% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 28,20 | 0,71% |
Indizes in diesem Artikel
EURO STOXX | 503,45 | 0,41% |