03.05.2023 09:51:40

MÄRKTE EUROPA/Erholt - Deutsche Post fest - Unicredit mit Kurssprung

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag höher in den Handel am Mittwoch gestartet. "Durchatmen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die jüngste Entwicklung. Er hält eine vorsichtige Haltung für angemessen, zumal mit Blick auf die am Abend anstehende Zinsentscheidung in den USA. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 15.805 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,6 Prozent höher bei 4.319 Zählern. Während die Anleihen stabil in den Tag starten hält sich der jüngst deutlich gestiegene Preis für einen Feinunze Gold stabil oberhalb von 2.000 Dollar.

"Auch die Fed wird die Situation wohl nicht entscheidend verändern", so der Marktteilnehmer weiter. Der Markt setze darauf, dass mit der voraussichtlichen Zinserhöhung am Abend um 25 Basispunkte auf 5,00 bis 5,25 Prozent die Zinsspitze im aktuellen Zyklus erreicht werde. Der Markt sorge sich bereits vor einer Rezession, für die Andeutung von Zinssenkungen sei es aber vermutlich noch zu früh. Die US-Notenbank dürfte auf die Datenabhängigkeit ihrer Politik hinweisen, und da gebe es mit dem Rückgang der Energiepreise und dem Ende des Preisanstiegs bei den globalen Nahrungsmittelpreisen keine wirklichen Gründe, an der These des Zinshöhepunkts zu zweifeln. Das werde aber vermutlich nicht ausreichen, um die Märkte auf den Aufwärtspfad zurückzubringen.

Stephen Innes, Managing Partner bei Spi-Assetmanagement, bemerkt dazu, dass die US-Notenbank auch die Krise bei den US-Regionalbanken im Blick haben dürfte, denn sie schwäche zusätzlich das bereits maue makroökonomische Umfeld. Dass zuletzt die Zahl der offenen Stellen in den USA hinter den Erwartungen geblieben ist, dürfte für die US-Notenbanker angesichts des angespannten Arbeitsmarktes zwar in die richtige Richtung gehen, nicht aber für das Wachstum der Wirtschaft. Die Ölpreise knickten am Dienstag um rund 5 Prozent ein, hier wurde bereits wirtschaftliche Schwäche gespielt.

Auch von der EZB dürfte dies mit einem lachenden wie einem weinenden Auge beobachtet werden, weil die Inflation in Folge stärker zurückkommen dürfte. Die EZB tagt am Donnerstag zu den Zinsen und dürfte sie weiter erhöhen - ob um 25 oder 50 Basispunkte, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Deutsche Post schlägt Erwartungen

Bei den Einzelwerten machen meist Quartalszahlen die Kurse. Besser als erwartet sind die Zahlen der Deutschen Post ausgefallen, die Aktie legt um 2,4 Prozent zu. Das bereinigte operative Ergebnis ist laut Citigroup auf Ebene des Gesamtunternehmens über der Konsenserwartung ausgefallen. Die Analysten sehen bei den Marktschätzungen Potenzial nach oben.

Um gut 2 Prozent südwärts geht es dagegen für die Aktie der Porsche AG. Der Umsatz sei höher als erwartet, die Marge habe die Erwartungen aber nicht ganz erreicht,,meint ein Händler. Die Aktie sei gemessen an den anderen Autoherstellern im DAX hoch bewertet, gemessen an Ferrari dagegen niedrig, ergänzt er.

Von enttäuschenden Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Lufthansa, der Kurs sackt um 3,6 Prozent ab. Der Umsatz liege im ersten Quartal 7 Prozent unter der Erwartung, und das habe auch das operative Ergebnis gedrückt. "Angesichts angeblich steigender Ticketpreise ist das enttäuschend", so der Experte. Positiv steche der freie Cashflow heraus, der aber vermutlich von unerwartet niedrigen Investitionen profitiert habe.

Ebenfalls im MDAX verlieren Teamviewer verlieren rund 9 Prozent. "Überwiegend sind die Zahlen zwar solide, die Billings liegen aber unter den Erwartungen", so ein Marktteilnehmer zu den abgerechneten Umsätzen des IT-Dienstleisters.

Um satte 6,7 Prozent nach oben geht es für Unicredit. Die italienische Bank hat den Ausblick erhöht und erwartet nun einen Nettogewinn von mehr als 6,5 Milliarden Euro. "Das ist sehr stark", so ein Börsianer. Der Markt habe zuletzt nur mit knapp 5,4 Milliarden Euro gerechnet. Im Sog von Unicredit legen auch die Kurse anderer italienischer Bankaktien zu.

Von guten Zahlen sprechen die Analysten der RBC mit Blick auf den Quartalsbericht der BNP Paribas. Der Nettogewinn habe die Konsensschätzung übertroffen, ebenso die Einnahmen. Den Ausblick hat die französische Bank aber nur bekräftigt. Der Kurs liegt 0,3 Prozent im Plus.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.320,83 +0,6% 25,98 +13,9%

Stoxx-50 4.023,03 +0,6% 22,38 +10,2%

DAX 15.801,46 +0,5% 74,52 +13,5%

MDAX 27.384,29 -0,3% -71,77 +9,0%

TecDAX 3.252,25 -0,1% -2,24 +11,3%

SDAX 13.701,51 +0,2% 27,74 +14,9%

FTSE 7.817,46 +0,6% 44,43 +4,3%

CAC 7.421,76 +0,5% 38,56 +14,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,26 -0,00 -0,32

US-Zehnjahresrendite 3,42 -0,01 -0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1036 +0,3% 1,1023 1,0983 +3,1%

EUR/JPY 150,05 -0,1% 149,95 149,92 +6,9%

EUR/CHF 0,9819 -0,1% 0,9820 0,9816 -0,8%

EUR/GBP 0,8817 -0,1% 0,8826 0,8818 -0,4%

USD/JPY 135,98 -0,4% 136,03 136,52 +3,7%

GBP/USD 1,2518 +0,4% 1,2490 1,2455 +3,5%

USD/CNH (Offshore) 6,9301 -0,1% 6,9332 6,9392 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 28.674,70 +0,0% 28.583,13 28.521,00 +72,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,35 71,66 -0,4% -0,31 -11,0%

Brent/ICE 75,25 75,32 -0,1% -0,07 -10,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 37,22 37,53 -0,8% -0,31 -51,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.013,98 2.016,67 -0,1% -2,70 +10,4%

Silber (Spot) 25,27 25,43 -0,6% -0,15 +5,5%

Platin (Spot) 1.068,33 1.070,00 -0,2% -1,68 +0,0%

Kupfer-Future 3,85 3,86 -0,1% -0,01 +0,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

May 03, 2023 03:51 ET (07:51 GMT)

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