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11.04.2018 16:07:46

MÄRKTE EUROPA/Entwicklung um Syrien belastet - Dt. Telekom mit US-Fantasie

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an den Börsen hat am Mittwoch schlagartig gedreht, die Anleger positionieren sich vorsichtiger. Die jüngste Entwicklung in Syrien belastet, nachdem US-Präsident Donald Trump per Twitter Russland gewarnt hat, dass US-Raketen "nach Syrien kommen" werden. Die USA und Frankreich haben Kriegsschiffe mit Marschflugkörpern in Schussweite von Syrien positioniert. Trump hat geschworen, Russland und den Iran zu bestrafen, wenn die USA zu dem Schluss kommen, dass sie beim Gasangriff geholfen haben. Ein US-Militärschlag gegen das Assad-Regime in Syrien und damit eine Konfrontation mit Russland wird als Risikofaktor für die Börsen gewertet.

Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 12.297 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.424 Punkte nach unten. Vor allem der Sektor der Reise- und Freizeitunternehmen leidet unter der Entwicklung in Syrien, der europäische Subindex verliert reflexartig um 1,8 Prozent. Die Aktien der Lufthansa, Carnival und Thomas Cook verlieren alle über 3 Prozent. Am Devisenmarkt baut der Euro die Vortagesgewinne leicht aus und notiert bei 1,2372 Dollar.

T-Mobile US spricht wieder mit Sprint

T-Mobile US und der US-Mobilfunkkonzern Sprint lassen ihre erst im November für gescheitert erklärten Fusionsverhandlungen offenbar wieder aufleben. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, befinden sich diese Gespräche allerdings noch im Anfangsstadium. Es wäre das dritte Mal in vier Jahren, dass sich die US-Tochter der Deutschen Telekom und der Rivale Sprint an einem Zusammenschluss versuchen.

Die DZ Bank sieht eine Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit Sprint als einzig möglichen großen Zusammenschluss im US-Mobilfunkmarkt. Die Transaktion würde signifikantes Synergiepotenzial beinhalten. Aus logischen Erwägungen spreche grundsätzlich alles für eine Transaktion. Für die Aktie der Deutschen Telekom geht es um 3,3 Prozent nach oben.

An der Londoner Börse geht es für Tesco nach Geschäftszahlen um 6 Prozent aufwärts. Laut Jefferies ist das EBIT 3 Prozent über den Erwartungen ausgefallen. Zugleich wird der Ausblick als "stark" beschrieben. Im Fahrwasser gewinnen Wm. Morrison 1,1 Prozent und Sainsbury rücken um 0,6 Prozent vor.

Nach unter den Erwartungen liegenden Umsatzzahlen geht es für Asos um 2 Prozent nach unten. Der Online-Fashion-Retailer hat für das erste Halbjahr Umsätze von 1,158 Milliarden Pfund bekannt gegeben, die Schätzung lag laut Liberum Capital bei 1,172 Milliarden. Zugleich habe Asos höhere Investitionen im Bereich von 230 bis 250 Millionen Pfund nach bislang 200 bis 220 Millionen Pfund angekündigt.

Die Aktie von Sulzer steht in Zürich unter Druck, sie gibt um 6,6 Prozent nach. Nachhaltig belastend wirken sich die US-Sanktionen gegen den Hauptaktionär Renova und deren Chairman, den russischen Oligarchen Viktor Vekselberg, aus. Nun soll der Zugang zu den Unternehmens-Konten in den USA beschränkt worden sein. Auch wenn Sulzer noch seine Zulieferer und die Beschäftigten bezahlen könne, seien andere Dollar-Transaktionen nicht mehr möglich. Am Montag hatte Sulzer angekündigt, fünf Millionen eigene Aktien von Renova zu erwerben, um den US-Sanktionen zu entgehen.

Brent auf Dreijahreshoch

Nordseeöl der Sorte Brent verteuert sich nach dem Plus am Vortag um weitere 0,9 Prozent auf 71,69 Euro und notiert damit auf Dreijahreshoch. Der Ölpreis profitiert von der Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, die die Wachstumshoffnungen nährt. Auch die steigenden Spannungen in Syrien stützen den Preis. Darüber hinaus will Saudi-Arabien sein Rohölangebot auch im Mai bei unter 7 Millionen Barrel pro Tag belassen und damit die Vereinbarungen innerhalb des Erdölkartells Opec zu Förderkürzungen einhalten. Der Sektor der europäischen Öl- und Gaswerte notiert gegen den Trend 0,6 Prozent im Plus.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.425,54 -0,39 -13,24 -2,24

Stoxx-50 3.030,43 -0,33 -10,04 -4,64

DAX 12.309,44 -0,71 -87,88 -4,71

MDAX 25.681,36 -0,52 -134,44 -1,98

TecDAX 2.559,23 -0,36 -9,24 1,19

SDAX 12.039,17 -0,23 -27,40 1,28

FTSE 7.265,90 -0,01 -0,85 -5,48

CAC 5.286,95 -0,39 -20,61 -0,48

Bund-Future 159,43 0,28 0,13

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.10 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2376 +0,19% 1,2369 1,2360 +3,0%

EUR/JPY 132,27 -0,12% 132,42 132,49 -2,2%

EUR/CHF 1,1853 +0,26% 1,1826 1,1813 +1,2%

EUR/GBP 0,8713 -0,01% 0,8714 1,1469 -2,0%

USD/JPY 106,88 -0,29% 107,06 107,19 -5,1%

GBP/USD 1,4204 +0,19% 1,4196 1,4176 +5,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.932,94 +1,1% 6.848,28 6.769,28 -49,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,25 65,51 +1,1% 0,74 +9,9%

Brent/ICE 71,75 71,04 +1,0% 0,71 +9,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.352,14 1.340,80 +0,8% +11,34 +3,8%

Silber (Spot) 16,71 16,57 +0,8% +0,14 -1,3%

Platin (Spot) 935,85 929,00 +0,7% +6,85 +0,7%

Kupfer-Future 3,12 3,14 -0,5% -0,01 -5,8%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2018 10:08 ET (14:08 GMT)

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