ATX
10.02.2014 18:52:32
|
MÄRKTE EUROPA/Die Erholung an den Börsen gerät ins Stocken
Von Thomas Leppert
Die Erholungsbewegung an den europäischen Börsen ist zu Wochenbeginn erst einmal zum Stillstand gekommen. Nachdem es am Vormittag zunächst bergauf ging, schlossen die Indizes am Abend knapp im Minus. Aktienhändler sprachen von einem ruhigen Start in die Woche. Neue Impulse dürfte es erste ab Dienstag geben, wenn die europäischen Unternehmen ihre Quartalszahlen wieder verstärkt vorlegen. Das Kursbarometer Dax schloss 0,1 Prozent leichter bei 9.289,86 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 3.032,53 Punkte.
Auseinander gingen die Meinungen zum Ergebnis der Volksabstimmung in der Schweiz. Händler rechnen jedoch mit einer langfristig unterdurchschnittlichen Kursentwicklung schweizerischer Aktien. "Da spielt weniger das konkrete Thema Einwanderung eine Rolle als die mögliche Belastung der Wirtschaft durch geplatzte Verträge mit der EU", sagte ein Händler. Am Devisenmarkt gab es keine Reaktion des Schweizer Franken, der bei 1,2230 zum Euro handelte. Und auch den Leitindex in Zürich liess dies kalt: Der SMI schloss mit einem leichten Plus bei 8.325 Punkten.
Am Devisenmarkt wurde bereits auf den Dienstag geschaut, wenn die neue US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen ihren ersten öffentlichen Auftritt vor dem US-Kongress hat. Die Anleger interessiert dabei vor allem die Frage, ob die US-Notenbank trotz zuletzt enttäuschender Konjunkturzahlen an der Drosselung der Wertpapierkäufe wie geplant festhält. Der Euro notierte gegenüber Freitag etwas fester bei 1,3645 Dollar. Die Feinunze Gold notierte mit 1.276 Dollar knapp unter dem bisherigen Jahreshoch.
Positiv wurde an der Börse vernommen, dass die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und Anlegern für die Eurozone auf dem höchsten Stand seit April 2011 liegen. Der Sentix-Konjunkturindex stieg um 1,4 Punkte auf 13,3, woran der Anstieg der Lagekomponente starken Anteil hatte. Sie notiert erstmals seit August 2011 im positiven Bereich. "Die Konjunkturlage wird damit erstmals seit dieser Zeit wieder als gut betrachtet", sagte Sentix-Analyst Sebastian Wanke. Der Index deute darauf hin, dass die Euroraum-Wirtschaft derzeit mit der Potenzialrate von 1,5 Prozent oder sogar leicht darüber wachse.
Unter den europäischen Einzelwerten ging es für L'Oreal um 4,5 Prozent kräftig nach oben. Ein möglicher Teilausstieg des Großaktionärs Nestlé macht die Franzosen als Investment für andere Investoren deutlich attraktiver, erklärte ein Händler die Kursgewinne. "Nach 40 Jahren mit Nestlé als Ankeraktionär kommt nun vielleicht endlich Bewegung in die Eigentümerstruktur von L'Oreal", sagte der Händler. Bislang hielten die Bettencourt-Familie mit 30,5 Prozent und Nestle mit 29,3 Prozent zusammen die Mehrheit am Kosmetikriesen.
Die Aktien von Barclays schlossen nach der Veröffentlichung von zwei ersten Eckdaten für 2013 um 1,2 Prozent fester. Der bereinigte Vorsteuergewinn fiel mit 5,2 Milliarden Pfund Sterling um gut 200 Millionen Pfund unter der Konsensprognose von Analysten. "Wir halten die Ergebnisse im vierten Quartal für von untergeordneter Bedeutung", merkte allerdings die Deutsche Bank an. Im Fokus stünden vielmehr regulatorische Veränderungen, Kapitalanforderungen sowie die konsequente Fortführung der Strategie nach der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr.
Continental übernimmt den US-Gummi- und Kunststoffhersteller Veyance Technologies. Für das Unternehmen blättern die Hannoveraner rund 1,4 Milliarden Euro hin. Die ehemalige Goodyear-Tochter ist für LBBW-Analyst Frank Biller eine "strategisch sinnvolle" Ergänzung. Die EBITDA-Marge liege auf Augenhöhe mit der von Conti. Auf den ersten Blick sehe der Kaufpreis "nicht teuer" aus. Die Aktie schloss im DAX mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 159,15 Euro.
Nachrichten gab es auch aus dem Telekom-Sektor. Nach unten ging es hier für die Deutsche Telekom, die Aktie schloss 0,9 Prozent leichter. Die Pläne des US-Telekommunikationskonzerns Sprint zur Übernahme des kleineren Rivalen T-Mobile US könnten an Bedenken des Regulierers scheitern. Sprint überprüfe nochmals, ob das Vorhaben angesichts der aufkommenden Kartellsorgen sinnvoll sei, sagten mit der Sache vertraute Personen. Der Telekom-Sektor verlor 0,4 Prozent und war damit zweitschwächster Sektor nach den Bauwerten in Europa.
=== Europäische Schlussindizes am Montag. 10. Februar:. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.032,53 -5,96 -0,2% -2,5 . Stoxx-50 2.857,66 -2,16 -0,1% -2,1 . Stoxx-600 325,30 0,21 +0,1% -0,9 Frankfurt XETRA-DAX 9.289,86 -12,06 -0,1% -2,7 London FTSE-100 6.585,54 19,87 +0,2% -2,4 Paris CAC-40 4.237,13 8,95 +0,2% -1,4 Amsterdam AEX 389,64 0,10 +0,0% -3,0 Athen ATHEX-20 411,25 1,20 +0,3% 6,9 Brüssel BEL-20 2.913,54 4,11 +0,1% -0,4 Budapest BUX 18.115,28 9,21 +0,1% -2,4 Helsinki OMXH-25 2.856,30 24,60 +0,9% 0,7 Istanbul ISE NAT. 30 77.734,01 -762,17 -1,0% -5,7 Kopenhagen OMXC-20 673,93 4,63 +0,7% 9,5 Lissabon PSI 20 6.928,19 -6,39 -0,1% 5,5 Madrid IBEX-35 9.982,70 -89,70 -0,9% 0,7 Mailand FTSE-MIB 19.682,82 -9,26 -0,0% 3,8 Moskau RTS 1.337,20 -3,30 -0,2% -7,3 Prag PX 1.005,92 4,70 +0,5% 1,7 Stockholm OMXS-30 1.318,65 5,45 +0,4% -1,1 Warschau WIG-20 2.411,36 -9,58 -0,4% 0,4 Wien ATX 2.590,77 -3,62 -0,1% 1,7 Zürich SMI 8.324,85 6,25 +0,1% 1,5
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.17 Uhr Fr, 17.25 Uhr EUR/USD 1,3642 0,07% 1,3632 1,3613 EUR/JPY 139,3735 -0,02% 139,4003 139,1633 EUR/CHF 1,2235 -0,06% 1,2242 1,2237 USD/JPY 102,1650 -0,13% 102,2950 102,2055 GBP/USD 1,6408 0,02% 1,6405 1,6393 === Kontakt zum Autor: Thomas.Leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 10, 2014 12:22 ET (17:22 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 22 PM EST 02-10-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
ATX | 3 650,85 | -0,16% |