09.12.2015 18:48:49
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MÄRKTE EUROPA/Dezember mausert sich zum üblen Börsenmonat
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Jahresend-Rally adé? Europas Börsen haben am Mittwoch neue Tiefstände ausgelotet. Der Dax fiel zum Schluss um 0,8 Prozent auf 10.592 Punkte, den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Aktienhändler verwiesen vor allem auf den festen Euro als Belastungsfaktor für die Börsen. Allein seit Monatsbeginn belaufen sich die Verluste des DAX auf 7 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,6 Prozent auf 3.277 Punkte.
"Für die DAX-Bullen wird es eng", sagte Jens Klatt von DailyFX. In den vergangenen Jahren habe sich der Aktienmarkt Anfang Dezember oft noch etwas "zickig" präsentiert, ab Mitte Dezember seien die Kurse dann aber noch einmal "durchgestartet". Sollte der DAX aber unter 10.500 Punkte fallen, dann könnte laut Klatt die Jahresend-Rally in diesem Jahr ausfallen.
Der Euro wertete im Tagesverlauf zum US-Dollar kräftig auf. Im späten europäischen Devisenhandel lag der Euro zum US-Dollar nur noch knapp unter der Marke von 1,10 Dollar. Im asiatischen Handel wurde er mehr als einen US-Cent niedriger bewertet. "Es handelt sich aber mehr um eine Schwäche des Dollar", sagte Esther Reichelt von der Commerzbank. Die US-Währung habe auch gegen andere Valuta nachgegeben, vor allem gegen den Yen, aber auch zum britischen Pfund und australischen und neuseeländischen Dollar.
Am deutschen Aktienmarkt waren VW die Aktie des Tages. Der Kurs stieg um 6,2 Prozent und war mit Abstand größter Gewinner im DAX. Volkswagen hat für weit weniger Fahrzeuge falsche CO2-Angaben gemacht als zunächst befürchtet. Der Konzern teilte mit, bei "fast allen" bislang als verdächtig eingestuften Modellvarianten entsprächen die in Prospekten und gegenüber Behörden gemachten Angaben zum CO2-Ausstoß doch den tatsächlich festgestellten Werten.
Angesichts dessen habe sich auch nicht die ursprüngliche Befürchtung einer Ergebnisbelastung von 2 Milliarden Euro bestätigt. "Eine gute Nachricht in Sachen CO2-Ausstoß und den damit verbundenen finanziellen Belastungen", sagte Michael Punzet von der DZ Bank. Die VW-Aktie hat mehr als 60 Prozent des Kurseinbruchs nach dem Abgasskandal wieder aufgeholt.
Die Bayer-Aktie verlor 2,1 Prozent. Sie wurde laut Händlern von einem Pressebericht belastet, wonach die europäische Arzneizulassungsbehörde EMA eine für die Zulassung des Blutgerinnungshemmers Xarelto verantwortliche Studie unter die Lupe nimmt.
adidas rechnet im kommenden Jahr mit einer niedrigeren Bruttomarge. Diese gilt als wichtige Kennziffer für die Profitabilität. Die Aktie fiel daraufhin um 3,1 Prozent. Händlern zufolge könnte die Marge 2016 unter der Konsensschätzung von Analysten liegen.
Die Lufthansa hat im November wegen der Streiks 8,9 Prozent weniger Passagiere befördert als im November vergangenen Jahres. Der Kurs fiel um 1,4 Prozent.
Der zuletzt eingebrochene Ölpreis verlor weiter an Boden. Zwar erholte sich der Ölpreis am Nachmittag, als wöchentliche Lagerdaten aus den USA einen überraschend starken Rückgang anzeigten. Daraufhin sprang der Preis für ein Barrel leichtes Heizöl (WTI) um 2 Prozent von 38,15 auf 38,91 Dollar nach oben. Anschließend fiel der Ölpreis jedoch wieder deutlich zurück auf 37,17 Dollar.
Die Aktie des Bergwerkskonzerns Anglo American gab um 1,2 Prozent nach. Am Vortag war der Kurs um mehr als 12 Prozent eingebrochen. Der US-Broker Jefferies hat die Aktie auf "Underperform" gesenkt. Anglo American stehe vor gewaltigen Schulden und bewege sich in einem "launischen Metallmarkt", argumentierte der Broker. Der Fondsmanager Richard Klijnstra von Kempen Capital Management, rechnet mit einer Senkung des Kreditratings von Anglo American auf "Ramsch".
Andere Aktien der schwer gebeutelten Rohstoffbranchen wie Rio Tinto, BHP Billiton und Glencore erholten sich dagegen zwischen 3,5 und 4,6 Prozent. Der Rohstoffsektor stieg um 2,1 Prozent, der Sektor Öl und Gas erholte sich um 1,5 Prozent. Papiere der Stahlhersteller Arcelor-Mittal und Salzgitter legten um 3,5 bzw. 5,3 Prozent zu.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.277,21 -20,25 -0,6% +4,2% Stoxx-50 3.090,18 -13,91 -0,4% +2,9% Stoxx-600 364,19 -1,56 -0,4% +6,3% XETRA-DAX 10.592,49 -81,11 -0,8% +8,0% FTSE-100 London 6.126,68 -8,54 -0,1% -6,7% CAC-40 Paris 4.637,45 -44,41 -0,9% +8,5% AEX Amsterdam 440,85 -0,76 -0,2% +3,9% ATHEX-20 Athen 165,13 -6,62 -3,9% -37,7% BEL-20 Bruessel 3.585,39 -31,59 -0,9% +9,1% BUX Budapest 23.431,58 +106,68 +0,5% +40,9% OMXH-25 Helsinki 3.301,46 -37,44 -1,1% +10,5% ISE NAT. 30 Istanbul 91.587,28 +1992,14 +2,2% -13,7% OMXC-20 Kopenhagen 999,03 -3,56 -0,4% +34,2% PSI 20 Lissabon 5.162,46 +5,85 +0,1% +7,7% IBEX-35 Madrid 9.835,50 -1,60 -0,0% -4,3% FTSE-MIB Mailand 21.500,88 -37,16 -0,2% +13,1% RTS Moskau 792,41 +15,26 +2,0% +0,2% OBX Oslo 543,47 +4,44 +0,8% +3,8% PX-GLOB Prag 1.213,53 +1,65 +0,1% +2,5% OMXS-30 Stockholm 1.440,94 -14,06 -1,0% -1,6% WIG-20 Warschau 1.773,21 -41,67 -2,3% -23,4% ATX Wien 2.373,40 -56,95 -2,3% +9,9% SMI Zuerich 8.624,95 -76,25 -0,9% -4,0%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 17.13 Uhr EUR/USD 1,0978 0,50% 1,0924 1,0875 EUR/JPY 133,84 -0,16% 134,05 133,67 EUR/CHF 1,0843 0,07% 1,0836 1,0808 USD/JPY 121,90 -0,65% 122,70 122,92 GBP/USD 1,5164 0,90% 1,5029 1,4992 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/ros
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December 09, 2015 12:18 ET (17:18 GMT)
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Lufthansa AG | 6,80 | 1,55% |
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Rio Tinto plc | 61,15 | 0,49% |
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Salzgitter | 19,23 | 2,83% |
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Volkswagen (VW) St. | 104,10 | 0,87% |
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