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21.12.2016 18:49:46

MÄRKTE EUROPA/Der Jahresend-Rally geht die Puste aus

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auf hohem Kursniveau und kurz vor Weihnachten wird die Luft immer dünner an den Börsen. Der Dax hat am Mittwoch im frühen Handel mit 11.480 Punkten zwar noch einmal ein Jahreshoch erklommen, konnte die Kursgewinne am Nachmittag aber nicht behaupten. Der deutsche Leitindex rettete ein winziges Plus von 4 Punkten auf 11.469 ins Ziel. Der MDAX der 50 größten deutschen Nebenwerte stieg um 0,5 Prozent und damit erstmals über 22.000 Punkte auf ein neues Rekordhoch.

   Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,3 Prozent auf 3.271 Punkte nach. Nur die Börsen in Wien, Athen und Helsinki meldeten Kursgewinne, ansonsten gaben die Börsenbarometer überall leicht nach.

   Die kursbewegenden Nachrichten und Impulse werden von Tag zu Tag weniger. Die Akteure ziehen sich zunehmend aus dem Handel zurück. An der Derivatebörse Eurex haben sich die Umsätze der Terminkontrakte auf den DAX in den vergangenen fünf Handelstagen gedrittelt. Auch bei Bundesanleihen gehen die Volumina spürbar zurück.

Banca Monte dei Paschi extrem volatil In Mailand handelten Aktien der Banca Monte dei Paschi extrem volatil. Zunächst brach der Kurs um fast 20 Prozent ein, um anschließend sogar wieder ins Plus zu drehen. Am Abend schloss der Kurs 12,1 Prozent im Minus. Damit summiert sich der Abschlag seit Beginn der Kapitalerhöhung am Montag auf 23 Prozent. "Aktien der Monte dei Paschi standen heute enorm unter Druck, nachdem sie bestätigt hat, dass die Liquidität nur noch für vier Monate ausreicht", sagte Craig Erlam vom Broker Oanda.

   Das sei erheblich weniger, als man ursprünglich angenommen hat, sagte Erlam. Im Handel hatte man damit gerechnet, dass die Liquidität der Bank noch für elf Monate ausreicht. "Diese Enthüllung macht eine Lösung nur noch dringlicher", sagte der Stratege. Italiens Regierung strebt einen Rettungsfonds für angeschlagene Geldhäuser von 20 Milliarden Euro an.

   Darüber hinaus die Krisenbank offenbar Mühe, genügend Abnehmer für ihre neuen Aktien zu finden, mit deren Verkauf sie das Kapitalpolster stärken will und muss. Ein Ansteckungsrisiko sehen die Investoren von der Banca Monte dei Paschi jedoch nicht ausgehen: Der italienische Bankensektor legte sogar um 0,4 Prozent zu. FinecoBank, UBI Banca und Unicredit stiegen zwischen 1,9 und 2,8 Prozent.

Drohende Rückzahlungen belasten Spaniens Banken Anders spanische Bankenaktien: Sie standen unter Druck, nachdem der Europäische Gerichtshof Rückzahlungen an Hypothekenkunden der Geldhäuser verlangt hat. Bis zu 5 Milliarden Euro könnten auf Spaniens Banken zukommen. Vor allem britische Anleger könnten davon betroffen sein, die bis zum Beginn der Immobilienkrise 2008 stark in spanische Immobilien investiert hatten.

   "Wir haben dieses Urteil nicht erwartet", sagte Ignacio Ulargui von der Deutschen Bank. Von den nun anstehenden Rückzahlungen an Kunden seien vor allem die Liberbank, Banco Popular, BBVA und Banco Sabadell betroffen. Liberbank brachen um 13,4 Prozent ein und Banco Popular verloren 5,8 Prozent. BBVA gaben um 0,9 Prozent nach und Banco Sabadell um 1,3 Prozent. Der europäische Bankenindex verlor dagegen nur 0,3 Prozent.

   Am deutschen Aktienmarkt stiegen VW um 1,9 Prozent. Die Wolfsburger haben sich mit den US-Behörden und Klägern auf eine Entschädigung der rund 80.000 US-Kunden von Drei-Liter-Dieselfahrzeugen geeinigt. Der Bezirksrichter Charles Breyer sagte in San Francisco, Volkswagen habe zugestimmt, rund 20.000 Fahrzeuge mit Drei-Liter-Dieselmotoren zurückzunehmen. Zudem sollen die restlichen 60.000 Pkw technisch angepasst werden.

Schwedenkrone schießt nach oben Am Devisenmarkt wertete die schwedische Krone auf breiter Währungsfront kräftig auf. Die Riksbank verlängerte zwar die Anleihekäufe bis Jahresmitte 2017. Anfang 2018 könnten die Zinsen aber wieder steigen, sollte die Inflation anziehen. Nordea-Analyst Andreas Wallstrom wertete die Aussagen der Notenbank als Hinweis, dass ein Ende der lockeren Geldpolitik in Sicht sei. Das ließ die Schwedenkrone aufwerten, der Euro gab zur Krone mit 9,62 auf den niedrigsten Kurs seit Anfang Oktober ab.

   Zum Dollar wertete der Euro von 1,0390 im asiatischen Handel auf 1,0430 Dollar leicht auf. Auch zum Yen legte die Gemeinschaftswährung etwas zu. Bundesanleihen traten am Mittwoch auf der Stelle. An den Rohstoffmärkten tendierte die Feinunze Gold mit 1.133,45 Dollar ebenfalls kaum verändert. Der Brent-Ölpreis gab um 0,6 Prozent auf 55,07 Dollar nach. Hier sorgten überraschend stark gestiegene Rohöllagerbestände in den USA für etwas Druck auf den Preis.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.270,75 -8,66 -0,3% +0,1% Stoxx-50 3.006,02 -10,68 -0,4% -3,0% Stoxx-600 360,56 -0,76 -0,2% -1,4% XETRA-DAX 11.468,64 +3,90 +0,0% +6,8% FTSE-100 London 7.041,42 -2,54 -0,0% +12,8% CAC-40 Paris 4.833,82 -16,07 -0,3% +4,2% AEX Amsterdam 483,21 -0,83 -0,2% +9,4% ATHEX-20 Athen 1.712,68 +28,71 +1,7% -6,6% BEL-20 Bruessel 3.599,36 -5,91 -0,2% -2,7% BUX Budapest 31.765,30 +51,80 +0,2% +32,8% OMXH-25 Helsinki 3.675,46 +12,62 +0,3% +9,4% ISE NAT. 30 Istanbul 94.913,35 -308,49 -0,3% +6,2% OMXC-20 Kopenhagen 873,78 -0,57 -0,1% -13,8% PSI 20 Lissabon 4.658,10 -11,76 -0,3% -12,6% IBEX-35 Madrid 9.371,70 -36,20 -0,4% -1,8% FTSE-MIB Mailand 19.215,59 -31,65 -0,2% -10,3% RTS Moskau 1.140,88 -1,66 -0,1% +50,7% OBX Oslo 610,91 -2,37 -0,4% +13,4% PX-GLOB Prag 1.189,62 +0,45 +0,0% -4,1% OMXS-30 Stockholm 1.525,47 -11,26 -0,7% +5,4% WIG-20 Warschau 1.927,90 -12,56 -0,6% +3,7% ATX Wien 2.638,28 +5,43 +0,2% +10,1% SMI Zuerich 8.233,45 -9,55 -0,1% -6,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:41 Uhr Di, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,0437 +0,28% 1,0408 1,0374 -3,9% EUR/JPY 122,8021 +0,39% 122,3261 122,50 -16,1% EUR/CHF 1,0694 -0,00% 1,0695 1,0681 -1,7% EUR/GBP 0,8451 +0,59% 0,8416 1,1900 +14,8% USD/JPY 117,66 +0,13% 117,51 118,08 +0,2% GBP/USD 1,2348 -0,16% 1,2368 1,2345 -16,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,11 53,30 -0,4% -0,19 +19,1% Brent/ICE 55,03 55,35 -0,6% -0,32 +19,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.132,01 1.132,25 -0,0% -0,24 +6,7% Silber (Spot) 15,97 16,10 -0,8% -0,13 +15,6% Platin (Spot) 912,00 919,50 -0,8% -7,50 +2,3% Kupfer-Future 2,49 2,50 -0,1% -0,00 +15,7% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

   DJG/bek/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   December 21, 2016 12:18 ET (17:18 GMT)

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