30.05.2023 12:56:39

MÄRKTE EUROPA/DAX nimmt erneut 16.000er-Marke

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstagmittag nach oben. Nachdem die Börsen in vielen Ländern Europas und den USA am Montag geschlossen blieben, kehren die Marktteilnehmer voll Elan zurück. Das fundamentale Umfeld hat sich über das lange Wochenende leicht verbessert. So haben US-Präsident Joe Biden und der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy eine vorläufige Einigung über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze erzielt, eine Zustimmung durch beide Kammern des Kongresses steht aber noch aus. Der DAX notiert 0,6 Prozent höher bei 16.050 Zählern. Damit erobert der Index die 16.000er Marke zurück, unter die er in der Vorwoche gefallen war. Der Euro-Stoxx-50 legt 0,4 Prozent auf 4.337 Punkte zu. Die technologiewerte stellen den größten Gewinner in Europa und profitieren leicht von dem KI-Hype sowie leicht sinkender Zinsen.

Ein Schwarzen Schwan weniger

Die mögliche Lösung im US-Schuldenstreit würde nach Einschätzung der Marktstrategen der DZ Bank den Finanzmärkten das Schwarzer-Schwan-Ereignis eines US-Zahlungsausfalls ersparen, was den Markt zurück zum Thema der Inflation bringe. Vergangene Woche zeigte diese in den USA und Großbritannien ihre Krallen. In dieser Woche ist die Eurozone mit frischen Zahlen für Mai an der Reihe und heute gibt Spanien wie gewohnt den Startschuss. Mit 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist dort die Preisdynamik deutlich rückläufig, auch aufgrund von Basiseffekten. Am Mittwoch folgen die Zahlen für die deutschen Bundesländer und Deutschland insgesamt, am Donnerstag für den Euroraum. In den USA stehen heute einerseits der Immobilienmarkt mit verschiedenen Häuserpreisindizes auf dem Tableau und andererseits das Verbrauchervertrauen des Conference Boards. In allen Fällen wird keine große Abweichung zum Vormonatswert erwartet.

Die Analysten der Helaba blicken vor den neuen Inflationsdaten aus Deutschland am Mittwoch vor allem auf die Geldmenge M3. Die Inflation werde mittel- und langfristig von der monetären Entwicklung beeinflusst und diese habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verlangsamt. So stagnierte die Kreditvergabe an den öffentlichen Sektor zuletzt und bei dem privaten Nicht-Bankensektor sank der Wert. Die M3-Wachstumsrate hatte sich im März auf +2,5 Prozent reduziert. "Dies mahnt einerseits vor zu viel Optimismus bezüglich der konjunkturellen Entwicklung, andererseits kann der Rückgang aber positiv für die Inflationsperspektive angesehen werden", heißt es von der Helaba.

WPP gesucht nach KI-Partnerschaft mit Nvidia

Für WPP geht es an der Londoner Börse um 1,5 Prozent nach oben. Die Werbeagentur ist mit Nvidia eine Partnerschaft für die Entwicklung einer KI-basierten Content-Maschine eingegangen. Dabei soll die Generative-KI-Technologie zum Einsatz kommen, die auch bei ChatGPT Verwendung findet. Nvidia baut High-Performance-Grafikprozessoren, die bei den extrem rechenintensiven KI-Anwendungen benutzt werden. Nvidia ist inzwischen das wertvollste Chipunternehmen der Welt. Die Deutsche Bank spricht von einer positiven Sentimentstory für WPP.

Bei Nestle geht es dagegen um 2,1 Prozent nach unten. Hier ist Finanzvorstand Francois-Xavier Roger nach acht Jahren zurückgetreten. Nachfolger soll Anna Manz werden, die derzeit CFO bei der Londoner Börse ist. Die Analysten von RBC begrüßen die Personalie, da die Nachfolgerin lange bei Diageo und damit einem vergleichbaren Unternehmen gearbeitet habe.

Unter den Immobilienunternehmen legte Aroundtown (+2,9%) einen Verlust im ersten Quartal vor. Der Jahresausblick wurde derweil bestätigt. Für die Analysten der UBS sei bei Aroundtown im ersten Quartal keine externe Neubewertung vorgenommen worden. Das Unternehmen mache weiter Fortschritte bei der Veräußerung von Unternehmensteilen, wobei im Laufe des Quartals Vereinbarungen über 320 Millionen Euro etwa zum Buchwert unterzeichnet worden seien. Die UBS hält den Schuldenabbau und den Rückkauf von Anleihen für sinnvoll angesichts der Verschuldungssituation des Unternehmens. Die Dividende werde nicht mehr als Teil der Prognose für 2023 genannt.

Kursgewinner mit 4,1 Prozent Plus sind Siltronc. Sie wurden von Jefferies von Hold auf Buy hochgestuft. Auch das Kursziel wurde deutlich erhöht auf 95 nach 75 Euro. Nach Überzeugung von Jefferies ist bei Siltronic ein erheblicher Teil der negativen Nachrichten bereits eingepreist. Erste Anzeichen für eine mögliche Bodenbildung im Zyklus, Kapazitätserweiterungen bei Halbleiterherstellern, die den Wafern vorausgehen, ein wachsender Siliziumanteil in Halbleitern und der Produktionsstart im neuen Werk von Siltronic in Singapur stimmen demnach zuversichtlich für die nächsten zwölf Monate.

Bei SFC Energy treibt ein erneuter Auftrag des indischen Verteidigungsministeriums. Die Aktien legen um 3,8 Prozent zu. Für die Analysten von Warburg handelt sich um eine positive Nachricht, die den erfolgreichen Einstieg in den indischen Markt gemeinsam mit dem lokalen Partner widerspiegele. Der Auftrag und der hohe Auftragsbestand zum Ende des ersten Quartals dürften die Grundlage dafür bilden, dass SFC das obere Ende der Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023 erreichen wird, was die Schätzungen von Warburg etwas nach oben korrigiere.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.337,85 +0,4% 17,84 +14,4%

Stoxx-50 4.016,85 -0,2% -6,39 +10,0%

DAX 16.052,38 +0,6% 99,65 +15,3%

MDAX 27.094,06 +0,6% 170,59 +7,9%

TecDAX 3.251,17 +0,8% 25,12 +11,3%

SDAX 13.386,01 +0,4% 58,16 +12,3%

FTSE 7.594,04 -0,4% -33,16 +2,4%

CAC 7.282,93 -0,3% -20,88 +12,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,40 -0,04 -0,17

US-Zehnjahresrendite 3,73 -0,08 -0,15

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:04 Uhr Mo, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0734 +0,2% 1,0689 1,0709 +0,3%

EUR/JPY 150,51 +0,1% 150,42 150,30 +7,2%

EUR/CHF 0,9681 -0,1% 0,9684 0,9680 -2,2%

EUR/GBP 0,8640 -0,3% 0,8666 0,8670 -2,4%

USD/JPY 140,23 -0,1% 140,37 140,35 +6,9%

GBP/USD 1,2423 +0,5% 1,2335 1,2352 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 7,0871 +0,0% 7,1038 7,0844 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 27.995,95 +1,2% 27.770,88 27.684,02 +68,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,84 72,67 -1,1% -0,83 -10,0%

Brent/ICE 75,80 77,10 -1,7% -1,30 -9,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 24,80 24,56 +1,0% +0,24 -67,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.955,18 1.943,10 +0,6% +12,08 +7,2%

Silber (Spot) 23,27 23,25 +0,1% +0,02 -2,9%

Platin (Spot) 1.034,75 1.029,05 +0,6% +5,70 -3,1%

Kupfer-Future 3,66 3,68 -0,3% -0,01 -4,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

May 30, 2023 06:56 ET (10:56 GMT)

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11.09.23 WPP 2012 Hold Deutsche Bank AG
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