02.04.2024 12:32:41

MÄRKTE EUROPA/DAX dreht nach Rekordhoch knapp ins Minus

FRANKFURT (Dow Jones)--Der europäische Aktienmarkt legt am Dienstagmittag eine Verschnaufpause ein. Das erste Quartal 2024 verlief für den DAX rekordverdächtig gut, allein in den ersten drei Monaten lieferte der Index 26 Rekordhochs ab. Mit dem Start in den April erzielte er bereits das nächste. Der DAX notiert am Mittag nun 0,1 Prozent tiefer bei 18.469 Punkten, bei 18.567 wurde am Vormittag ein weiteres Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 legt dagegen um 0,3 Prozent auf 5.097 Stellen zu. Er profitiert von der Stärke der Öl und Gaswerte (+2,5%) sowie der Minentitel (+2%).

Geopolitisch bleibt die Lage nach einem Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus angespannt. Die iranische Führung macht Israel für den Angriff und den Tod iranischer Militärvertreter dort verantwortlich. Eine mögliche direkte Konfrontation zwischen dem Iran und Israel würde eine deutliche Verschärfung der Krise im Nahen Osten bedeuten. Die Ölpreise reagieren mit Aufschlägen auf den Angriff, Gold zieht ebenfalls an.

An den Anleihemärkten kommen die Kurse unter Druck. Am Vortag stieg der ISM-Index für das verarbeitende US-Gewerbe im März überraschend über die Expansionsschwelle von 50. Das nahm etwas Luft aus den Zinssenkungsspekulationen, was auch an gestiegenen Marktzinsen deutlich wird. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die US-Notenbank wie auch die EZB im Juni den Zinssenkungszyklus einleiten werden.

EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann schließt indes nicht aus, dass die EZB noch vor der Fed damit beginnen könnte, die Zinsen zu senken. Günstige Inflationsdaten aus Italien, Spanien und Frankreich spielen der EZB in die Karten. Zugleich entwickelt sich die europäische Wirtschaft deutlich schwächer als die US-amerikanische. An den Devisenmärkten bleibt der Euro unter Abgabedruck - die Einheitswährung geht bei 1,0740 Dollar um und damit auf dem zuletzt erreichten tieferen Niveau.

Ionos nach Auftrag auf Allzeithoch

Ionos beenden die Osterpause mit Aufschlägen von gut 13 Prozent, mit 24,65 Euro notierte die Aktie auf Allzeithoch. Der Cloudanbieter hat einen Auftrag von der Bundesverwaltung mit einem Volumen von bis zu 410 Millionen Euro erhalten. Wie das Webhosting-Unternehmen mitteilte, wurde es vom Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) mit dem Aufbau einer privaten Enterprise-Cloud beauftragt.

Nicht überraschend reagieren Immobilienaktien mit Abgaben auf die gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten. Die Rendite der Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren steigt um 9 Basispunkte auf 2,39 Prozent. Den Grund lieferte der starke ISM-Index aus den USA, der zumindest die Möglichkeit einer erneuten Wachstumsbeschleunigung andeutet. In der Folge sind die Erwartungen an Zinssenkungen in den USA für das laufende Jahr gefallen. Vonovia verlieren 3,8 Prozent, LEG 3,1 Prozent oder Grand City 4,1 Prozent.

Positiv für die Minenwerte werden derweil die jüngsten Daten aus China gewertet, der europäische Sub-Index legt um 2 Prozent zu. Dort stieg der Caixin-Einkaufsmanagerindex zum Start in die Woche auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

Einmal mehr führen Rheinmetall mit Aufschlägen von 2,3 Prozent die Gewinnerliste im DAX an. Fast täglich vermeldet der Rüstungskonzern neue Aufträge. Am Dienstag gab Rheinmetall bekannt, einen Auftrag für Kernkomponenten von 22 Panzerhaubitzen der Bundeswehr erhalten zu haben. Das Auftragsvolumen liegt bei rund 135 Millionen Euro.

Chemiewerte gesucht

Chemiewerte sind europaweit gesucht, der Sub-Index legt um 0,5 Prozent zu. Die sich verziehenden Rezessionswolken treiben Anleger in den konjunktursensiblen Sektor. Wie Metzler mit Blick auf Deutschland anmerkt, haben sich in den vergangenen Wochen verschiedenen wirtschaftliche Indikatoren stabilisiert. Dieser Umstand spreche für eine Erholung der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal und darüber hinaus. Unter den Einzelwerten gewinnen BASF 1,8 Prozent, Lanxess legen um 3,4 Prozent zu.

Ein neues Aktienrückkaufprogramm hebt den UBS-Kurs um 0,5 Prozent. Wie die Schweizer Bank mitteilte, legt sie ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu 2 Milliarden US-Dollar auf. Die UBS bestätigte zudem, dass sich die Rückkäufe in diesem Jahr auf bis zu 1 Milliarde Dollar belaufen sollen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 5.096,82 +0,3% 13,40 +12,7%

Stoxx-50 4.441,92 +0,3% 13,82 +8,5%

DAX 18.468,64 -0,1% -23,85 +10,3%

MDAX 26.976,35 -0,2% -66,69 -0,6%

TecDAX 3.441,09 -0,4% -13,29 +3,1%

SDAX 14.231,85 -0,4% -62,77 +1,9%

FTSE 7.979,77 +0,3% 27,15 +2,8%

CAC 8.212,28 +0,1% 6,47 +8,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,39 +0,09 -0,18

US-Zehnjahresrendite 4,35 +0,03 +0,47

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Uhr Mo, 17:51 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0743 -0,0% 1,0727 1,0733 -2,7%

EUR/JPY 162,96 +0,0% 162,77 162,86 +4,7%

EUR/CHF 0,9754 +0,4% 0,9724 0,9718 +5,1%

EUR/GBP 0,8548 -0,1% 0,8553 0,8557 -1,5%

USD/JPY 151,70 +0,0% 151,75 151,73 +7,7%

GBP/USD 1,2566 +0,1% 1,2542 1,2543 -1,2%

USD/CNH (Offshore) 7,2624 +0,0% 7,2646 7,2620 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 66.249,86 -4,9% 66.824,30 68.650,50 +52,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,39 83,71 +2,0% +1,68 +17,6%

Brent/ICE 89,05 87,42 +1,9% +1,63 +16,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 26,675 27,48 -2,9% -0,80 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.261,03 2.251,71 +0,4% +9,32 +9,6%

Silber (Spot) 25,62 25,10 +2,1% +0,52 +7,8%

Platin (Spot) 916,25 906,40 +1,1% +9,85 -7,6%

Kupfer-Future 4,09 4,05 +0,9% +0,04 +4,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 02, 2024 06:33 ET (10:33 GMT)

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BASF 42,53 0,14% BASF
Grand City Properties S.A. 11,40 -0,18% Grand City Properties S.A.
IONOS 21,95 2,33% IONOS
LANXESS AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5 Sh 4,50 1,35% LANXESS AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5 Sh
LANXESS AG 23,47 1,25% LANXESS AG
LEG Immobilien 80,92 -0,12% LEG Immobilien
Rheinmetall AG 617,00 -0,61% Rheinmetall AG
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 29,40 0,31% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

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