27.09.2013 18:32:32
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MÄRKTE EUROPA/Countdown im US-Haushaltstreit läuft
Von Manuel Priego Thimmel
Der Haushaltsstreit in den USA sowie die politischen Unsicherheiten in Italien sorgten auch am Freitag für Zurückhaltung unter den Anlegern an Europas Börsen. Bis Ende September muss der Kongress ein neuen Haushalt verabschieden, sonst wird der Staat ab Oktober seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vollständig nachkommen können. Daneben muss bis Mitte nächsten Monats die Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen Dollar angehoben werden.
Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,1 Prozent auf 2.919, während sich der Dax mit Abgaben von 3 Punkten auf 8.662 Punkten besser hielt. An der Börse Mailand ging es mit den Notierungen gleich um 1,3 Prozent nach unten. Italien musste bei einer Auktion von Staatsanleihen zum Teil höhere Zinsen zahlen. Die Investoren sorgen sich um die politische Stabilität des Landes, nachdem Parteikollegen von Silvio Berlusconi aus Protest von ihren Abgeordnetenposten zurückgetreten sind.
Damit wollen sie den Druck auf die Regierung Letta erhöhen, um einen Ausschluss Berlusconis aus dem Senat nach der Verurteilung wegen Steuerbetrugs zu verhindern. Für zehnjährige Anleihen musste der Staat 4,50 Prozent zahlen nach 4,46 Prozent im August. Für die Rendite italienischer Benchmarkanleihen zehnjähriger Laufzeit ging es am Sekundärmarkt gleich um 8 Basispunkte auf 4,42 Prozent nach oben. Dagegen fiel die entsprechende deutsche Rendite um 5 Basispunkte auf 1,77 Prozent.
Am Devisenmarkt stieg der Euro deutlich über das Niveau von 1,35 zum Dollar. Die Einheitswährung wird vom Haushaltsstreit in den USA gestützt. Zwar gehen die meisten Marktbeobachter davon aus, dass sich Demokraten und Republikanern einigen werden. Allerdings könnte dies - wie bereits in den Vorjahren geschehen - erst in letzter Minute der Fall sein. Die Krisenwährung Gold profitierte weiter von den Unsicherheiten und zog bis zum Börsenschluss auf 1.340 Dollar je Feinunze an.
Überraschend gut ausgefallene Quartalszahlen von Nike verhalfen der adidas-Aktie zu einem Kursplus von 1 Prozent. Nicht gefragt waren dagegen Stahlwerte, nachdem der französische Mitbewerber Vallourec vor einer schwachen Geschäftsentwicklung in Brasilien gewarnt hatte. Der Kurs von Vallourec brach um 8,2 Prozent ein. ThyssenKrupp-Papiere verloren 1,8 Prozent. ThyssenKrupp befindet sich derzeit in Verhandlungen über einen Verkauf des eigenen Brasiliengeschäfts. Für die Salzgitter-Aktie ging es 1,6 Prozent nach unten.
Die Aktie der französischen Luftfahrtgesellschaft Air France-KLM wurde von einer geplanten Kapitalerhöhung bei der italienischen Fluglinie Alitalia belastet und verlor 1,6 Prozent. Alitalia hatte am Donnerstag bekannt gegeben, bei Investoren und Geldgebern insgesamt mindestens 455 Millionen Euro einsammeln zu wollen. Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen einen Verlust von knapp 300 Millionen Euro eingeflogen. Air France-KLM hält einen Anteil von 25 Prozent an Alitalia.
K+S-Titel nahmen die Abwärtsbewegung wieder auf und waren mit Verlusten von 3,6 Prozent Tagesverlierer im DAX. E.ON büßten 0,4 Prozent ein. Hier belastete ein sich hinziehender Produktionsausfall eines Öl- und Gasfeldes vor der norwegischen Küste. Nach dem Erhalt eines Auftrags zur Lieferung von 18 Windkraftanlagen stieg die Nordex-Aktie im TecDax um 4,3 Prozent.
Mit Aufschlägen von 4,5 Prozent zog die Aktie des Windturbinen-Herstellers Vestas deutlicher an. An der Börse wurde das Joint Venture mit Mitsubishi Heavy gefeiert. Während Vestas das Know-how in das Gemeinschaftsunternehmen einbringt, zahlt der japanische Partner in einer ersten Tranche 100 Millionen Euro ein. Der deutsche Wettbewerber Nordex meldete unterdessen einen Auftrag zur Lieferung von 18 Windkraftanlagen und gewann 4,3 Prozent.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.917,06 -5,93 -0,2% 10,7 . Stoxx-50 2.790,80 -8,28 -0,3% 8,3 . Stoxx-600 312,12 -0,90 -0,3% 11,6 Frankfurt XETRA-DAX 8.661,51 -2,59 -0,0% 13,8 London FTSE-100 6.512,66 -52,93 -0,8% 10,4 Paris CAC-40 4.186,77 0,05 0% 15,0 Amsterdam AEX 375,77 -2,18 -0,6% 9,6 Athen ATHEX-20 348,13 0,74 +0,2% 12,4 Brüssel BEL-20 2.818,17 -8,87 -0,3% 13,8 Budapest BUX 18.659,73 -70,14 -0,4% 2,7 Helsinki OMXH-25 2.666,01 7,21 +0,3% 20,6 Istanbul ISE NAT. 30 91.814,64 -1291,25 -1,4% -6,1 Kopenhagen OMXC-20 569,24 1,72 +0,3% 14,7 Lissabon PSI 20 6.039,40 -38,93 -0,6% 6,1 Madrid IBEX-35 9.228,40 -44,00 -0,5% 13,0 Mailand FTSE-MIB 17.646,16 -226,37 -1,3% 8,4 Moskau RTS 1.432,87 -18,77 -1,3% -6,2 Oslo OBX 465,62 -2,02 -0,4% 13,5 Prag PX 959,80 3,20 +0,3% -7,6 Stockholm OMXS-30 1.269,35 -5,88 -0,5% 14,9 Warschau WIG-20 2.422,46 -13,37 -0,5% -6,4 Wien ATX 2.548,72 17,17 +0,7% 6,1 Zürich SMI 8.055,00 -6,36 -0,1% 18,1DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.19 Uhr Do, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3537 0,30% 1,3497 1,3487 EUR/JPY 133,0543 -0,05% 133,1156 133,4318 EUR/CHF 1,2250 -0,19% 1,2273 1,2278 USD/JPY 98,2960 -0,34% 98,6350 98,9300 GBP/USD 1,6135 0,21% 1,6101 1,6016 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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September 27, 2013 12:01 ET (16:01 GMT)
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