02.04.2020 12:59:52
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MÄRKTE EUROPA/Börsen zwischen Hoffen und Bangen gefangen
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem schwachen Start in das 2. Quartal pendeln die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag in engen Grenzen um die Schlussstände vom Vortag. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 9.592 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,6 Prozent auf 2.696 Punkte. Gestützt wird die Stimmung von vergleichsweise stabilen Vorlagen aus Asien. Aber auch die positive Entwicklungen bei der Zahl der Neuinfektionen in Spanien und Italien schürt etwas die Hoffnung, jedoch spitzt sich die Lage in den USA weiter zu.
Hoffen auf weiter steigende Notierungen am Ölmarkt
Daneben sorgen um rund 10 Prozent stark steigenden Ölpreise für etwas Zuversicht. Eine möglicherweise bevorstehende Einigung zwischen den Förderländern Russland und Saudi-Arabien wäre nicht nur gut für den Sektor sondern auch für die Stimmung insgesamt, denn die Angst vor Insolvenzen im Ölsektor hatte auch den Bankensektor schwer belastet. Grund für die Preiserholung beim Öl sind Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Er erwartet eine Einigung im Streit zwischen Russland und Saudi Arabien in den kommenden Tagen.
Sollten sich die Kontrahenten auf eine Drosselung der Produktion einigen, dürfte das die Preise nach deren Einbruch nach der Nichteinigung zwischen der Opec und Russland auf eine Fördersenkung weiter nach oben treiben. Zudem hat US-Präsident Trump für Freitag ein Treffen mit Vertretern der US-Ölindustrie angekündigt. Er äußerte sich alarmiert über den Preisverfall und die Auswirkungen auf die US-Unternehmen, die Öl per Fracking gewinnen. Erdgas und Öl sind entscheidend beim Aufschwung der US-Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie. Der Stoxx-Branchenindex der europäischen Öl- und Gaswerte zieht um 6,2 Prozent an. Unter den Einzelwerten steigen Eni um 7 Prozent, Royal Dutch Shell um 9,5 Prozent und BP um 8 Prozent.
Der Index der Autoaktien erholt sich um 1,3 Prozent und der Index der Versicherungen um 2 Prozent.
Neue Horrorzahlen vom US-Arbeitsmarkt erwartet
Das Broker-Haus Pepperstone geht davon aus, dass sich die Wirtschaftsdaten weiter verschlechtern werden. Die Frage sei, wie viel bereits in den Kursen eingepreist sei. Klar sei, dass die Gewinnschätzungen noch zu hoch seien - besonders in den USA. Am Nachmittag dürfte sich die Aufmerksamkeit auf die Veröffentlichung der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe richten. Nach dem massiven Anstieg um 3,3 Millionen in der Vorwoche liegt die Erwartung nun bei weiteren 3,1 Millionen Erstanträgen. Manche Analysten befürchten, dass die US-Arbeitslosenquote in den kommenden Monaten auf über 10 Prozent steigen wird.
Michelin kürzt Dividende und zeigt sich widerstandsfähig
Am Aktienmarkt bestimmen weiter Nachrichten über reduzierte oder ausfallende Dividenden und zurückgezogene Ausblicke das Geschehen. Für Centrica geht es an der Londoner Börse um 7,6 Prozent nach unten. Der Versorger hat angekündigt, die Dividende für 2019 zu streichen, will die Kosten senken und hat den Ausblick auf das laufende Jahr gestrichen.
Der Reifenhersteller Michelin senkt seine Dividende für 2019 auf 2 Euro von ursprünglich geplanten 3,85 Euro je Aktie. Michelin betonte aber zugleich, man verfüge über "die Finanzierungsmöglichkeiten und Finanzierungsmechanismen, um mit den Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Krise fertig zu werden." Der Kurs zieht um 0,3 Prozent an.
Der französische Telekommunikationsanbieter Bouygues hat seinen Ausblick für das Jahr 2020 sowie den Dividendenvorschlag angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zurückgezogen. Der Kurs steigt um 2,3 Prozent.
Lufthansa notieren kaum verändert. Die Fluglinie hat nun auch mit den Piloten wegen der Folgen der Coronavirus-Krise Kurzarbeit vereinbart. Die Cockpitkosten sinken dadurch um knapp 50 Prozent, wie das Unternehmen am späten Mittwoch mitteilte.
Rückkauf stützt United Internet
Grenke verschiebt derweil, wie viele andere Unternehmen auch, die Hauptversammlung. Das Leasing-Unternehmen hat das Neugeschäft im ersten Quartal trotz der Coronavirus-Pandemie gesteigert. Der Kurs steigt um 3 Prozent. Hella hat im vergangenen Quartal deutlich weniger verdient. Das gilt aber am Markt als eingepreist, zumal vorläufige Zahlen bereits länger bekannt sind. Der Kurs zieht um 1,9 Prozent an.
United Internet will trotz der Krise eigene Aktien zurückkaufen, und zwar für bis zu 150 Millionen Euro. Sie werden 0,5 Prozent fester gehandelt. Ein Händler spricht hier von einem "mutigen" Schritt, der möglicherweise nicht bei allen Anlegern auf Verständnis stoßen könnte.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.696,31 0,60 16,01 -28,01
Stoxx-50 2.685,65 0,82 21,71 -21,08
DAX 9.591,64 0,49 46,89 -27,60
MDAX 20.543,22 0,54 110,92 -27,44
TecDAX 2.546,99 0,37 9,38 -15,52
SDAX 9.051,29 0,37 33,12 -27,66
FTSE 5.495,55 0,75 40,98 -27,68
CAC 4.247,94 0,97 40,70 -28,94
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,42 0,04 -0,66
US-Zehnjahresrendite 0,59 0,01 -2,09
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:10 % YTD
EUR/USD 1,0929 -0,18% 1,0956 1,0929 -2,6%
EUR/JPY 117,42 +0,10% 117,47 117,20 -3,7%
EUR/CHF 1,0560 -0,16% 1,0591 1,0581 -2,7%
EUR/GBP 0,8773 -0,72% 0,8822 0,8812 +3,7%
USD/JPY 107,40 +0,24% 107,19 107,25 -1,3%
GBP/USD 1,2455 +0,54% 1,2421 1,2407 -6,0%
USD/CNH (Offshore) 7,1074 -0,22% 7,1137 7,1074 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.652,76 +4,48% 6.604,51 6.257,26 -7,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 22,38 20,31 +10,2% 2,07 -62,7%
Brent/ICE 27,51 24,74 +11,2% 2,77 -57,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.591,24 1.591,25 -0,0% -0,01 +4,9%
Silber (Spot) 14,15 14,05 +0,7% +0,10 -20,7%
Platin (Spot) 722,35 723,25 -0,1% -0,90 -25,2%
Kupfer-Future 2,19 2,19 -0,1% -0,00 -21,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
April 02, 2020 06:59 ET (10:59 GMT)
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BP plc (Spons. ADRS) | 27,80 | -2,11% | |
BP plc (British Petrol) | 4,64 | 0,30% | |
Centrica PLC (spons. ADRs) | 6,36 | -2,75% | |
Centrica plc | 1,52 | 0,23% | |
Cie Generale des Etablissements Michelin SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 15,50 | -7,19% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,15 | -6,82% | |
Eni S.p.A. | 12,80 | -0,22% | |
ENI SPAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 2 Shs | 25,40 | -13,01% | |
GRENKE AG | 15,42 | -1,28% | |
HELLA GmbH & Co. KGaA | 85,40 | -3,17% | |
Lufthansa AG | 6,20 | -3,42% | |
United Internet AG | 15,56 | 0,06% |
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