09.03.2015 13:22:32
|
MÄRKTE EUROPA/Börsen zum QE-Start im Minus - Athen bricht ein
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Beginn des Anleihekaufprogramms von Staatsanleihen aus der Eurozone durch die europäische Zentralbank gönnen sich die Börsen eine Verschnaufpause. "Es ist erstaunlich, wie gut die Aktien in Europa die Entwicklung an der Wall Street wegstecken", so ein Händler. Während der Dow-Jones-Index seit Jahresbeginn nur noch knapp im Plus liegt, handelt der Euro-Stoxx-50 rund 14 Prozent höher. Dabei profitieren die europäischen Aktien vom Konjunkturprogramm der besonderen Sorte, der Schwäche im Euro.
Der Dax verliert am Mittag 0,2 Prozent auf 11.530 Punkte, der Euro-Stoxx-50 0,4 Prozent auf 3.601 Punkte. Beide zeigen sich damit von den kräftigen Verlusten an Wall Street am Freitag nur wenig beeindruckt. Die Analysten der Credit Suisse machen ebenfalls Mut. Sie haben das Kursziel für den Euro-Stoxx-50 von 3.600 auf 3.900 Punkte erhöht. Die Bank rät, vor allem auf deutsche Aktien zu setzen.
Schlechte Stimmung herrscht derweil wieder einmal in Griechenland. Der Aktienmarkt bricht um fast 5 Prozent ein, auch die Anleihen müssen herbe Kursverluste einstecken. Die Rendite der 3-jährigen Staatsanleihen rentieren mit 15,44 Prozent und damit 140 Basispunkte höher als am Freitag. "Niemand weiss, wie es mit Griechenland weitergeht", so ein Händler. Für zusätzliche Verunsicherung sorgen Drohgebärden. Finanzminister Yanis Varoufakis brachte ein Neuwahlen oder ein Referendum über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone ins Spiel gebracht, sollten seine Euro-Kollegen seinen Reformplan am Montag nicht akzeptieren. Und sein Kollege aus dem Verteidigungsministerium drohte, Athen werde islamistischen Flüchtlingen Papiere aushändigen und sie so "nach Berlin" ausreisen lassen.
Unterdessen steigen am Tag eins der Anleihekäufe der EZB an den Anleihemärkten die Kurse, die Renditen sinken also - abgesehen von Griechenland. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fällt beispielsweise von 0,35 auf 0,33 Prozent, die der spanischen zehnjährigen Schuldtitel von 1,29 auf 1,27 Prozent. Die EZB hat sich auf die Fahnen geschrieben, monatlich 60 Milliarden Euro dafür auszugeben. Das dürfte Staatsanleihen der Eurozone weiter stützen und die Zinsen niedrig halten dürfte.
"Die Angebotssituation dürfte mit der Umsetzung des Kaufprogramms schwieriger werden und einen größeren Renditeanstieg verhindern", prognostiziert Viola Julien von der Helaba. An anderer Stelle heißt es aber auch, dass sich die Aussichten an den Anleihemärkten einzutrüben begännen. "Die aggressive Notenbankpolitik führt zu einer Trendwende in den Inflationserwartungen", sagt Manfred Hübner von Sentix. Das sei ein Ernst zu nehmender Risikofaktor.
Am deutschen Aktienmarkt verliert die Aktie des Automobilzulieferers Dürr 4 Prozent. Nach den Quartalszahlen vom Morgen und einer Kursrally von 32 Prozent seit Jahresbeginn nähmen Anleger Gewinne mit, heißt es.
Unter Gewinnmitnahmen leiden europaweit auch die Immobilienaktien. Die fundamentale Begründung für die Gewinnmitnahmen sehen Händler in einer wenig ermutigenden Studie von J.P.Morgan (JPM), in der Immobilienaktien von der britischen Insel noch am meisten zugetraut wird. Unibail-Rodamco kommen um 2,3 Prozent zurück, TAG Immobilien um 2,3 Prozent und Dt. Annington um 1,6 Prozent. LEG und Deutsche Wohnen verlieren 1,8 Prozent.
Nach einer Hochstufung auf "Kaufen" durch Jefferies steigt der Kurs des Netzwerkbetreibers XING um weitere 3,6 Prozent. In der dritten Reihe schießt der Kurs der ehemaligen TecDAX-Aktie Singulus um rund ein Drittel nach oben, beflügelt von einem Auftrag für Produktionsmaschinen zur Fertigung von Solarzellen.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.603,62 -0,39% Stoxx-50 3.390,77 -0,51% DAX 11.537,66 -0,12% FTSE 6.866,74 -0,65% CAC 4.935,58 -0,58% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,98 +75
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9.48 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,0874 -0,06% 1,0881 1,0863 EUR/JPY 131,59 0,11% 131,44 131,25 EUR/CHF 1,0707 -0,08% 1,0716 1,0688 USD/JPY 120,99 0,15% 120,81 120,88 GBP/USD 1,5105 0,04% 1,5098 1,5067 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 09, 2015 07:52 ET (11:52 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 52 AM EDT 03-09-15

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Unibail-Rodamco SEmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Unibail-Rodamco SEmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Deutsche Wohnen SE | 23,90 | 0,42% |
|
Dürr AG | 24,82 | -1,59% |
|
LEG Immobilien | 79,70 | 2,18% |
|
TAG Immobilien AG | 13,64 | 1,72% |
|
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 29,41 | 0,10% |
|