25.08.2016 08:53:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen vor ifo und Jackson Hole im Wartemodus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa werden am Donnerstag zunächst mit einem kleinen Rücksetzer erwartet. "Die Investoren werden vor dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole etwas vorsichtiger", vermutet ein Marktteilnehmer. Spannend wird, ob es möglicherweise neue Hinweise zu dem Thema gibt, das die Börse brennend interessiert: Erhöht die Fed dieses Jahr die Zinsen? US-Notenbankchefin Janet Yellen könnte am Freitagnachmittag die entscheidenden Hinweise liefern. Es ist allerdings zu befürchten, dass sie sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wird.

   Dann dürften die Marktteilnehmer einstimmig zu dem Schluss kommen, dass das jährliche Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole wieder einmal nicht das Zeug hatte, die Börsen aus der Sommerlethargie zu reißen. In diesem Umfeld wird der XDAX am Morgen zunächst 0,1 Prozent leichter bei 10.610 Punkten erwartet, auch der Euro-Stoxx-50 sollte knapp im Minus starten. Der Euro handelt unaufgeregt und wenig verändert knapp unter der Marke von 1,13 Dollar, auch am Devisenmarkt wird mit keinen Hiobsbotschaften aus Wyoming gerechnet.

   Am Donnerstagvormittag könnte der ifo-Geschäftsklimaindex zunächst noch einen Impuls für den Aktienmarkt liefern. Das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft dürfte sich im August aufgehellt haben. Die Volkswirte der Helaba erwarten dagegen keine Hinweise auf eine Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik. Allerdings sei das Niveau so hoch, dass das positive Wachstumsszenario in Deutschland nicht in Zweifel gezogen werden dürfte.

Einigung mit UFO positiv für Lufthansa Als positiv für die Lufthansa werten Händler die Zustimmung für Einigung mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO. Die Airline erwartet sich davon einen positiven Ergebnisbeitrag. "Das Hauptproblem mit der Piloten-Gewerkschaft Cockpit ist aber weiter ungelöst", wird im Handel moniert. Unter anderem seien die Pensionsforderungen der Piloten ein großes Problem für die Fluglinie. Lufthansa müsse hier dringend Einsparungen vornehmen, wenn sie mit ihrer Kostenstruktur noch wettbewerbsfähig bleiben wolle. Die Analysten von Goldman Sachs hatten bereits zu Wochenbeginn darauf hingewiesen, dass Lufthansa europaweit das Unternehmen mit den zweithöchsten ungedeckten Pensionsverpflichtungen sei. Die Unterdeckung liege bei 98 Prozent der Marktkapitalisierung. Entsprechend stufen sie die Aktie mit "Sell" ein.

Übernahmefantasie bei GfK trotz schlechter Zahlen Die Überlegungen sind nicht neu und tauchen in regelmäßigen Abständen an der Börse immer wieder auf. Nachdem jüngst Finanzinvestoren ein Interesse am Einstieg bei den Konsumforschern der GfK nachgesagt worden ist, sollen es nun Wettbewerber sein. Die ungeklärte Frage ist und bleibt, ob sich der Großaktionär GfK Verein zumindest von einem Teil seiner Aktien trennen wird. Sicher ist, dass die zuletzt stark gebeutelte Aktie mit einem Kurssprung auf die Nachricht reagieren wird. Im Frankfurter Spezialistenhandel legt die Aktie schon einmal 5 Prozent zu.

   Der Mehrheitsaktionär GfK Verein prüft einem Vorabbericht der Wirtschaftswoche zufolge verschiedene Varianten für die Zukunft des SDAX-Unternehmens. Die Überlegungen des GfK Vereins, der knapp 54,5 Prozent an GfK hält, könnten bis zu einer Fusion oder dem Verkauf von Anteilen an einen Wettbewerber reichen. Wie das Magazin unter Berufung auf Insider berichtet, sollen die Konkurrenten Nielsen Holdings und IMS Health aus den USA sowie Kantar, Tochter des Londoner Werberiesen WPP, eine Übernahme erwägen. Für Rückfragen war am Donnerstag bei der GfK zunächst niemand erreichbar.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.25 Uhr EUR/USD 1,1272 +0,1% 1,1264 1,1246 EUR/JPY 113,19 +0,0% 113,17 113,06 EUR/CHF 1,0891 -0,1% 1,0903 1,0886 GBP/EUR 1,1732 -0,0% 1,1747 1,1766 USD/JPY 100,41 -0,1% 100,46 100,54 GBP/USD 1,3222 -0,1% 1,3232 1,3232 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

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   August 25, 2016 02:23 ET (06:23 GMT)

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