18.08.2015 16:44:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen treten auf der Stelle

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter wenig verändert zeigen sich die Notierungen an Europas Börsen am Dienstagnachmittag. Der Dax verliert bei dünnem Umsatz 0,1 Prozent auf 10.928 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert wenig verändert bei 3.501. Etwas auf der Stimmung lastet der Einbruch an der Börse in Schanghai. Dort stürzte der Aktienindex im späten Handel ab und schloss gut 6 Prozent im Minus. Aus den USA kommen derweil kaum Impulse. Auch dort geben die Indizes leicht nach.

   Das Geschäft wird im Handel als extrem lustlos beschrieben. Zum einen gebe es keine handelswerten Nachrichten, zum anderen seien in den Handelsräumen und auf Analystenseite mit dem Ende der Berichtssaison bis weit über die Hälfte des Personals in Urlaub, auf Kundenseite sehe es nicht anders aus.

   Dabei ist die Stimmung der Anleger nicht schlecht. Wie der jüngsten Umfrage der Bank of America-Merrill Lynch (BoA-ML) zu entnehmen, sind Fondsmanager für europäische Aktien optimistisch gestimmt. Gemieden werden dagegen Schwellenländer. Schuld daran ist China. 52 Prozent aller Fondsmanager halten eine Rezession in China derzeit für das größte Risiko an den Finanzmärkten. Darunter hat auch die Stimmung für den DAX zuletzt gelitten.

   Für Bewegung im weiteren Handelsverlauf könnte das estnische Parlament sorgen. Die Anleiheexperten der DZ Bank sehen die dortige Abstimmung als einen der wenigen noch verbliebenen Stolpersteine auf dem Weg zu einem neuen Kredit für Griechenland. Estland habe sich mehrfach kritisch zu neuen Hilfsgeldern für Griechenland geäußert.

   Auch in Spanien wird über das dritte Hilfspaket für die Griechen abgestimmt. Am Mittwoch folgt der deutsche Bundestag. An der Börse in Athen geht es mit dem Index um 0,7 Prozent abwärts.

   An der Börse in Istanbul verliert das Marktbarometer 0,6 Prozent, nachdem auch der letzte Versuch einer Regierungsbildung fehlgeschlagen ist. Damit werden vorgezogene Neuwahlen wahrscheinlich. Die türkische Lira ist unterdessen auf ein Rekordtief zum Dollar gefallen, auch weil die Notenbank des Landes die Zinsen unverändert gelassen hat. Einige Akteure hatten auf eine Erhöhung gehofft.

   Europaweit stehen Öl- und Gaswerte an den Börsen weiter unter Druck. Ihr Index verliert 0,7 Prozent angesichts der auf den ermäßigten Niveaus verharrenden Ölpreise. Für Royal Dutch Shell geht es um 1,5 Prozent nach unten. Nur anfangs lag die Aktie im Plus, gestützt von der Bohrgenehmigung der US-Behörden in der Arktis vor Alaska. Shell hatte die Bohrungen nach diversen Pannen 2012 einstellen müssen. Am Ende der Rangliste liegen die Rohstoff- und die Autoaktien. Sie leiden unter den Sorgen über die Konjunktur im wichtigen Nachfragerland China.

   Im DAX gewinnen Merck mit einer Hochstufung der BNP 2,1 Prozent. Schlusslicht sind RWE, die um weitere 2,9 Prozent nachgeben. Die Societe Generale hat das Papier auf "Verkaufen" gesenkt. Die Analysten haben der langen Liste von Bedenken hinsichtlich RWE einen weiteren Punkt hinzufügen: zukünftig höhere Steuern. Seit Anfang des Jahres summiert sich das Kursminus bereits auf knapp 38 Prozent.

   Im TecDax legen Wirecard nach Vorlage endgültiger Zahlen um 6,9 Prozent zu. Kepler Cheuvreux sieht bei Wirecard auf dem aktuellen Bewertungsniveau noch eine gute Einstiegsmöglichkeit. Der Ausblick für die kommenden Quartale sei attraktiv und die Bewertung für ein schnell wachsendes Unternehmen angemessen. Die Ergebnisse des zweiten Quartals seien positiv gewesen, auch habe das Unternehmen die Prognose für das EBITDA 2015, die Ende Juli angehoben worden war, bestätigt.

   Am Devisenmarkt gibt der Euro nach auf 1,1042 Dollar. Etwas belastend wirken Daten zu den US-Baubeginnen im Juli. Diese sind zwar unter den Erwartungen geblieben, gleichwohl auf den höchsten Stand seit Oktober 2007 gestiegen. Auch wurde der Vormonatswert kräftig nach oben revidiert.

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 18.42 Uhr EUR/USD 1,1040 -0,16% 1,1058 1,1077 EUR/JPY 137,30 -0,22% 137,60 137,74 EUR/CHF 1,0795 -0,31% 1,0829 1,0817 USD/JPY 124,35 -0,09% 124,46 124,34 GBP/USD 1,5689 0,70% 1,5579 1,5591 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/gos

   -0-

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   August 18, 2015 10:14 ET (14:14 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 14 AM EDT 08-18-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Shell (Royal Dutch Shell) (A)mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Shell (Royal Dutch Shell) (A)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

RWE AG (spons. ADRs) 28,40 0,00% RWE AG  (spons. ADRs)
Wirecard AG 0,02 -4,35% Wirecard AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 287,56 -0,12%