15.09.2014 19:02:31

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten abwartend in die neue Woche

   Von Thomas Leppert

   Keine klare Richtung gab es an den europäischen Aktienmärkten zum Wochenstart. Einige Marktakteure gehen sogar davon aus, dass dieser Zustand bis Mittwochabend anhalten wird, bis die US-Notenbank den Börsen möglicherweise einen wichtigen Impuls liefern könnte. Denn eine der wichtigsten Fragen der Investoren lautet: Wann wird die US-Notenbank die Zinsen anheben? Einen ersten möglichen verbalen Hinweis erwarten die Akteure von Fed-Präsidentin Janet Yellen. Ein "hawkisher" Auftritt von ihr könnte die Finanzmärkte in der Folge gehörig durcheinander wirbeln.

   Im Vorfeld schloss der Dax mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 9.660 Punkten leicht fester. Für den Euro-Stoxx-50 ging es dagegen mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 3.232 Punkte leicht nach unten. Die Verlierer des Tages kamen aus der Peripherie, so gaben die Börsen in Lissabon, Mailand und Athen überproportional nach.

   An den Devisenmärkten holte der Euro seine zunächst gesehenen Verluste zum Dollar nahezu auf. Auslöser für den Schwächeanfall im Greenback war der Empire-State-Index. Während der Index im September auf 27,54 Punkten nach 14,69 im Vormonat in die Höhe schnellte, brach der Beschäftigungs-Index auf 3,2 nach 13,6 Punkte ein.

   Die Fed schaut momentan besonders auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Sollte es von dort verstärkte Zeichen einer Abkühlung geben, könnte eine erste Anhebung der US-Leitzinsen damit eher etwas später als bisher erwartet erfolgen, hieß die Begründung aus dem Handel. Das Währungspaar Euro-Dollar handelt bei 1,2947 Dollar nach einem Tagestief im Bereich um 1,2910 Dollar.

   Der Rubel fällt derweil von Tief zu Tief angesichts der anhaltenden Spannungen in der Ukraine und der sich drehenden Sanktionsspirale zwischen den westlichen Staaten und Russland. Das neue Jahrestief für den Rubel liegt bei 38,06 je US-Dollar, im Tagesverlauf konnte sich die russische Währung leicht erholen. Die Börse in Moskau erholte sich dagegen von ihren deutlichen Abgaben im Tagesverlauf und der Micex ging schließlich mit einem Plus von 0,6 Prozent aus dem Handel.

   Am Aktienmarkt sorgte die Bierbranche für ausreichend Gesprächsstoff. Zunächst hatte Heineken ein Übernahmeangebot des Branchenrivalen SABMiller ausgeschlagen. Die Eigentümerfamilie, die den Mehrheitsanteil an Heineken hält, will die Unabhängigkeit des Unternehmens wahren.

   Am Mittag überraschte dann eine zweite Meldung aus dem Sektor. Kreisen zufolge führe die Nummer eins Anheuser-Busch InBev mit Banken Gespräche über eine Finanzierung zum Kauf des Rivalen SABMiller. Ein Deal könnte ein Volumen von rund 75 Milliarden Britischen Pfund oder etwa 94,3 Milliarden Euro haben. Seit Jahren gibt es Spekulationen über einen Zusammenschluss der weltweit größten Brauerei-Konzerne. Größter Gewinner war die Aktie von SABMiller, die um knapp 10 Prozent zulegte.

   Heineken schlossen immerhin noch 3 Prozent fester, da ein höheres Gebot von SABMiller nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Anheuser-Busch Inbev legten ebenfalls knapp 3 Prozent zu. Der Branchenindex der Nahrungsmittelaktien lag mit 1,2 Prozent klar an der Spitze unter den Sektoren.

   Gut kamen an der Börse die Zahlen des Bekleidungshändlers H&M an, die Aktie schloss 2,3 Prozent fester. "Mit einem Umsatzplus von 19 Prozent war das Wachstum doppelt so stark wie im Juli", sagte ein Händler.

   Im DAX zog die adidas-Aktie um 1 Prozent an. Laut einem Bericht des Wall Street Journal Deutschland setzen die Aktionäre nun den Vorstand unter Druck. Sie wollten eine klare Strategie für einen schnellen Turnaround.

   Bei der Lufthansa hält der Arbeitskampf an. Der Arbeitgeber erhöhte in dem verhärteten Tarifkonflikt mit ihren Piloten den Druck. Das Unternehmen machte ein konkretes Angebot zur Übergangsversorgung, über das die Airline und die Piloten seit Monaten ringen, erstmals öffentlich. An der Börse sind die Anleger weiter vorsichtig, die Aktie verlor 1,2 Prozent.

   Keine Stürme der Begeisterung löste die Fusion von TUI und der britischen TUI Travel aus. Bereits seit langem wird an der Börse auf einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen gesetzt. Höher als bisher erwartete Synergien könnten dazu führen, dass TUI seinen Aktionären in Zukunft eine höhere Dividende zahlen könnte. Die im MDAX gelistete TUI-Aktie schloss 0,3 Prozent fester, für TUI Travel ging es um 1,5 Prozent nach oben.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.231,70 -3,37 -0,1% +3,9% Stoxx-50 3.067,76 -0,70 -0,0% +5,1% Stoxx-600 343,91 -0,36 -0,1% +4,8% XETRA-DAX 9.659,63 +8,50 +0,1% +1,1% FTSE-100 London 6.804,21 -2,75 -0,0% +0,8% CAC-40 Paris 4.428,63 -13,07 -0,3% +3,1% AEX Amsterdam 417,65 -0,15 -0,0% +3,9% ATHEX-20 Athen 375,19 -1,56 -0,4% -2,5% BEL-20 Bruessel 3.182,14 +9,38 +0,3% +8,8% BUX Budapest 18.675,80 -16,00 -0,1% +0,6% OMXH-25 Helsinki 2.937,49 -2,17 -0,1% +3,6% ISE NAT. 30 Istanbul 95.421,36 +164,01 +0,2% +15,7% OMXC-20 Kopenhagen 759,05 +0,01 +0,0% +23,3% PSI 20 Lissabon 5.896,45 -73,95 -1,3% -11,2% IBEX-35 Madrid 10.841,30 -47,60 -0,4% +9,3% FTSE-MIB Mailand 20.851,72 -219,40 -1,0% +9,9% RTS Moskau 1.194,73 -18,54 -1,5% -17,2% OBX Oslo 560,06 -1,87 -0,3% +11,2% PX Prag 990,80 -6,66 -0,7% +0,2% OMXS-30 Stockholm 1.393,22 +4,63 +0,3% +4,5% WIG-20 Warschau 2.489,77 -7,61 -0,3% +3,7% ATX Wien 2.287,94 -16,45 -0,7% -10,2% SMI Zuerich 8.796,41 +0,48 +0,0% +7,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Uhr Fr, 17.27 Uhr EUR/USD 1,2947 -0,06% 1,2955 1,2946 EUR/JPY 138,78 -0,08% 138,90 138,91 EUR/CHF 1,2102 0,02% 1,2099 1,2098 USD/JPY 107,19 -0,02% 107,22 107,31 GBP/USD 1,6231 -0,09% 1,6245 1,6231 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   September 15, 2014 12:31 ET (16:31 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 31 PM EDT 09-15-14

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