07.11.2022 09:56:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen schlagen sich erstaunlich wacker

FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas fester gehen die europäischen Aktienmärkte am Montag in die neue Woche. Nach der Rally zum Wochenschluss seien die Märkte überkauft, heißt es im Handel. Insofern hielten sich die Börsen ausgesprochen wacker. Dies gilt umso mehr, weil ein Treiber der jüngsten Zeit wohl eine Fehleinschätzung gewesen ist. In China erhielten Hoffnungen auf eine Lockerung der Null-Covid-Politik einen Dämpfer. Chinesische Gesundheitsbeamte haben erklärt, dass sie an ihrer Null-Toleranz-Strategie festhalten würden. Möglicherweise setzten hier einige Teilnehmer dennoch auf eine baldige Lockerung, spekuliert Marktkenner Stephen Innes von SPI.

Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 0,3 Prozent auf 13.505 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent auf 3.701 Zähler zu. "Die Märkte stecken die neuen Belastungsfaktoren überraschend gut weg", so ein Marktteilnehmer. Die neuen chinesischen Außenhandelsdaten enttäuschten: "Sie zeigen, dass China aktuell keine Wachstumslokomotive mehr ist." Das könne die Stimmung bisher nicht trüben, "weder in China oder Hongkong noch an den anderen asiatischen Märkten, und damit wohl auch nicht in Europa", meint er.

Gestützt wird die Stimmung etwas von der Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands, die sich im September besser als erwartet entwickelt hat. Und nach einem mehrmonatigen Negativtrend hat sich zudem die Verbraucherstimmung im November nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) leicht verbessert.

In den Blick treten nun die Kongresswahlen in den USA. Hier geht es am Dienstag um die Frage, ob und wie stark die Macht von US-Präsident Joe Biden eingeschränkt wird. "Und anschließend dürften sich die Blicke auf das Weihnachtsgeschäft richten", sagt Marktanalyst Christoph Geyer. Nach dem DAX-Anstieg um 1.500 Punkte sei nun eine überkaufte Lage entstanden. Andererseits zeige der jüngste Umsatzanstieg aber auch, dass Anleger wieder mehr Vertrauen in die Entwicklung fassten, so Geyer. Das spreche für einen Test des Septemberhochs bei 13.565 DAX-Punkten. Darüber liegt die 200-Tagelinie bei 13.636 Punkten als Dreh- und Angelpunkt der weiteren Entwicklung.

Ryanair nach Zahlen deutlich im Plus erwartet

Mit deutlichen Kursaufschlägen reagieren Ryanair auf den Zahlenausweis, sie steigen auf Xetra um 2,1 Prozent. "Die Zahlen sind ausgezeichnet", sagt ein Händler. Die Buchungen seien stark gestiegen, den Ausblick habe der Konzern nach oben genommen und die Kosten habe er im Griff. So seien die Treibstoffkosten zu 80 Prozent über Termingeschäfte abgesichert. Dass Ryanair von einer "fragilen" Erholung spreche, überrasche ihn nicht: "Das macht angesichts des Umfelds jeder".

Bei Adidas (-4,4%) werden nach dem Plus von fast 22 Prozent vom Freitag Gewinnmitnahmen einsetzen: "Ein Rücksetzer ist drin", so ein Marktteilnehmer. Auch wenn eine CEO-Verpflichtung von Noch-Puma-Chef Björn Gulden sicherlich positiv wäre: "Kurzfristige Anleger dürften erst einmal Gewinne mitnehmen", so der Marktteilnehmer. Zum einen seien die Konsumaussichten für die kommenden Monate düster. Und zum anderen sei der Wechsel noch nicht sicher. Adidas hat bisher nur mitgeteilt, dass Gespräche mit Björn Gulden stattfänden. Die Deutsche Bank hält einen Wechsel nicht für wahrscheinlich.

Einige Chipwerte leiden etwas unter der Entwicklung bei Apple, wie es am Markt heißt. Apple will die iPhone-Produktion um 3 Millionen Stück senken. "Das könnte den einen oder anderen Chiphersteller belasten", so ein Händler. Infineon und STMicro büßen 0,5 bzw. 1,3 Prozent ein.

Pfeiffer Vacuum Technology schießen um über 21 Prozent in die Höhe. Großaktionär Pangea strebt einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag an. Die zur Busch-Gruppe gehörende Pangea hält derzeit nach eigenen Angaben rund 63,66 Prozent der Pfeiffer-Aktien, womit Pangea in den vergangenen Jahren alleine beständig eine Mehrheit von über 75 Prozent der auf den jeweiligen Hauptversammlungen gültig abgegebenen Stimmen gehabt habe.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.701,34 +0,4% 13,01 -13,9%

Stoxx-50 3.598,00 +0,0% 1,52 -5,8%

DAX 13.504,51 +0,3% 44,66 -15,0%

MDAX 23.876,08 +0,3% 64,51 -32,0%

TecDAX 2.836,11 +0,0% 1,04 -27,7%

SDAX 11.474,76 +0,5% 59,31 -30,1%

FTSE 7.335,22 +0,0% 0,38 -0,7%

CAC 6.414,73 -0,0% -1,71 -10,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,33 +0,03 +2,51

US-Zehnjahresrendite 4,18 +0,02 +2,67

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:52 Uhr Fr, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9968 +0,5% 0,9945 0,9910 -12,3%

EUR/JPY 146,53 +0,5% 146,38 145,82 +12,0%

EUR/CHF 0,9906 +0,1% 0,9902 1,0021 -4,5%

EUR/GBP 0,8754 -0,2% 0,8780 0,8775 +4,2%

USD/JPY 147,04 +0,0% 147,18 147,16 +27,7%

GBP/USD 1,1390 +0,7% 1,1327 1,1289 -15,8%

USD/CNH (Offshore) 7,2385 -0,0% 7,2287 7,1885 +13,9%

Bitcoin

BTC/USD 20.651,65 -2,3% 20.877,76 20.811,77 -55,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,75 92,61 -0,9% -0,86 +31,4%

Brent/ICE 97,75 98,57 -0,8% -0,82 +33,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 108,40 114,79 -5,6% -6,39 +75,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.673,64 1.681,20 -0,5% -7,57 -8,5%

Silber (Spot) 20,60 20,86 -1,3% -0,26 -11,6%

Platin (Spot) 962,05 966,50 -0,5% -4,45 -0,9%

Kupfer-Future 3,64 3,69 -1,2% -0,05 -17,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 07, 2022 03:56 ET (08:56 GMT)

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