12.03.2015 15:57:32
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MÄRKTE EUROPA/Börsen legen Pause ein - EZB kauft und kauft
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der kräftigen Aufwärtsbewegung des Vortages legen die Börsen in Europa am Donnerstag eine Pause ein. Allerdings hat es der Dax nicht versäumt, am Vormittag noch einmal ein Rekordhoch zu liefern. Der Aktienmarkt profitiert momentan von der Liquidität, die die Europäische Zentralbank in die Märkte drückt. In den ersten drei Tagen ihres Kaufprogramms hat sie Schuldtitel für 9,8 Milliarden Euro gekauft. "Damit ist die EZB voll im Plan", so ein Marktteilnehmer.
Der DAX notiert am Nachmittag unverändert bei 11.806 Punkten, nach einem Hoch bei 11.830. Der Euro-Stoxx-50 handelt ebenfalls kaum verändert bei 3.648 Zählern. Der Euro fällt erst einmal nicht weiter und notiert mit 1,0593 knapp über dem 12-Jahrestief, das er am Morgen unter knapp 1,05 markiert hatte.
"Die Daten beinhalten zwar kleine Überraschungen, alles in allem dürfte sich allerdings nichts an dem erwarteten Fahrplan der Fed ändern, im Sommer die Zinsen anzuheben", so ein Marktteilnehmer. Während der Einzelhandelsumsatz enttäuschte, gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zurück. Inflationsseitig hatte der zwischenzeitliche Ölpreisanstieg für eine Erhöhung der Importpreise gesorgt.
Für etwas Entspannung bei der Preisentwicklung in Europa sorgten die Daten am Vormittag. In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Februar wie erwartet um 0,9 Prozent gestiegen. In Frankreich liegt der Preisanstieg mit 0,7 Prozent leicht über der Prognose von 0,6 Prozent. Die Sorgen um deflationäre Tendenzen könnten somit etwas nachlassen. Am Euro-Rentenmarkt kommen die Kurse von Bundesanleihen etwas zurück, zehnjährige Papiere rentieren mit 0,24 Prozent weiter auf niedrigem Niveau.
Für Impulse am Aktienmarkt sorgen die auslaufende Berichtssaison und zunehmend Übernahmestorys. In Deutschland hat der Düngemittelproduzent K+S die Dividende überraschend erhöht von 0,25 Euro im Jahr 2013 auf 0,90 Euro für 2014. Das und der prognostizierte deutliche Gewinnschub lassen die Aktie um 7 Prozent zulegen.
Lufthansa-Aktien haben nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus gedreht. Die Prognose eines steigenden EBIT beruhe vor allem auf niedrigeren Treibstoffkosten und den Umsatz begünstigenden Währungseffekten, sagt Jack Diskin von Goodbody. "Darüber hinaus zeigt aber die zugrundeliegende Rendite, dass der Konzern bei der Langstrecke in wichtigen Regionen noch immer unter starkem Druck steht". Dies stuft die Börse als belastend ein, die Aktie verliert 2,4 Prozent.
Die Aktie von Infineon verliert 2,3 Prozent. Den vermeintlichen Grund liefert Intel, Infineon werden von der Börse in Sippenhaft genommen. Der US-Chiphersteller hat den Umsatzausblick überraschend gesenkt. Intel nennt als Grund die schwache PC-Nachfrage. "Auch wenn Intel und Infineon völlig andere Kunden bedienen, belastet es das Sentiment, wenn der Primus den Ausblick senkt", so ein Händler.
Beim Modekonzern Hugo Boss enttäuschen nach Aussage von Händlern sowohl der Gewinnausblick als auch die Dividende. Der Kurs verliert 1,2 Prozent. Analystenkommentare sorgen für Bewegung: Eine Abstufung auf "Neutral" von "Outperform" durch Credit Suisse drückt Continental um 1,6 Prozent. Bilfinger verlieren 3,0 Prozent, nachdem Exane BNP die Aktie auf "Underperform" gesenkt hat.
Der Pharmahändler Celesio leitet seinen Abschied aus dem regulierten Börsenhandel ein. In Kürze soll der "Widerruf der Zulassung zum Handel im regulierten Markt", das sogenannte "Delisting", beantragt werden. "Nach der erfolgreichen Übernahme durch McKesson ist Celesio wie erwartet nicht länger daran interessiert, ob ihre Aktien an einem regulierten Markt gehandelt werden", sagt Ulrich Huwald von Warburg Research. Die Transparenz dürfte damit weiter abnehmen. Die noch im MDAX notierte Aktie verliert 2 Prozent auf 27,46 Euro.
Die spanische Bank Sabadell verhandelt über den möglichen Kauf des britischen Wettbewerbers TSB Banking Group. Die Spanier hätten 340 Pence je Aktie geboten, teilte das britische Institut mit. Der Board habe bereits seine Bereitschaft angedeutet, die Offerte zu unterstützen. Allerdings müsste einer Transaktion auch die Lloyds Banking Group zustimmen, die 50 Prozent der Aktien hält. Während die TSB-Aktie um 24 Prozent haussiert, verliert die Sabadell-Aktie um 6,6 Prozent. Die Aktie von Lloyds legt um knapp 1,8 Prozent zu.
In Mailand enttäuschen die Geschäftszahlen des Versicherers Generali, die Aktie fällt um 3,6 Prozent. Der italienische Versicherungskonzern erhöht trotz eines Gewinnrückgangs seine Dividende für das vergangene Jahr.
===INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.646,61 -0,08% Stoxx-50 3.414,55 +0,23% DAX 11.800,01 -0,05% FTSE 6.778,33 +0,85% CAC 4.994,89 -0,06% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,22 -34
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.04 Uhr Mi, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0620 0,59% 1,0558 1,0587 EUR/JPY 128,60 0,41% 128,07 128,50 EUR/CHF 1,0633 -0,22% 1,0656 1,0660 USD/JPY 121,10 -0,16% 121,30 121,39 GBP/USD 1,4944 -0,13% 1,4963 1,4951 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/DJN/thl/raz
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March 12, 2015 10:27 ET (14:27 GMT)
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