15.07.2015 10:30:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Minus - Warten auf Abstimmung in Athen

Von Michael Denzin FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Kursverlusten sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch in den Handel gegangen. Die Marktteilnehmer warten auf die Abstimmungen zu den geplanten Renten- und Mehrwertsteuerreformen in Griechenland. Sie könnten den Weg für eine Brückenfinanzierung und damit für die Wiedereröffnung der griechischen Banken sowie der Athener Börse ebnen. Das Ergebnis der Abstimmung dürfte erst gegen Mitternacht feststehen, wenn auch die dafür gesetzte Frist abläuft.

   Sollte allerdings selbst Griechenland das Reformpaket ablehnen, wären sämtliche Rettungspläne Makulatur, so die Befürchtung. Das macht die Anleger vorsichtig. Der Dax gibt um 0,3 Prozent nach auf 11.483 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 3.599 Zähler. Der Euro zeigt sich kaum verändert und pendelt knapp über 1,10 Dollar.

   Neue Impulse werden am Nachmittag von der Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Finanzdienstleistungs-Ausschuss des Repräsentantenhauses erwartet sowie von neuen US-Konjunkturdaten. Yellen hatte zuletzt wiederholt, an dem Plan festzuhalten, in diesem Jahr mit der Anhebung der Zinsen zu beginnen.

   Für Zuversicht vor allem im Rohstoffsektor sorgen besser als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten aus China. Das chinesische BIP ist im zweiten Quartal um 7 Prozent gestiegen und damit etwas stärker als erwartet. "Der Markt hatte sich vor der "Sechs vor dem Komma" gefürchtet, weil das ein klares Signal der Abschwächung gewesen wäre", sagt ein Händler. Auch die Industrieproduktion überraschte positiv.

   Rohstoffaktien sind bislang einer der Tagesgewinner an der Börse. Der Sektor steht mit 0,3 Prozent im Plus. AngloAmerican legen um 1,1 Prozent zu. BHP Billiton geben um 0,4 Prozent nach, nachdem der Minenbetreiber eine Abschreibung von 2 Milliarden Dollar auf Erdölfelder in den USA getätigt hat. Ausgesetzt vom Handel ist die Aktie des Öl- und Gasförderers Afren nach einer Warnung vor einer deutlich geringeren Produktion vor dem Hintergrund finanzieller Probleme. Seit Jahresbeginn hat der Kurs bereits um 96 Prozent nachgegeben.

   Autoaktien bremsen unterdessen den DAX erneut aus. Anlass ist eine Studie der Credit Suisse, die zur Vorsicht bei dem Sektor rät. Im Markt wird die anhaltende Kursschwäche der Branche auf die Sorgen vor einer Schwäche beim China-Absatz begründet. Hier soll auch der Druck auf die Hersteller zu Preisnachlässen wachsen. Weiter heißt es allerdings, von den kommenden Quartalszahlen seien positive Überraschungen möglich. VW fallen um 1,7 Prozent, BMW um 1,0 Prozent und Daimler um 0,6 Prozent. Auch Zulieferer wie Continental stehen unter Druck. Allerdings legen Hella gegen den Trend stark zu. Grund sind gute Geschäftszahlen.

   Gut halten sich Peugeot mit einem Minus von lediglich 0,1 Prozent. Der Autobauer plant, schnell erste Gespräche über eine Rückkehr in den Iran aufzunehmen. Der dortige Markt war bis zum erzwungenen Rückzug der Franzosen durch die Amerikaner Peugeots zweitstärkster Absatzmarkt.

   Gut kommen die Zahlen des niederländischen Chipherstellers ASML an. Sie stützen den Technologiebereich insgesamt, weil der ASML-Ausblick für die gesamte Branche eine gute Vorlage ist. ASML legen um 1,7 Prozent zu. Der Technologieindex legt um 0,4 Prozent zu. In Deutschland springt der TecDax auf ein 14-Jahreshoch. Größte Kursgewinner sind ADVA mit 4,5 Prozent Plus, SMA Solar mit 3,3 Prozent und Jenoptik mit 2,4 Prozent.

   Vodafone leiden unter einer Abstufung durch Goldman Sachs auf Neutral und fallen um 1,1 Prozent. Die Aktie des Online-Händlers Zalando ist dagegen von der "Conviction Buy"-Liste von Goldman gestrichen worden, worauf der Kurs knapp 2 Prozent einbüßt.

   Unter Druck steht im MDAX Talanx. Sie verlieren 4,2 Prozent, nachdem der Großaktionär Meiji Yasuda für insgesamt 107 Millionen Euro 3,9 Millionen Aktien des Versicherers verkauft hat, und zwar am unteren Rand seiner Preisvorstellungen.

   Um 1 Prozent erholt zeigen sich Rocket Internet, nachdem die Wandelanleihe über 550 Millionen Euro nun platziert worden ist. Sie hatte den Aktienkurs am Dienstag um fast 13 Prozent zurückgeworfen. Im SDAX geben Biotest splitbereinigt um 0,6 Prozent nach auf 26,05 Euro. Statt einer halten die Biotest-Aktionäre nun jeweils drei Aktien.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1016 +0,1% 1,1008 1,1017 EUR/JPY 136,07 +0,2% 135,81 135,92 EUR/CHF 1,0418 +0,1% 1,0404 1,0412 USD/JPY 123,52 +0,1% 123,39 123,37 GBP/USD 1,5659 +0,2% 1,5632 1,5584 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   July 15, 2015 04:00 ET (08:00 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 00 AM EDT 07-15-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Anglo American PLC 30,01 -0,03% Anglo American PLC
ASML NV 699,20 -2,33% ASML NV
BHP Billiton Ltd. 23,95 1,10% BHP Billiton Ltd.
Continental AG 68,70 0,82% Continental AG
HELLA GmbH & Co. KGaA 88,90 1,14% HELLA GmbH & Co. KGaA
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 56,81 1,70% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Rocket Internet SE 14,90 -0,67% Rocket Internet SE
Talanx AG 81,30 -1,45% Talanx AG
Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs- 10 025,00 0,00% Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs-
Volkswagen (VW) St. 99,60 1,22% Volkswagen (VW) St.
Zalando 33,32 2,84% Zalando

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 360,65 -0,24%
SDAX 14 301,99 0,67%