19.07.2013 18:40:33

MÄRKTE EUROPA/Bernanke ist vergessen, jetzt zählen die Bilanzen

Von Isabel Gomez Nach einem impulslosen Handel haben sich die europäischen Börsen am Freitag erst kurz vor Handelsschluss an ihre Vortagesstände herangearbeitet. Es nützte jedoch nichts: Nach einer erfolgreichen Woche nahmen Anleger Gewinne mit. Die Euphorie nach den jüngsten Äußerungen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke zur Drosselung der Anleihekäufe durch die Fed ist damit zunächst einmal verflogen. Die US-Berichtssaison lieferte bisher auch keine große Unterstützung.

   Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,1 Prozent auf 2.716 Punkte, der Dax schloss 0,1 Prozent niedriger bei 8.332 Punkten. Beide Indizes handelten im Tagesverlauf deutlicher im Minus.

   Am Vorabend hatten nachbörslich veröffentlichte Quartalszahlen von US-Technologieunternehmen schwer enttäuscht. Vor allem die Bilanzen von Microsoft und Google fielen bei den Analysten durch. Das führte dazu, dass zum Wochenausklang die europäischen Technologiewerte zu den Hauptverlierern zählten. Der Branchenindex war mit einem Minus von 0,7 Prozent schwächster Subindex.

   Schon am Donnerstag hatte die Branche unter schwachen Zwischenberichten von SAP, Ericsson und Nokia gelitten, deren Aktien am Freitag erneut bis zu 2,3 Prozent verloren. SAP-Finanzvorstand Brandt sagte zudem der Börsen-Zeitung, in der Region Asien Pazifik sei erst ab 2014 mit einer Erholung zu rechnen. Die SAP-Aktie war das DAX-Schlusslicht.

   Selbst nach den zahlreichen Abwärtsrevisionen der Analystenschätzungen geht der Markt in der laufenden Bilanzsaison von einem Gewinnplus von rund 3 Prozent aus. Die ausgewiesenen Gewinne sind aber insgesamt bisher laut FactSet nur um 1,4 Prozent gewachsen. Ohne die sehr guten Zahlen aus der US-Finanzbranche stünde sogar ein Minus von 3 Prozent vor dem Komma. Analyst Randy Frederick von Charles Schwab spricht daher von einer "sehr mäßigen, langsamen und schleppenden Verbesserung".

   General Electric (GE) übertraf am Mittag jedoch mit der Zahlenvorlage die Erwartungen der Analysten. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern Wachstum in allen Divisionen, erwähnte jedoch auch, dass das Wachstum in Europa weiterhin stocke. Die Aktie von Siemens profitierte daher nicht sofort von den guten Zahlen, arbeitete sich aber vor Handelsschluss 1,1 Prozent ins Plus. Die Aktien des französischen GE-Konkurrenten Schneider Electric gewannen 1,7 Prozent.

   Stark zeigten sich auch Bankaktien, die einem Händler zufolge von den im Laufe der Woche vorgelegten Bilanzen der US-Banken profitierten - wenn auch mit einiger Verzögerung. Die US-Häuser hatten alle überraschend positive Zahlen berichtet. Der Sektorindex im Stoxx-600 gewann 0,4 Prozent, die Aktie der Deutschen Bank legte um 1,4 Prozent zu.

   Im DAX halfen die Aktienkäufe von Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche dem Kurs kaum. Laut einer Mitteilung hat Zetsche für 1,2 Millionen Euro Aktien erworben. "Es ist gut, dass Zetsche sein Vertrauen in die Perspektiven unterstreicht", sagte ein Händler. Allerdings schließe sich der Konzernchef damit nur den zahlreichen Banken an, die Daimler nach dem überraschend guten Zwischenbericht heraufgestuft hatten. Die Aktie verlor 0,1 Prozent.

   Zu den Gewinnern im DAX gehörten dagegen die Aktien von K+S. Der Gewinnrückgang des norwegischen Konkurrenten Yara war geringer als befürchtet ausgefallen. Das half auch der Aktie des deutschen Bergbauunternehmens, die um 2 Prozent zulegte.

=== Europäische Schlussindizes am Freitag, 19. Juli:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.716,17 -1,82 -0,1% 3,0 . Stoxx-50 2.710,62 -1,18 -0,0% 5,2 . Stoxx-600 299,85 0,09 +0,0% 7,2 Frankfurt XETRA-DAX 8.331,57 -5,52 -0,1% 9,4 London FTSE-100 6.630,67 -3,69 -0,1% 12,4 Paris CAC-40 3.925,32 -2,47 -0,1% 7,8 Amsterdam AEX 369,76 1,00 +0,3% 7,9 Athen ATHEX-20 283,71 -4,21 -1,5% -8,4 Brüssel BEL-20 2.650,16 -0,84 -0,0% 7,0 Budapest BUX 18.247,17 -722,16 -3,8% 0,4 Helsinki OMXH-25 2.349,30 -7,53 -0,3% 6,3 Istanbul ISE NAT. 30 92.000,11 -1606,66 -1,7% -5,9 Kopenhagen OMXC-20 538,70 -2,20 -0,4% 8,6 Lissabon PSI 20 5.567,96 -43,49 -0,8% -2,3 Madrid IBEX-35 7.957,30 -14,10 -0,2% -2,8 Mailand FTSE-MIB 16.124,36 70,75 +0,4% -0,9 Moskau RTS 1.382,33 4,98 +0,4% -9,5 Oslo OBX 457,86 4,14 +0,9% 11,6 Prag PX 884,06 -7,63 -0,9% -14,9 Stockholm OMXS-30 1.221,21 3,64 +0,3% 10,5 Warschau WIG-20 2.313,31 12,98 +0,6% -10,7 Wien ATX 2.300,57 -24,96 -1,1% -4,2 Zürich SMI 7.928,12 -0,89 -0,0% 16,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.55 Uhr Do, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3139 0,04% 1,3133 1,3085 EUR/JPY 131,8284 0,36% 131,3529 131,5712 EUR/CHF 1,2354 -0,21% 1,2379 1,2384 USD/JPY 100,3225 0,32% 99,9985 100,5540 GBP/USD 1,5256 0,20% 1,5225 1,5197 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com

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   July 19, 2013 12:09 ET (16:09 GMT)

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