MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Eon und RWE nach BVG-Urteil fest

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Anleger an Europas Börsen lassen auch am Mittwoch Vorsicht walten und halten sich mit Aktienkäufen zurück. Grund ist der "Super-Donnerstag", an dem mit der EZB-Sitzung, den Wahlen in Großbritannien und der Anhörung des ehemaligen FBI-Direktors James Comey vor dem US-Senat drei potenziell marktbewegende Großereignisse stattfinden. Der Dax startet mit Abgaben von 0,2 Prozent auf 12.664 Punkte in den Handel, während es für den Euro-Stoxx-50 um 0,3 Prozent auf 3.544 nach unten geht.

   Im Blick steht der deutsche Versorgersektor. Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat den Versorgern Recht gegeben, wonach die Brennelementesteuer gegen das Grundgesetz verstößt. Zusammen hatten Eon, RWE und EnBW 6 Milliarden Euro an den Staat überwiesen. Die Erwartung einer Rückzahlung treibt die am Vortag bereits gestiegenen Kurse weiter nach oben. In ersten Reaktionen schnellen die Kurse von Eon und RWE um jeweils rund 5 Prozent empor.

Bayer platziert weitere Covestro-Anteile Unter Druck steht die Covestro-Aktie, nachdem Bayer seine Beteiligung an der Kunststofftochter weiter zurückgefahren hat. Der direkte Anteil an Covestro reduziert sich von 53,3 Prozent auf 44,8 Prozent und soll durch die geplante Einlage in den Pensions-Treuhandverein Bayer Pension Trust e.V. um weitere 4 Prozentpunkte sinken. Insgesamt wurden 17,25 Millionen Aktien für 62,25 Euro je Anteilsschein platziert. Weitere Platzierungen drohen, denn Bayer hat wiederholt, sich komplett von Covestro trennen zu wollen. Covestro geben um 4,2 Prozent nach auf 63,02 Euro, Bayer büßen 1 Prozent ein.

   Im MDAX geben Stada um 0,2 Prozent nach auf 63,57 Euro. Hier sorgt die bisher auffallend niedrige Andienungsquote für Spekulationen, dass der Deal mit den Bietern Bain Capital und Cinven scheitern könnte. Zwar Tage vor dem Ende der Annahmefrist haben nur 14,7 Prozent der Anleger ihre Stücke angedient. Bain Capital und Cinven haben 66,00 Euro je Stada-Aktie geboten. Nach Vorlage von Halbjahreszahlen geht es für Steinhoff um 4,4 Prozent nach unten.

   Nach der am Dienstagabend beschlossene Aufnahme von Grand City Properties in den SDAX für Zeal Networks geben letztere um 1,7 Prozent nach. Grand City liegen leicht im Plus.

Santander verleibt sich Krisenbank Banco Popular ein In Madrid steht die Pleite der Banco Popular im Blick. Nach Mitteilung der EZB hat die Abwicklungsbehörde SRM eine Übernahme des Instituts durch die ebenfalls spanische Bank Santander eingeleitet. Die Liquiditätslage von Popular habe sich in den vergangenen Tagen so stark verschlechtert, dass abzusehen gewesen sei, dass sie ihre Schulden und andere Verbindlichkeiten nicht werde begleichen können. Santander hat daraufhin eine Kapitalerhöhung um 7 Milliarden Euro angekündigt und erwirbt den Konkurrenten für den symbolischen Preis von 1 Euro. Das Geld benötigt Santander, um die Bilanz von Banco Popular auf Vordermann bringen zu können.

   Der Kurs von Banco Popular war in den vergangenen Tagen bereits nach und nach um insgesamt rund 50 Prozent eingebrochen, nachdem Spekulationen über eine drohende Abwicklung die Runde gemacht hatten. Am Mittwoch sind Banco Popular vom Handel ausgesetzt. Santander steigen um 0,7 Prozent.

   Wie Santander mitteilte, wurden alle Aktien und Kapitalinstrumente von Popular auf Santander übertragen. Dadurch könne Banco Popular mit sofortiger Wirkung unter normalen Geschäftsbedingungen und als solventer Bestandteil der Santander-Gruppe arbeiten.

   Europaweit ist der Stoxx-Bankenindex klarer Gewinner bei den Branchen mit einem Plus von 1,3 Prozent.

Gespannte Ruhe beim Pfund Am Devisenmarkt notiert der Euro mit 1,1256 Dollar etwas leichter. Das Pfund zeigt sich zum Dollar stabil. Im Handel macht man allerdings Abwärtsrisiken in der britischen Währung aus, insbesondere sollte es zu einem "Hung Parliament" kommen und einem schwachen Mandat für die Brexit-Verhandlungen einer neuen Regierung.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.561,05 0,19 6,87 8,22 Stoxx-50 3.215,94 0,14 4,47 6,82 DAX 12.684,85 -0,04 -5,27 10,49 MDAX 25.382,57 -0,26 -66,00 14,39 TecDAX 2.307,41 -0,11 -2,47 27,36 SDAX 11.275,93 0,03 3,71 18,45 FTSE 7.539,12 0,19 14,17 5,55 CAC 5.285,93 0,32 16,71 8,71

Bund-Future 162,87 0,05 1,33

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:50 Di, 17:27 % YTD EUR/USD 1,1256 -0,17% 1,1275 1,1268 +7,0% EUR/JPY 123,06 -0,19% 123,30 123,10 +0,1% EUR/CHF 1,0853 -0,04% 1,0857 1,0853 +1,3% EUR/GBP 0,8726 -0,10% 0,8735 1,1438 +2,4% USD/JPY 109,33 -0,03% 109,36 109,24 -6,5% GBP/USD 1,2899 -0,08% 1,2909 1,2887 +4,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,86 48,19 -0,7% -0,33 -15,7% Brent/ICE 49,81 50,12 -0,6% -0,31 -15,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.292,22 1.294,00 -0,1% -1,78 +12,2% Silber (Spot) 17,69 17,71 -0,1% -0,02 +11,0% Platin (Spot) 959,35 961,00 -0,2% -1,65 +6,2% Kupfer-Future 2,54 2,55 -0,1% -0,00 +1,1% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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   June 07, 2017 04:07 ET (08:07 GMT)

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