29.06.2017 09:01:50

MÄRKTE EUROPA/Bankenaktien nach US-Stresstest weiter in Favoritenrolle

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit positiven US-Vorgaben im Rücken zeichnen sich am Donnerstag zur Eröffnung festere Kurse an Europas Börsen ab. Im Blick steht der Bankensektor nach der Veröffentlichung des Stresstestergebnisses in den USA. Dort haben zum ersten Mal seit der Finanzkrise alle 34 Institute den zweiten und wichtigeren Teil des Stresstests der US-Notenbank bestanden und grünes Licht für höhere Ausschüttungen erhalten. Einige Institute haben prompt reagiert und höhere Dividenden und Aktienrückkäufe angekündigt. Für den Sektor sprechen auch die weiter als "falkenhaft" aufgenommenen jüngsten Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi, die für gestiegene Renditen an den Anleihemärkten sorgten.

   Der XDAX legt um 0,6 Prozent zu auf 12.721 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Start bei 3.552 ab nach 3.536. Am Devisenmarkt steigt der Euro weiter und hat die 1,14-Dollar-Marke geknackt, erstmals seit gut einem Jahr. Die Spekulation über eine anziehende Inflation und die Draghi-Aussagen bezüglich einer graduellen Anpassung der ultraexpansiven Geldpolitik an die Konjunkturerholung treiben den Euro weiter Umso aufmerksamer dürften die Anleger am Nachmittag die Bekanntgabe der deutschen Verbraucherpreise für Juni verfolgen. Erwartet wird eine unveränderte Lesung gegenüber dem Vormonat.

   Positiv für die allgemeine Marktstimmung sind die weiter anziehenden Ölpreise. WTI- und Brentöl verteuern sich nach den Gewinnen am Vortag aktuell um weitere 0,5 Prozent an. WTI notiert wieder bei 45 Dollar je Barrel. Auslöser für die jüngste Erholung war hier Marktbeobachtern zufolge der "Commitment of Traders Report" des Marktregulierers CFTC vom Freitag. Er zeigt, dass der Angebotsüberhang von Netto-Longpositionen durch Hedgefonds nun endlich abgebaut worden ist.

Deutsche Bank mit positivem Nachrichtenfluss Bankenaktien werden weiter in der Favoritenrolle gesehen, nachdem der Stoxx-Bankenindex am Mittwoch aus seiner zweiwöchigen Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen ist. Die Branche wird als Gewinner der Reinflationierung gesehen, weil ein höheres Zinsniveau und eine steilere Renditekurve das Bankengeschäft profitabler machen. "Vor allem für die Deutsche Bank sind das tolle Nachrichten, nachdem die US-Tochter die letzten Male zunächst durchgefallen war", sagt ein Händler mit Blick auf den Stresstest in den USA. Auch die Santander Bank, die in der Vergangenheit Probleme bei dem Test hatte, habe gut abgeschnitten.

   Stimmungstützend für die Deutsche Bank könne daneben wirken, dass sich laut dem Handelsblatt die Deutsche Bank im Zusammenhang mit dem Vorwuf der Geldwäsche in Russland nicht vor Gericht verantworten muss. Ein New Yorker Richter habe die Klage zurückgewiesen. Deutsche Bank ziehen vorbörslich um 1,5 Prozent an, Commerzbank um 1,4 Prozent. Bei Julius Bär werden UBS und Credit Suisse jeweils gut 1 Prozent höher gesehen.

   SAP und Software AG ziehen um 1,0 bzw. 0,7 Prozent an. "Zum einen haben sich die meisten Technologiewerte in den USA gestern wieder gut erholt, dazu kommen direkte Vorlagen von einem Peer wie Progress Software", sagt ein Händler. Progress hat bessere Zahlen zum fiskalischen zweiten Quartal vorgelegt und den Ausblick erhöht, die Aktien legten daraufhin nachbörslich um 6 Prozent zu.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.17 Uhr EUR/USD 1,1404 +0,2% 1,1377 1,1366 EUR/JPY 128,09 +0,3% 127,73 127,43 EUR/CHF 1,0930 +0,1% 1,0918 1,0917 GBP/EUR 1,1363 -0,0% 1,1364 1,1381 USD/JPY 112,32 +0,0% 112,28 112,13 GBP/USD 1,2959 +0,2% 1,2928 1,2939

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,98 44,74 +0,5% 0,24 -21,0% Brent/ICE 47,53 47,31 +0,5% 0,22 -19,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,86 1.249,30 +0,2% +2,56 +8,7% Silber (Spot) 16,89 16,81 +0,5% +0,08 +6,1% Platin (Spot) 923,90 922,50 +0,2% +1,40 +2,3% Kupfer-Future 2,68 2,66 +0,8% +0,02 +6,5% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

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   June 29, 2017 02:29 ET (06:29 GMT)

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