04.02.2014 18:40:34
|
MÄRKTE EUROPA/Bankaktien glänzen in trüber Börsenlandschaft
Von HERBERT RUDE
An den europäischen Aktienmärkten blieb die Korrekturstimmung auch am Dienstag erhalten. Zwar konnte sich der Euro-Stoxx-50-Index behaupten, er stieg sogar um ein knappes Pünktchen auf knapp 2.965 Punkte. Das lag aber nur an den Bankaktien, deren Branchenindex kräftig zulegte, getrieben unter anderem von starken Kursaufschlägen der schweizerischen Großbank UBS. Der Dax schloss zwar wenigstens über dem Tagestief, er gab aber weitere 0,6 Prozent nach auf knapp 9.128 Punkte. Am Morgen war er bis auf gut 9.071 Punkte abgesackt und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang November.
Anleger müssen sich laut Händlern auch weiterhin auf ein Wechselbad aus kurzen Erholungs-Rallys und Verkaufswellen einstellen. "Der Kurswechsel in der US-Geldpolitik und die Folgen bleiben ganz klar das bestimmende Thema an den Märkten", sagt Jens Klatt, Analyst von Daily FX. Besonders auf die Stimmung drückt dabei die Krise ausgewählter Schwellenländer, weil Anleger deren Zahlungsbilanzdefizite wegen der strafferen US-Geldpolitik nicht mehr finanzieren wollen.
Auch die Deutsche Asset & Wealth Management, die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank, ist deshalb vorsichtig gestimmt. Zwar bleibt das Haus in der strategischen Einschätzung zuversichtlich für den deutschen Aktienmarkt. Allerdings könne es bei Unternehmen, die stark in den Schwellenländern engagiert sind, zu einem Rückgang der Gewinne kommen, befürchtet Asoka Wöhrmann, Chefanlagestratege des Hauses. "Deshalb haben wir auch unsere Einschätzung für deutsche Aktien und den Industrie-Sektor auf neutral zurückgenommen", ergänzt er.
Die Mischung aus gedrosselten Anleihekäufen der US-Notenbank, Problemen in den Schwellenländern und Wachstumsbedenken mit Blick auf China dürften weiter für hohe Schwankungen sorgen, sagt auch Marktexperte Mitul Kotecha vom Credit Agricole.
Der Euro notiert zum Ende des europäischen Aktienhandels wenig verändert bei 1,3505 Dollar. Der nächste stärkere Impuls könnte am Donnerstag von der EZB-Sitzung kommen. Sollten die EZB-Währungshüter wegen des nachlassenden Preisdrucks in der Eurozone zusätzliche Lockerungsmaßnahmen beschließen, dürfte dies den Euro schwächen. Ein stärkerer Dollar wiederum bedeutet Gegenwind für die Umsätze und Gewinne international ausgerichteter US-Konzerne wie Procter & Gamble oder Coca-Cola, und damit auch Gegenwind für den Dow Jones, den Leitindex der Weltbörsen. Außerdem stehen am Freitag die von der US-Fed mit Argusausgen beobachteten Arbeitsmarktdaten auf dem Terminkalender, bereits am Mittwoch wird als Vorgeschmack der so genannte ADP-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht.
UBS plus 5,4 Prozent
Im Bankensektor sorgte unter anderem das Ergebnis der UBS für eine vergleichsweise gute Stimmung. Die Großbank kommt mit ihrem Umbau weiter voran und schreibt wieder schwarze Zahlen. In der Investmentbank fuhren die Schweizer einen Gewinn ein und die Vermögensverwaltung profitierte besonders von den Superreichen, die ihr Geld verstärkt zur UBS brachten. Die Aktionäre können sich über eine unerwartet hohe Dividende freuen. Der Kurs gewann 5,4 Prozent, auch die Kurse vieler anderer Branchentitel legten deutlich zu. Der Branchenindex der Banken stieg um 1,1 Prozent.
Neben der Steilvorlage der UBS stützte auch der für viele Marktteilnehmer überraschende Zinsrückgang an den Anleihenmärkten die Kurse der Banken. Einige Banken der Eurozone haben laut Händlern Staatsbonds im zweistelligen Milliarden-Volumen in der Bilanz stehen. "Der Kursanstieg führt zu Vermögenszuwachs", so ein Händler.
Zum einen profitierten die Anleihen vom Tapering der US-Notenbank, also vom Ausstieg aus den Anleihenkäufen. Wie bereits nach dem Ende der ersten beiden Ankaufrunden lassen die Inflationserwartungen stark nach. Und zum anderen führt die Emerging-Market-Krise zusätzlich zum Import von Preisstabilität, weil sich die Einfuhren aus den Schwellenländern verbilligen. "Von daher ist die Zinssenkungsfantasie Richtung Europäische Zentralbank begründet", meint ein Marktteilnehmer. Die EZB tagt am Donnerstag zur Geldpolitik.
Am deutschen Aktienmarkt sind im Verlauf auch Munich Re zunehmend in den Abwärtssog geraten, zum Schluss verloren sie 1,1 Prozent. Die DZ-Bank spricht zwar von starken Quartalszahlen und einer gut verlaufenen Erneuerungsrunde des Rückversicherers. Auch der angekündigte Dividendenanstieg kommt gut an. Allerdings hat sich die Aktie in den vergangenen Tagen noch vergleichsweise gut gehalten. Erholen konnten sich am Dienstag die jüngsten Verlierer wie adidas, die um 1,8 Prozent stiegen oder Lanxess, die mit einer Kaufempfehlung in gleichem Maße anzogen.
=== Europäische Schlussbörsen vom Dienstag, 4. Februar. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.964,83 0,87 +0,0% -4,6 . Stoxx-50 2.803,15 -6,84 -0,2% -4,0 . Stoxx-600 317,84 -0,37 -0,1% -3,2 Frankfurt XETRA-DAX 9.127,91 -58,61 -0,6% -4,4 London FTSE-100 6.449,27 -16,39 -0,3% -4,4 Paris CAC-40 4.117,45 9,70 +0,2% -4,2 Amsterdam AEX 382,98 -0,65 -0,2% -4,7 Athen ATHEX-20 394,99 1,05 +0,3% 2,6 Brüssel BEL-20 2.847,75 3,54 +0,1% -2,6 Budapest BUX 18.510,64 -41,83 -0,2% -0,3 Helsinki OMXH-25 2.713,33 21,06 +0,8% -4,3 Istanbul ISE NAT. 30 76.096,05 1434,85 +1,9% -7,7 Kopenhagen OMXC-20 638,91 -8,95 -1,4% 3,8 Lissabon PSI 20 6.602,99 104,54 +1,6% 2,3 Madrid IBEX-35 9.754,30 28,90 +0,3% -1,6 Mailand FTSE-MIB 19.019,71 112,55 +0,6% 0,3 Moskau RTS 1.288,95 -0,08 -0,0% -10,6 Oslo OBX 489,04 0,12 +0,0% -2,9 Prag PX 981,00 -5,81 -0,6% -0,8 Stockholm OMXS-30 1.280,99 -4,92 -0,4% -3,9 Warschau WIG-20 2.353,80 -15,77 -0,7% -2,0 Wien ATX 2.520,24 -5,68 -0,2% -1,0 Zürich SMI 8.092,53 -14,49 -0,2% -1,3
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.33 Uhr Mo, 17.33 Uhr EUR/USD 1,3509 -0,16% 1,3530 1,3529 EUR/JPY 137,2067 0,36% 136,7189 136,9279 EUR/CHF 1,2225 0,24% 1,2196 1,2195 USD/JPY 101,5560 0,53% 101,0200 101,2160 GBP/USD 1,6306 0,15% 1,6282 1,6322 ===
DJG/hru/raz -0- (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 04, 2014 12:09 ET (17:09 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 09 PM EST 02-04-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Procter & Gamble Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.20 Shsmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Procter & Gamble Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.20 Shsmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Coca-Cola Co. | 60,04 | -0,60% | |
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 13,79 | 2,76% | |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) | 482,90 | -0,41% | |
Procter & Gamble Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.20 Shs | 12 675,00 | 1,00% |
Indizes in diesem Artikel
ATX | 3 674,47 | 0,34% |