MÄRKTE EUROPA/Autoaktien bremsen Aufwärtsdynamik

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten sind die Kurse am Dienstag weiter gestiegen. Der Dax stieg um 0,3 Prozent auf 11.517 Punkte, der Euro-Stoxx-50 kam um 0,4 Prozent voran. In der zweiten Reihe des deutschen Markts reichte dem TecDax ein Plus von 0,3 Prozent für den höchsten Stand seit 14 Jahren.

   Nachdem die Indizes über weite Strecken im Minus gelegen hatten, stützten im späten Geschäft gute Vorlagen der Wall Street die Stimmung. Schwache Einzelhandelsumsätze und rückläufige Import- sowie Exportpreise dämpften die Sorgen vor einer schnellen US-Leitzinserhöhung. Daraufhin sanken die Renditen, und der Euro erholte sich. "Den Börsen gaben die Daten Rückenwind", sagte Andreas Paciorek von IG Markets.

   Eine bessere Entwicklung der Indizes wurde von den Autoaktien verhindert. Händler verwiesen auf Signale, dass der Branchen-Boom in China abflaut. Im Juni war der Absatz in China erstmals seit zwei Jahren zurückgegangen. Zudem soll es immer mehr Preisnachlässe geben. Und erst am Montag hat der BMW-Partner Brilliance vor zu hochgesteckten Umsatz- und Gewinnerwartungen gewarnt. VW verloren 2,4 Prozent, Conti 0,8 Prozent, BMW 0,3 Prozent und Daimler 0,2 Prozent. In Paris gaben Peugeot 2,1 Prozent ab und Renault 1,0 Prozent. Der Index der Auto-Aktien führte die Verliererliste unter den Branchenindizes mit einem Minus von einem Prozent an.

   Auf der Gewinnerseite ganz oben standen dagegen Pharma-, Konsum-, Nahrungsmittel- und Telekommunikations-Aktien, die alle von niedrigen Zinsen profitieren. Aber auch Ölaktien konnten sich im Verlauf mit dem Ölpreis erholen. Zunächst hatten sie noch mit der Einigung im iranischen Atomkonflikt unter Druck gestanden, weil das Ölangebot mit dem Ende der Sanktionen gegen den Iran steigen dürfte.

   Am deutschen Markt gewannen Henkel 1,6 Prozent und Fresenius 1,5 Prozent. Im TecDAX legten SMA Solar nach dem jüngst angehobenen Ausblick um weitere 9,8 Prozent zu. Auch United Internet und ADVA waren weiter gefragt. Dagegen verloren Aixtron weitere 4,7 Prozent, Händler befürchten im Quartalsausweis am 28. Juli schwache Auftragseingänge.

   Im MDAX fielen Evonik nach einer Platzierung 2,7 Prozent. Kion gaben mit einer Gewinnwarnung des chinesischen Partners Weichai-Power 2,9 Prozent nach. Außerhalb der DAX-Familie verloren Rocket Internet fast 13 Prozent. Das Unternehmen hat eine Wandelanleihe begeben.

   Überraschend starke Preise im Geschäft mit Seefracht sorgten in Zürich für ein Plus von 2,2 Prozent bei den Aktien von Kühne & Nagel. Der Bruttogewinn je Transporteinheit sei im zweiten Quartal um 4,4 Prozent gestiegen. "Und das trotz eines Volumenrückgangs von 1,8 Prozent", sagte ein Händler.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.603,73 +13,30 +0,4% +14,5% Stoxx-50 3.455,08 +21,73 +0,6% +15,0% Stoxx-600 397,96 +1,50 +0,4% +16,2% XETRA-DAX 11.516,90 +32,52 +0,3% +17,5% FTSE-100 London 6.753,75 +15,80 +0,2% +2,9% CAC-40 Paris 5.032,47 +34,37 +0,7% +17,8% AEX Amsterdam 493,84 +3,94 +0,8% +16,3% ATHEX-20 Athen 241,22 0,00 0,0% -8,9% BEL-20 Bruessel 3.756,25 +7,38 +0,2% +14,3% BUX Budapest 22.144,47 +45,70 +0,2% +33,1% OMXH-25 Helsinki 3.380,14 +24,93 +0,7% +13,1% ISE NAT. 30 Istanbul 101.221,00 -476,34 -0,5% -4,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.003,42 -0,53 -0,1% +34,8% PSI 20 Lissabon 5.802,77 -35,80 -0,6% +20,2% IBEX-35 Madrid 11.258,30 +34,10 +0,3% +9,5% FTSE-MIB Mailand 23.097,51 -69,53 -0,3% +21,5% RTS Moskau 919,22 +3,75 +0,4% +16,3% OBX Oslo 582,17 +5,02 +0,9% +11,2% PX Prag 1.003,39 +1,97 +0,2% +6,0% OMXS-30 Stockholm 1.616,25 +1,82 +0,1% +10,4% WIG-20 Warschau 2.259,98 -9,02 -0,4% -2,4% ATX Wien 2.506,72 -6,63 -0,3% +16,0% SMI Zuerich 9.311,07 +60,97 +0,7% +3,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Mo, 17.59 Uhr EUR/USD 1,1010 -0,91% 1,1111 1,1021 EUR/JPY 135,89 0,26% 135,53 135,94 EUR/CHF 1,0418 -0,89% 1,0512 1,0464 USD/JPY 123,42 1,17% 121,99 123,36 GBP/USD 1,5582 1,11% 1,5411 1,5517 ===

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   July 14, 2015 11:55 ET (15:55 GMT)

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