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25.05.2023 18:04:41

MÄRKTE EUROPA/Anleger mit US-Schuldenstreit zurückhaltend

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag wenig verändert aus dem Handel verabschiedet. Der DAX gab um 0,3 Prozent auf 15.794 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 legte dagegen um 0,1 Prozent auf 4.270 Punkte zu. Fest im Markt lagen Technologie-Aktien, deren europäischer Stoxx-Technologie-Index nach einem sehr starken Zwischenbericht von Nvidia um 1,7 Prozent stieg. Nvidia gilt als Hauptgewinner des KI-Booms, denn die Grafikprozessoren des Chipkonzerns stellen die für KI-Anwendungen extrem hohen Rechenleistungen zur Verfügung. In Europa legten ASMI um 8,6 Prozent und ASML um knapp 5 Prozent zu, BE Semiconductor stiegen um 7,6 Prozent.

Weiterhin hält der Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA die Anleger in Atem: "Der Konflikt geht in die heiße Phase", sagte Chefvolkswirt Edgar Walk vom Bankhaus Metzler. Sollten die USA zahlungsunfähig werden, wäre das eine "wirtschaftliche Katastrophe, weil dann US-Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheiten hinterlegt werden können", erläuterte er die möglichen Folgen. Zwar ist die Rede von positiven Gesprächen, eine Einigung zeichnet sich aber noch immer nicht ab. Ohne eine solche könnten die USA bereits Anfang Juni die Schuldenobergrenze erreichen - die USA könnten dann ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vollumfänglich nachkommen.

Ratingagentur Fitch nimmt USA "unter Beobachtung"

Den Ernst der Lage unterstrich die Ratingagentur Fitch: Sie hat die USA wegen des Schuldenstreits und eines möglicherweise drohenden Zahlungsausfalls nun unter Beobachtung gestellt. Damit könnten die USA die Spitzenbonität "AAA" für ihre Kreditwürdigkeit verlieren. Fitch teilte mit, die Agentur gehe zwar nach wie vor von einer Lösung im Schuldenstreit vor dem "Tag X" - dem Tag der Zahlungsunfähigkeit - aus. "Wir glauben aber, dass die Risiken gestiegen sind, dass das Schuldenlimit nicht vor dem Tag X angehoben oder ausgesetzt wird."

"Spätestens mit der Rating-Aktion von Fitch heute Nacht werden sich immer mehr Börsianer an 2011 erinnert fühlen", warnte Vermögensverwalter QC Partners. Damals habe der S&P-500 in den zweieinhalb Wochen vor der Last-Minute-Einigung 18 Prozent verloren. Starke Ausschläge, insbesondere nach unten, sollten in der aktuellen Phase also niemanden überraschen.

Euro fällt mit technischer Rezession in Deutschland auf Zweimonatstief

Mit dem Abrutschen der deutschen Wirtschaft in eine technische Rezession kam auch der Euro unter Druck und sank auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 entgegen den bisherigen Annahmen um 0,3 Prozent geschrumpft, wodurch sie sich angesichts des schon im vierten Quartal verzeichneten Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in einer sogenannten technischen Rezession befindet. Doch damit nicht genug. Der Privatkonsum und der Bau werden nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, auch im zweiten Quartal die Sorgenkinder der deutschen Wirtschaft bleiben.

Von Seiten der europäischen Unternehmen gab es im Tagesverlauf einige Nachrichten. Generali schlossen nach Erstquartalszahlen 0,5 Prozent im Plus. Jefferies sprach von robusten Ergebnissen. Angesichts einer um 6 Basispunkte gestiegenen Solvenz-II-Ratio auf 227 Prozent sowie einem um 22 Prozent gestiegenen operativen Gewinn habe sich der Versicherer gut geschlagen. Positiv hoben die Analysten den Bereich Schaden- und Unfallversicherung hervor.

Für die Aktien der Lachsproduzenten Salmar (+10,9 %) und Mowi (+6,3%) ging es in Norwegen nach oben. Den Impuls lieferte nach Aussage eines Marktteilnehmers, dass das norwegische Parlament sich auf einen Kompromiss geeinigt habe, wonach Lachszüchtern eine Ressourcensteuer von 25 Prozent auferlegt werden soll, zwischenzeitlich war über eine Steuer in Höhe von 40 Prozent nachgedacht worden.

Für die Aktie von Centrica ging es in London um 2,3 Prozent nach oben. Dabei profitierte der Versorger davon, dass der britische Regulierer Ofgem seine Position zur Überprüfung der EBIT-Marge im Einzelhandel bekannt gab. Demzufolge ist eine EBIT-Marge von 47 Pfund je Kunde vorgesehen. Die derzeit zulässige EBIT-Marge liegt bei 1,9 Prozent oder rund 37 Pfund je Kunde. Den Übergang zu einem absoluten Mindestbetrag je Kunde, der in gewissem Maße an die Entwicklung der Rohstoffpreise gekoppelt sei, werten die Analysten der Citi positiv.

Derweil stockte Symrise (-0,7%) bei Swedencare (+14,6) auf und muss nun ein Pflichtangebot für den schwedischen Anbieter von Heimtierprodukten unterbreiten. Für die Analysten von Bernstein ist das Geschäft sinnvoll. Der Markt für Tiergesundheitsprodukte sei eine natürliche Ergänzung zu den Inhaltsstoffen für Tiernahrung mit den besten Wachstumsraten in dieser Kategorie. Südzucker fielen mit ihrem Umsatzausblick um 7,8 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.269,64 +5,90 +0,1% +12,6%

Stoxx-50 3.972,94 -8,72 -0,2% +8,8%

Stoxx-600 456,18 -1,47 -0,3% +7,4%

XETRA-DAX 15.793,80 -48,33 -0,3% +13,4%

FTSE-100 London 7.570,87 -56,23 -0,7% +2,4%

CAC-40 Paris 7.229,27 -24,19 -0,3% +11,7%

AEX Amsterdam 755,21 +1,08 +0,1% +9,6%

ATHEX-20 Athen 2.926,33 +11,96 +0,4% +30,0%

BEL-20 Bruessel 3.627,07 -29,21 -0,8% -2,0%

BUX Budapest 47.138,99 +835,32 +1,8% +7,6%

OMXH-25 Helsinki 4.497,82 -55,00 -1,2% -5,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 4.876,23 -5,33 -0,1% -18,0%

OMXC-20 Kopenhagen 2.060,36 +1,70 +0,1% +12,3%

PSI 20 Lissabon 5.955,77 -66,89 -1,1% +2,8%

IBEX-35 Madrid 9.116,10 -47,40 -0,5% +10,8%

FTSE-MIB Mailand 26.408,00 -116,54 -0,4% +11,9%

OBX Oslo 1.100,32 -1,18 -0,1% +1,0%

PX Prag 1.320,84 +3,59 +0,3% +9,9%

OMXS-30 Stockholm 2.231,57 +1,68 +0,1% +9,2%

WIG-20 Warschau 1.941,16 -17,47 -0,9% +8,3%

ATX Wien 3.080,37 -37,75 -1,2% +0,7%

SMI Zuerich 11.325,26 -57,88 -0,5% +5,6%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0720 -0,3% 1,0736 1,0757 +0,2%

EUR/JPY 149,93 +0,1% 149,83 149,63 +6,8%

EUR/CHF 0,9715 -0,2% 0,9731 0,9736 -1,8%

EUR/GBP 0,8700 +0,1% 0,8693 0,8704 -1,7%

USD/JPY 139,86 +0,3% 139,61 139,09 +6,7%

GBP/USD 1,2321 -0,4% 1,2343 1,2359 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 7,0916 +0,4% 7,0847 7,0680 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 26.230,42 -0,5% 26.231,38 26.264,58 +58,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,32 74,34 -4,1% -3,02 -10,7%

Brent/ICE 75,19 78,23 -3,9% -3,04 -10,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 25,15 27,79 -9,5% -2,64 -64,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.945,71 1.957,14 -0,6% -11,43 +6,7%

Silber (Spot) 22,86 23,13 -1,2% -0,27 -4,6%

Platin (Spot) 1.027,83 1.028,58 -0,1% -0,75 -3,8%

Kupfer-Future 3,58 3,56 +0,8% +0,03 -6,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 25, 2023 12:05 ET (16:05 GMT)

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