26.03.2018 18:13:44
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MÄRKTE EUROPA/Angst vor Handelskrieg drückt weiter
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen standen auch am Montag unter Druck. Ein auf 1,2440 Dollar aufwertender Euro belastete, viel wichtiger war aber der schwelende Handelskrieg zwischen den USA und China. Die Verunsicherung unter den Anlegern ist weiterhin sehr hoch. Konziliante Töne von US-Finanzminister Steven Mnuchin vom Wochenende stützten nur zwischenzeitlich. Mnuchin hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass sich China und die USA im Handelsstreit einigen können, und die Einführung von Strafzöllen vermieden werden kann. China scheint verhandlungsbereit. Händler sprechen von einem "Pokerspiel".
Der DAX gab 0,8 Prozent auf 11.787 Punkte nach - bei 11.726,62 markierte der Index ein neues Jahrestief. Der Euro-Stoxx-50 büßte 0,6 Prozent auf 3.279 ein. Der drohende Handelskrieg belastet offenbar zunehmend das Nervenkostüm der Anleger - die Tendenz der Börsianer, Kursschwächen als Kaufgelegenheiten zu nutzen, scheint verflogen. Wie die Deutsche Bank anmerkt, hat der S&P-500 in den vergangenen beiden Wochen jeden Tag unter seinem Intraday-Mittelwert geschlossen. Dies sei der längste derartige Zeitraum seit 1982. Optimisten hoffen derweil, dass die Korrektur an den US-Börsen US-Präsident Donald Trump letztlich zu einem Umdenken zwingen wird.
Naturex haussieren nach Givaudan-Gebot
Trotz der Unsicherheiten läuft das M&A-Geschäft weiter. Zum Start in die Woche will Givaudan nun Naturex kaufen. Das Unternehmen mit Sitz in Avignon ist für die Analysten von Davy ein Spezialist für Pflanzenextraktion und die Entwicklung von natürlichen Inhaltsstoffen. Givaudan zahlt 135 Euro je Naturex-Aktie, was einem Aufschlag von 42 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag bedeutet. Durch die Übernahme von Naturex erweitert Givaudan ihre Kapazitäten im Bereich der Naturprodukte. Naturex stiegen 41,7 Prozent auf 134,60 Euro, Givaudan verloren 2,2 Prozent oder 48 auf 2.105 Franken, das Unternehmen schüttete am Montag aber pro Aktie 58 Franken an Dividende aus.
Smurfit Kappa gaben 4,1 Prozent nach. Das irische Verpackungs-Unternehmen hat erneut ein Angebot vom Konkurrenten International Paper (IP) abgelehnt. Smurfit begründete dies mit der Floskel, dass dies nicht den Wert und die Zukunftsaussicht des Unternehmens widerspiegele. Dies sei "der übliche Code für 'ihr müsst schon tiefer in die Tasche greifen, wenn ihr ein ernsthaftes Gespräch wollt'", unterstrich Michael Hewson, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. International Paper hatten ursprünglich ein Gebot von 8,6 Milliarden Euro aus Cash und Aktien gemischt abgegeben und es nun um rund 3 Prozent erhöht.
Metro verloren 4,2 Prozent. Im Handel wurde auf die Sorge der Anleger vor neuen Russland-Sanktionen in Reaktion auf das Attentat auf den russischen Doppelagenten Sergei Skripal und dessen Tochter verwiesen. 14 EU-Länder und die USA haben am Montag bereits angekündigt, russische Diplomaten auszuweisen. Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Metro. Barclays merkte zudem an, dass Metro auf dem Investorentag in der vergangenen Woche vor Preisdruck in Russland gewarnt habe. Die dortige EBITDA-Marge ist mit 10,3 Prozent laut den Analysten rund drei Mal so hoch wie auf Gesamtkonzern-Ebene.
Zerschlagungsfantasie bei Thyssenkrupp
Thyssenkrupp-Großaktionär Cevian hat erneut deutlich gemacht, dass die Erneuerung des Industriekonzerns trotz der beschlossenen Trennung von der Stahlsparte nicht weit genug gehe. Cevian-Gründer Lars Förberg sagte dem Handelsblatt: "Thyssenkrupp braucht einen radikalen Wandel." Der zweitgrößte Aktionär hinter der Krupp-Stiftung will, "dass die einzelnen Sparten künftig wesentlich selbstständiger als bisher operieren können". So wären Teilverkäufe und Börsengänge einzelner Bereiche schneller möglich, was in der Konsequenz die komplette Zerschlagung von Thyssenkrupp bedeuten könnte. Thyssenkrupp hielten sich mit Abgaben von 0,3 Prozent besser als der Markt.
Nach einem ersten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018/19 gingen Südzucker auf Talfahrt. Dieser liege weit unter den Erwartungen, hieß es im Handel. Das Unternehmen strebt ein EBITDA von 420 bis 520 Millionen Euro an - dem stehe aber eine Erwartung von 703 Millionen Euro entgegen. Ein Händler sprach von einem "Desaster". Südzucker verloren 4,4 Prozent. Rib Software brachen erneut mit Abgaben von 13,2 Prozent ein. Belastend wirkte weiter die umstrittene Kapitalerhöhung aus der vergangenen Woche. Rib hatten bereits am Freitag mehr als 20 Prozent an Wert verloren.
LPKF schlossen nach endgültigen Zahlen 6 Prozent fester. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen sei etwas deutlicher als erwartet erfolgt, hieß es zur Begründung. Die Kostensenkungsmaßnahmen würden konsequent angegangen. Zudem sei der Ausblick gut, vor allem die Erwartung einer deutlich steigenden Marge. Drägerwerk gaben 7,9 Prozent ab. Die Analysten der HSBC haben die Aktie auf "Reduce" von "Hold" gesenkt.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.278,72 -19,35 -0,6% -6,4%
. Stoxx-50 2.894,75 -18,09 -0,6% -8,9%
. Stoxx-600 363,18 -2,64 -0,7% -6,7%
Frankfurt XETRA-DAX 11.787,26 -99,05 -0,8% -8,8%
London FTSE-100 London 6.888,69 -33,25 -0,5% -10,0%
Paris CAC-40 Paris 5.066,28 -28,93 -0,6% -4,6%
Amsterdam AEX Amsterdam 518,75 -2,69 -0,5% -4,7%
Athen ATHEX-20 Athen 2.031,43 +14,85 +0,7% -2,5%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.797,02 -19,93 -0,5% -4,6%
Budapest BUX Budapest 37.087,05 +146,68 +0,4% -5,8%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.956,99 -38,72 -1,0% +1,0%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 142.216,77 -536,52 -0,4% +0,9%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 966,42 -5,39 -0,6% -5,6%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.342,53 -22,69 -0,4% -1,3%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.381,00 -12,10 -0,1% -6,6%
Mailand FTSE-MIB Mailand 22.011,76 -277,34 -1,2% +2,0%
Moskau RTS Moskau 1.230,96 -30,48 -2,4% +6,6%
Oslo OBX Oslo 730,63 -1,38 -0,2% -1,6%
Prag PX Prag 1.110,40 +2,68 +0,2% +3,0%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.496,59 -16,59 -1,1% -5,1%
Warschau WIG-20 Warschau 2.240,65 -16,57 -0,7% -9,0%
Wien ATX Wien 3.412,51 +2,46 +0,1% -0,2%
Zürich SMI Zuerich 8.509,29 -59,79 -0,7% -9,3%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 18.00 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2441 +0,65% 1,2365 1,2365 +3,6%
EUR/JPY 130,69 +0,99% 129,85 129,73 -3,4%
EUR/CHF 1,1746 +0,39% 1,1716 1,1709 +0,3%
EUR/GBP 0,8740 +0,04% 0,8737 1,1442 -1,7%
USD/JPY 105,07 +0,36% 105,00 104,89 -6,7%
GBP/USD 1,4234 +0,61% 1,4154 1,4149 +5,3%
Bitcoin
BTC/USD 8.111,33 -6,0% 8.530,08 8.667,35 -40,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,57 65,88 -0,5% -0,31 +8,8%
Brent/ICE 70,19 70,45 -0,4% -0,26 +6,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.354,95 1.347,31 +0,6% +7,64 +4,0%
Silber (Spot) 16,73 16,57 +1,0% +0,16 -1,2%
Platin (Spot) 953,45 949,25 +0,4% +4,20 +2,6%
Kupfer-Future 2,96 2,98 -0,7% -0,02 -10,4%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
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(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 26, 2018 12:14 ET (16:14 GMT)
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