12.12.2012 19:02:31

MÄRKTE EUROPA/Aktienanleger setzen auf zusätzliche Fed-Milliarden

Von Thomas Leppert Die Hausse nährt die Hausse. Und weiterhin ist viel Geld vorhanden, was angelegt werden will. Am Mittwochabend kann es noch mehr werden. Nach Handelsschluss in Europa tagte die US-Notenbank. Als Ergebnis könnte ein weiteres Anleihekaufprogramm herauskommen. Weitere Milliarden Dollar würden dann nach Anlagemöglichkeiten suchen. Die Rally an den Aktienmärkten kann damit noch weiter gehen. Der Dax legte um 0,3 Prozent auf 7.614,79 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,2 Prozent auf 2.630 Zähler.

   Der MDAX notierte am 12.12.12 das erste Mal über 12.000 Punkten. Damit hat der Index seit Jahresbeginn gut 34 Prozent zugelegt. Als ein Treiber für den MDAX gilt zum einen die hohe Dividendenrendite. Zum anderen sind viele Unternehmen stark exportorientiert mit einem guten Geschäft in den wachsenden Schwellenländer und mit China.

   Der Euro legte zum US-Dollar zu und stieg auf 1,3040. "Der Euro hat sich gefestigt - unter anderem wegen der mehrheitlichen Erwartung der Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank heute nochmals eine Bilanzausweitung beschließt", sagte Ralf Umlauf von der Helaba.

   Angesichts der holprigen Konjunkturerholung und der von der Politik heraufbeschworenen Gefahren für die US-Wirtschaft rechnen viele Volkswirte mit einer neuen Geldschwemme der Fed. Die Schätzungen reichen bis zu einer Summe von monatlich 45 Milliarden Dollar, die die Zentralbank mit neuen Käufen von Staatsanleihen in das Finanzsystem pumpen könnte. Sollte die Fed sich wider Erwarten zurückhalten, könnte der Dollar zum Profiteur der Entscheidung werden.

   Mit Blick auf die Einzelwerte sorgten Geschäftszahlen aus der Modebranche für Kursbewegung: Der spanische Textilkonzern Inditex hat in den ersten neun Monaten dank seiner Expansion in Asien ein kräftiges Gewinn- und Umsatzwachstum verzeichnet. Auch der Gewinnbeitrag aus dem Internethandel wird größer. Die Muttergesellschaft der Modekette Zara berichtete ein Gewinnplus auf 1,6 Milliarden Euro, der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 11,36 Milliarden Euro. Nachdem die Aktie bereits seit Jahresbeginn um 66 Prozent zulegen konnte, notierte sie mit den Zahlen etwas fester bei 103,85 Euro.

   Im DAX stellt die Aktie von ThyssenKrupp mit einem Plus von 3,7 Prozent den Gewinner. Am Morgen gab es positive Analystenkommentare von Jefferies und von J.P. Morgan. So sehen die Analysten von Jefferies für den erwarteten Verkauf von Steel Americas wieder bessere Aussichten. Die Aktionäre der Deutschen Bank hatten dagegen keinen guten Tag, ihre Aktie verlor 0,1 Prozent auf 34,27 Euro. Nach Vorwürfen der Bilanzfälschung und Zinsmanipulationen sieht sich die Bank mit neuen Untersuchungen wegen schweren Steuerbetrugs und Geldwäsche konfrontiert.

   Nach dem erfolgreichen Anleiherückkauf ging die Rally bei den griechischen Anleihen weiter. "Einige Anleger gehen nun davon aus, dass die Bonds bei Fälligkeit zu 100 Prozent zurückgezahlt werden", so ein Händler. Im Anleiherückkauf zahlte Griechenland für die Fälligkeit 2023 einen Preis von 40,10 Prozent, inzwischen handelt der Bond mit 46,7 und damit rund 15 Prozent höher. "Der Rückkauf ist kein ausreichender Garant dafür, dass die griechischen Schulden langfristig auf einem soliden Fundament stehen", warnte Brian Barry, Anleihestratege bei Investec. "Es fällt mir schwer, weiteres Aufwärtspotenzial zu sehen. Zudem ist weiterhin nicht klar, ob Griechenland in der Eurozone bleibt", so Barry.

   Europäische Schlussstände von Mittwoch, den 12. Dezember 2012:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2630,34 6,31 +0,2% 13,5 Stoxx-50 2601,33 2,69 +0,1% 9,8 Stoxx-600 280,64 0,15 +0,1% 14,7 Frankfurt XETRA-DAX 7614,79 25,04 +0,3% 29,1 London FTSE-100 5945,85 20,88 +0,4% 6,8 Paris CAC-40 3646,66 0,51 +0,0% 15,4 Amsterdam AEX 344,35 0,23 +0,1% 10,2 Athen ATHEX-20 304,25 0,49 +0,2% 14,9 Brüssel BEL-20 2438,39 6,98 +0,3% 17,0 Budapest BUX 17805,54 -26,19 -0,1% 4,9 Helsinki OMXH-25 2227,85 -6,14 -0,3% 14,7 Istanbul ISE NAT. 30 96815,17 820,34 +0,9% 56,9 Kopenhagen OMXC-20 500,84 -1,64 -0,3% 28,4 Lissabon PSI 20 5511,83 49,64 +0,9% 1,2 Madrid IBEX-35 7920,90 65,90 +0,8% -6,8 Mailand FTSE-MIB 15764,98 179,37 +1,2% 4,5 Moskau RTS 1505,80 20,65 +1,4% 9,0 Oslo OBX 415,64 1,97 +0,5% 16,2 Prag PX 1001,59 8,97 +0,9% 9,9 Stockholm OMXS-30 1103,35 -5,61 -0,5% 11,7 Warschau WIG-20 2525,40 12,76 +0,5% 17,8 Wien ATX 2357,55 9,35 +0,4% 24,6 Zürich SMI 6959,39 -14,30 -0,2% 17,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.15 Uhr Di, 18.02 Uhr EUR/USD 1,3073 0,51% 1,3007 1,2992 EUR/JPY 108,4366 0,75% 107,6275 107,0779 EUR/CHF 1,2110 -0,12% 1,2124 1,2125 USD/JPY 83,0335 0,35% 82,7450 82,4220 GBP/USD 1,6150 0,25% 1,6110 1,6103 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires

   December 12, 2012 12:31 ET (17:31 GMT)

   Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 31 PM EST 12-12-12

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ATX 3 539,28 0,30%