Exklusiver Live-Stream direkt von der World of Trading - 2 Tage mit einzigartigen Themen und Experten. Kostenlos teilnehmen + Videos erhalten. -w-
17.04.2015 16:52:48

MÄRKTE EUROPA/Aktien versuchen Stabilisierung auf niedrigem Niveau

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Eine Stabilisierung auf sehr niedrigem Niveau versuchen Europas Aktienmärkte am Freitagnachmittag. Am Mittag hatte ein Kursrutsch - ausgelöst durch Absicherungsgeschäfte und den kleinen Verfalltag an den internationalen Terminbörsen - den Dax nach unten gerissen. Die schwache Eröffnung in den USA sorgt nun erneut für leichten Druck. Der DAX fällt 1,9 Prozent auf 11.772 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,6 Prozent auf 3.691 Zähler. Die Stimmung an den europäischen Börsen war allerdings bereits seit dem Morgen angekratzt. Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen war hoch, weil das griechische Schuldendrama Anleger weiter enerviert.

   Derzeit ist völlig unklar, ob das Land frische Gelder für die fälligen Zahlungen an den IWF im Mai von den Gläubigern erhält. Der IWF hatte am Vortag klar gestellt, dass es für Griechenland keine Sonderbehandlung - also Zahlungsaufschübe - geben wird. "Gleichzeitig setzt sich am Markt die Meinung durch, dass das Land selbst aus der Eurozone heraus will, um sich seiner Schulden zu entledigen", sagt ein Händler.

   Dazu belastete am Mittag der Verfalltermin an europäischen Terminbörsen. Der Kursrutsch sorgte für die höchste Umsatzspitze der vergangenen zwei Wochen in DAX- und Euro-Stoxx-50-Futures. Damit wurden jedoch gleichzeitig Stop-Loss-Marken gerissen, was den Kursverfall beschleunigt. Die 11.950er-Marke im DAX sei von Fondsanlegern als wichtiger Ausstiegspunkt gesehen worden, hieß es.

   Neben Griechenland wird am Aktienmarkt darauf gewartet, dass die Berichtssaison in Europa Fahrt aufnimmt. "Wichtig ist, dass die Unternehmen nun liefern", sagt ein Händler. Die Börsen hätten bereits die erwarteten steigenden Unternehmensgewinne in Folge der ultralockeren Geldpolitik der EZB sowie des schwachen Euro vorweggenommen. Sollten die Unternehmen nicht liefern, drohen weitere Verluste an den Börsen.

   Am Devisenmarkt stellt Griechenland längst keine Belastung für den Euro mehr da. Vielmehr hat er einen Boden ausgebildet und pendelt nun um die 1,08er-Marke zum Dollar. Die zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus den USA haben Zweifel an den Märkten über die erwarteten Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank aufkommen lassen. Laut Fed-Mitglied Eric Rosengren muss sich die Datenlage erst verbessern, um den Beginn von Zinserhöhungen zu rechtfertigten. Allerdings ist die US-Kerninflation im März mit 1,8 Prozent ziemlich dicht an das von der US-Notenbank ausgerufene Inflationsziel von 2 Prozent herangerückt, was den Dollar stützt. Daher kommt der Euro von seinen Tageshochs zurück.

   Finanzwerte wie Banken und Versicherer gehören mit minus 2 Prozent zu den schwächsten Branchen. Hier belastet etwas die Sorge vor Zahlungsausfällen bei einem griechischen Ausscheiden aus der Eurozone. Andere Händler machen dafür Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi am Vortag verantwortlich, der keinen Grund für eine weitere Senkung der Zinsen mehr sieht. Im DAX fallen Deutsche Bank um 2,3 Prozent.

   VW zeigen sich mit nur minus 0,2 Prozent fest gegen den schwachen Gesamtmarkt. Auf die Weiterverpflichtung von CEO Martin Winterkorn wird positiv reagiert. Der Markt interpretiere dies wohl so, dass Ferdinand Piech damit "entmachtet und künftige Störmanöver von seiner Seite nicht mehr zu erwarten" sind, so ein Händler. Damit gewinne der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt aus Sicht des Kapitalmarktes auch an Verlässlichkeit und Transparenz. Vergessen dürfe man auch nicht, dass der VW-Kurs seit der von Piëch losgetretenen Führungsdebatte rund 10 Euro verloren habe.

   Auch Nestle zeigen sich mit 0,5 Prozent Minus besser als der Markt. Hier haben die Umsätze im ersten Quartal positiv überrascht. Das starke organische Wachstum in der Eurozone von 5,3 Prozent habe die eher schwachen Wachstumsraten in Amerika und Asien mehr als ausgeglichen. Dazu wurde der Jahresausblick bei Lebensmittelkonzern bestätigt.

   Osram steigen nach Zahlenausweis um 0,8 Prozent gegen den Markt. Das Unternehmen hat den Ausblick für das Geschäftsjahr angehoben. Der Beleuchtungskonzern rechnet nun mit einer EBITA-Marge von über 9 Prozent nach zuvor rund 8,7 Prozent. Wie die DZ-Bank anmerkt, hat die EBITA-Marge von positiven Währungseffekten profitiert. Analyst Harald Schnitzer hat die Kaufempfehlung für das Osram-Papier bestätigt.

   Im DAX sorgen auch Analystenstimmen für Bewegung. So hat Berenberg die RWE-Aktie auf "Sell" von "Hold" gesenkt, RWE fallen um 2,6 Prozent. Morgan Stanley hat das Bayer-Papier auf "Equalweight" von "Overweight" nach unten genommen, was die Aktie um 3 Prozent drückt.

   Als "enttäuschend" stuft ein Händler die Umsatzzahlen von Syngenta ein. "Syngenta hat in allen Regionen enttäuscht, am stärksten in Amerika", so der Teilnehmer. Dies könne nicht alleine am langen Winter gelegen haben. Mit einem Umsatz von gut 4 Milliarden Dollar verfehlte der Agrarkonzern die Erwartung des Marktes deutlich. Die Aktien fallen fast 5 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.676,54 -2,00% Stoxx-50 3.510,42 -1,53% DAX 11.728,42 -2,25% FTSE 6.986,17 -1,05% CAC 5.147,60 -1,47% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 160,38% +8

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08.41 Uhr Do, 18.19 Uhr EUR/USD 1,0782 0,22% 1,0759 1,0733 EUR/JPY 128,32 0,23% 128,03 127,97 EUR/CHF 1,0274 -0,32% 1,0307 1,0294 USD/JPY 119,05 0,04% 119,00 119,23 GBP/USD 1,4986 0,41% 1,4925 1,4916 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   April 17, 2015 10:22 ET (14:22 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 22 AM EDT 04-17-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Syngenta AGmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Syngenta AGmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Bayer AG (spons. ADRs) 4,86 0,00% Bayer AG (spons. ADRs)
Deutsche Bank AG 15,56 -2,99% Deutsche Bank AG
Nestle S.A. (spons. ADRs) 82,00 1,23% Nestle S.A. (spons. ADRs)
OSRAM AG 51,40 0,00% OSRAM AG
RWE AG (spons. ADRs) 30,80 0,65% RWE AG  (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 84,20 0,96% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 322,59 0,92%