MÄRKTE ASIEN/Yen und Gold mit politischen Gefahren auf Jahreshoch

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--In einem politisch geprägten Markt sind die Anleger an den ostasiatischen Börsen auf Nummer sicher gegangen. Aktien wurden gemieden, während die sicheren Häfen Gold und Yen gefragt waren. Die Verschärfung der politischen Konflikte um Syrien und Nordkorea befeuerte die Sorgen an den Märkten, vor allem mit Blick auf das Verhältnis von Amerika zu Russland und China. In Japan erreichte der Nikkei mit deutlicheren Verlusten ein neues Jahrestief, während an den meisten anderen Märkten die Abgaben begrenzt blieben.

   Sowohl der Goldpreis wie auch der Yen erreichten neue Jahreshochs. Gold konnte die kräftigen Aufschläge des Vortages noch leicht ausbauen, so dass die Feinunze nun bei 1.276 Dollar steht und im frühen Verlauf bei knapp 1.280 Dollar ein Jahreshoch erreicht hatte. Der Dollar fiel auf 109,74 Yen zurück, nachdem er am Vortag im Hoch über eineinhalb Yen höher gestanden hatte. Damit liegt der Greenback erstmals seit dem Amtsantritt Donald Trumps als US-Präsident unter 110 Yen. Auch der Ölpreis profitierte von den weltweiten politischen Sorgen, die Sorte Brent legte weitere 0,4 Prozent zu auf 56,48 Dollar je Fass. Hier stützte auch die Meldung, dass Saudi-Arabien die Produktionsbeschränkung auf weitere sechs Monate ausdehnen will.

Nikkei sinkt auf Jahrestief Der Nikkei in Japan verlor 1 Prozent auf 18.553 Punkte, belastet vor allem vom festen Yen, der die exportstarke heimische Wirtschaft trifft. Zu dieser Belastung kamen noch neue Daten zu den Maschinenbauaufträgen hinzu, die im Februar in der Kernrate um 1,5 Prozent gegen den Vormonat gestiegen waren und damit deutlich weniger als Experten erwartet hatten. Unter den Exportwerten verloren Honda Motor 1,6 Prozent und Mazda Motor 2,9 Prozent. Die Toshiba-Aktie fiel um 1 Prozent, nachdem der angeschlagene Elekronikkonzern nach mehrfachem Aufschub am Vortag nachbörslich die Neunmonatszahlen bis Dezember veröffentlicht hatte. Die Aktion erfolgte ohne die Zustimmung eines Rechnungsprüfers. Überdies räumte Toshiba erstmals Zweifel am eigenen Überleben ein, nachdem das Unternehmen riesige Verluste aus seiner US-Atomkraftsparte zu verbuchen hatte.

   In Schanghai ging es leicht nach unten, nachdem sich der Markt am Dienstag im späten Geschäft deutlich erholt hatte. Die Verbraucherpreise sind auf Jahressicht mit einem Plus von 0,9 Prozent in etwa so ausgefallen wie von Volkswirten prognostiziert. Bei den unlängst stark gestiegenen Bauwerten, die von der neuen Sonderwirtschaftszone in Xiongan profitiert hatten, wurden Gewinne mitgenommen. So gehörten Stahl- und Zementwerte zu den stärksten Verlierern.

Telstra unter Druck Leichte Verluste verbuchte der Markt in Sydney mit einem Minus von 0,1 Prozent. Marktstrategie Chris Weston von IG vermutet, dass manche Teilnehmer den australischen Markt als möglichen sicheren Hafen in einem unsicheren Umfeld ansehen könnten, er selbst hält dies aber nicht für wahrscheinlich. Die vier großen Bankenwerte legten zwischen 0,2 und 1 Prozent zu, die Minenwerte verzeichnen leichte Gewinne. Die Newcrest-Mining-Aktie lief mit dem gestiegenen Goldpreis 1,6 Prozent nach oben. Die Aktien des Telekomkonzerns Telstra sausten um 7,5 Prozent abwärts, nachdem TPG Telecom mitgeteilt hatte, ein Mobilfunkspektrum erworben zu haben und ein Netzwerk starten zu wollen, das den herkömmlichen Betreibern Konkurrenz machen soll.

   Auch die anlaufende Berichtssaison machte Kurse. So hielten sich auf Taiwan die Anleger vor den Quartalsberichten von einigen Schwergewichten zurück. TSMC tendierten unverändert, Largan fielen um 1 Prozent. Zulieferer für Apple profitierten von der Erwartungen an das neue iPhone mit OLED-Displays. So steigen die Titel des Linsenherstellers Ability Opto-Electronic bis zum Tageslimit von 10 Prozent und auch die Aktien der Wettbewerber Unique Optical und Glory Science liefen aufwärts.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.934,00 +0,08% +4,12% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.552,61 -1,04% -2,94% 08:00 Kospi (Seoul) 2.128,91 +0,24% +5,06% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.274,53 -0,44% +5,51% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.100,40 +0,05% +9,44% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.174,91 +0,01% +10,21% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.738,62 +0,16% +5,90% 11:00 BSE (Mumbai) 29.625,00 -0,55% +11,26% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0620 +0,1% 1,0606 1,0599 +1,0% EUR/JPY 116,53 +0,3% 116,24 117,25 -5,2% EUR/GBP 0,8502 +0,1% 0,8491 0,8541 -0,3% GBP/USD 1,2492 +0,0% 1,2491 1,2409 +1,2% USD/JPY 109,74 +0,1% 109,60 110,64 -6,1% USD/KRW 1141,52 -0,4% 1145,78 1146,37 -5,5% USD/CNY 6,8956 +0,0% 6,8923 6,9034 -0,7% USD/CNH 6,9001 -0,0% 6,9015 6,9075 -1,1% USD/HKD 7,7718 +0,0% 7,7711 7,7713 +0,2% AUD/USD 0,7497 -0,0% 0,7498 0,7509 +3,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,59 53,4 +0,4% 0,19 -4,4% Brent/ICE 56,48 56,23 +0,4% 0,25 -3,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.274,01 1.274,70 -0,1% -0,69 +10,6% Silber (Spot) 18,32 18,34 -0,1% -0,02 +15,0% Platin (Spot) 966,25 970,50 -0,4% -4,25 +6,9% Kupfer-Future 2,58 2,61 -1,0% -0,03 +2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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