15.12.2016 11:14:44
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MÄRKTE ASIEN/US-Zinsausblick belastet - Aber Tokio auf Jahreshoch
Von Kosaku Narioka, Rebecca Thurlow und Kenan Machado
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--US-Dollar rauf, Aktien runter: Auf diese Formel lässt sich das Geschehen am Donnerstag an den südostasiatischen Finanzmärkten nach den Zinsbeschlüssen der US-Notenbank (Fed) zusammenfassen. Allerdings gab es eine Ausnahme: An der Börse in Tokio ging es dank der Dollarrally nach oben mit den Kursen, denn der japanische Aktienmarkt weist eine hohe Affinität zum Devisenmarkt auf. Wertet der Yen ab, steigert das die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft und stützt somit in der Regel die Börse.
Der Nikkei-225 stieg 0,1 Prozent auf 19.274 Punkte. Das war zwar der höchste Schlussstand seit dem 17. Dezember 2015, im Verlauf hatte der japanische Leitindex mit 19.437 Punkten aber schon deutlich höher gelegen.
"Wir wurden wirklich von den Fed-Schritten überrascht. Es bestand ein Risiko einer falkenhaften Fed, dies hat sich nun bewahrheitet", sagte ING-Chefanalyst für Asien Tim Condon zum Ausblick der Fed. Händler sprachen von Sorgen eines verstärkten Kapitalabzuges aus der Region angesichts steigender US-Zinsen.
Sorgen vor Kapitalflucht in den Schwellenländern Die Abschläge an den übrigen Börsen hielten sich in Grenzen, denn viel Überraschendes hatte die Fed nicht parat. Die Ankündigung eines steileren Zinspfades im kommenden Jahr reichte aber für Abgaben bei Aktien, denn höhere Zinsen in den USA könnten dafür sorgen, dass Kapital aus den Schwellenländern abgezogen wird. Für 2017 projizieren die US-Notenbanker nun drei Zinserhöhungen um insgesamt 75 Basispunkte nach bislang zwei in Aussicht gestellten Zinsanhebungen. Auch die Marktprognosen waren zuletzt mehrheitlich von zwei Leitzinsanhebungen 2017 ausgegangen. Die eigentliche Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte, die zweite nach Ende der Finanzkrise, war derweil so auch erwartet worden.
In Australien stützten selbst positive Arbeitsmarktdaten nicht, der S&P/ASX-200 schloss 0,8 Prozent schwächer. Stattdessen belasteten Verluste bei Rohstoffaktien. In Schanghai verlor der Composite 0,7 Prozent auf 3.118 Zähler, der HSI in Hongkong büßte mit 1,8 Prozent deutlicher ein und verbuchte den größten Absturz seit vier Monaten. Die regionale Notenbank der chinesischen Sonderwirtschaftszone ist wie üblich sofort den US-Vorgaben gefolgt und hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf nun 1,0 Prozent erhöht. Vor allem Immobilienwerte wurden angesichts steigender Zinsen verkauft. Der entsprechende Subindex sank um 2,6 Prozent. Wharf verloren 2,7 Prozent, New World Development 2,8 Prozent.
Am Devisenmarkt zog der US-Dollar gegen praktisch alle Währungen der Region an. Für den Greenback wurden 117,55 Yen bezahlt nach Wechselkursen um 115,17 zur gleichen Vortageszeit und gut 117 Yen im US-Geschäft. Der Dollarindex kletterte im 0,7 Prozent auf ein 13-Jahreshoch. In China wurde der Renminbi zum Greenback 0,4 Prozent schwächer gestellt. Der steigende US-Dollar drückte auf die in Dollar gehandelten Rohstoffpreise. Daher gehörten Rohstoffwerte an den Aktienmärkten - insbesondere in Australien - zu den Verlierern.
Die global gehandelte Ölsorte Brent fiel gegenüber dem Vortageshandel in Asien um 1,7 Prozent auf 54,26 Dollar. Auch der Goldpreis zählte zu den Leidtragenden: Steigende Zinserwartungen und Dollarstärke setzten dem Edelmetall zu. Unter Druck standen Anleihen, ihre Renditen zogen also an. In Japan legte die Rendite zehnjähriger Anleihen um 0,025 Prozentpunkte auf 0,080 Prozent zu mit der Aussicht auf steigende US-Zinsen.
Rohstoffwerte unter Druck In Sydney gab der Rohstoffsektor um 3,4 Prozent nach. Santos brachen gar um rund 11 Prozent ein, belastet von einer 1,14 Milliarden US-Dollar schweren Kapitalerhöhung, die mit einem hohen Abschlag bei institutionellen Investoren platziert wurde.
In Schanghai belastete der regulatorische Eingriff in den Versicherungssektor vom Wochenbeginn noch immer die Sektorwerte. China Life Insurance stürzten um 4,9 und New China Life Insurance um 4 Prozent ab. In Hongkong drehten die Titel der Telefon-App-Gesellschaft Meitu bei ihrem Börsendebüt knapp ins Minus und verloren letztlich 0,1 Prozent.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.538,60 -0,82% +4,58% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.273,79 +0,10% +1,26% 07:00 Kospi (Seoul) 2.036,65 -0,01% +3,84% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.118,32 -0,71% -11,89% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.055,55 -1,77% +2,58% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.360,35 -0,09% +12,26% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.931,78 -0,75% +1,70% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.636,99 -0,38% -3,28% 10:00 BSE (Mumbai) 26.608,97 +0,02% +1,88% 11:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi., 10:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,0504 -0,2% 1,0529 1,0624 -3,3% EUR/JPY 123,56 +0,1% 123,41 122,24 -3,1% EUR/GBP 0,8379 -0,2% 0,8396 0,8383 +13,8% GBP/USD 1,2535 -0,0% 1,2540 1,2669 -15,0% USD/JPY 117,62 +0,3% 117,22 115,07 +0,2% USD/KRW 1180,03 -0,0% 1180,20 1168,10 +0,3% USD/CNY 6,9307 +0,4% 6,9051 6,9015 +6,7% USD/CNH 6,9232 -0,1% 6,9331 6,9126 +5,4% USD/HKD 7,7594 +0,0% 7,7580 7,7562 +0,1% AUD/USD 0,7415 +0,2% 0,7399 0,7501 +1,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,20 51,04 +0,3% 0,16 +15,8% Brent/ICE 54,31 53,9 +0,8% 0,41 +18,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.138,66 1.141,86 -0,3% -3,20 +7,4% Silber (Spot) 16,58 16,84 -1,6% -0,27 +19,9% Platin (Spot) 923,75 925,50 -0,2% -1,75 +3,6% Kupfer-Future 2,59 2,60 -0,3% -0,01 +20,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/gos
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December 15, 2016 04:44 ET (09:44 GMT)
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