06.11.2017 10:23:44
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MÄRKTE ASIEN/Tokio und Schanghai schaffen noch Sprung ins Plus
Von Ese Erheriene
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Börsen haben am Montag mehrheitlich leicht nachgegeben. An den beiden wichtigsten Handelsplätzen Tokio und Schanghai setzte sich im späten Handel allerdings eine positive Tendenz durch. Der Nikkei-225 drehte kurz vor Handelsschluss noch knapp ins Plus und schloss mit 22.548 Punkten auf einem weiteren 21-Jahreshoch, nachdem der anziehende Yen die Kurse zunächst ins Minus gedrückt hatte. Der Schanghai-Composite drehte gar 0,5 Prozent auf 3.388 Zähler in positives Terrain. In China belasten zunächst Aussagen des Notenbankchefs, die sich aber vor allem in Hongkong bemerkbar macht. Doch auch dort erholte sich der HSI deutlich von seinen Tagestiefs und schloss nur noch knapp im Minus.
Eine Rally bei Konsumtiteln war in China für die Kurserholung im späten Geschäft verantwortlich. Im Handel wurde auf eine Flut von Analystenkommentaren verwiesen, die Raum für zusätzliches Wachstum in den Sektoren Technologie, Konsum und Erneuerbare Energien attestierten, sofern sich die chinesische Konjunktur stabilisiere. Zuvor hatten vor allem Werte mit Bezug zum chinesischen Kernland in Hongkong unter Druck gestanden. Denn Chinas Notenbankgouverneur Zhou Xiaochuan hatte vor steigenden Risiken im chinesischen Finanzsystem gewarnt. Zhou äußerte sich in einem Artikel in drastischen Worten: Das Finanzsystem in China sei steigenden Risiken ausgesetzt, diese seien "versteckt, komplex, ansteckend und brandgefährlich" und könnten "plötzlich auftreten."
Keine Euphorie in Tokio
In Tokio kam trotz der rekordverdächtigen Gewinnstrecke keine Euphorie auf. "Statt der Euphorie nimmt die Nachfrage nach Absicherung deutlich zu", sagt ein Portfolioverwalter. "Mittlerweile übersteigt das Open Interest der Put-Optionen das Open-Interest der Call-Optionen so stark wie zuletzt vor elf Jahren", sagt er. Belastet wird die Stimmung auch durch Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, der Japan unfaire Handelspraktiken vorgeworfen hat. "(...) unser Handel mit Japan ist nicht fair und offen", sagte Trump am Montag vor Wirtschaftsvertretern in Tokio. Gestützt wurde die Stimmung in Tokio von Sumitomo and Mitsubishi, die beiden Titel legten nach überzeugenden Geschäftsberichten um 4,6 bzw. 3,5 Prozent zu. Die steigenden Ölpreise befeuerten zudem Aktien aus dem Energiebereich.
In Australien schloss der Leitindex knapp behauptet nach einem Zweieinhalbjahreshoch im Verlauf. Schwache Geschäftszahlen von Westpac drückten auf die Stimmung. Der Kurs der Bank büßte 2,2 Prozent ein. Nach einem mauen Ausblick ging es für die Titel des Explosionsmittelanbieters Orica um knapp 10 Prozent gen Süden.
Die Verbraucherpreisinflation in Australien ist derweil niedriger als zuletzt gedacht ausgefallen. Der Verbraucherpreisindex wurde zu hoch angegeben, wie das Statistikbüro des Landes feststellte. Für die Notenbank dürfte es damit schwieriger werden, die Inflation wieder in ihre Zielbandbreite von 2 bis 3 Prozent zurückzubringen. Die Reserve Bank of Australia (RBA) muss die Zinsen jetzt wohl länger niedrig halten.
Kuroda stützt Yen
Am Devisenmarkt fiel der US-Dollar auf 114,30 Yen zum Börsenschluss nach einem kurzen Tageshoch bei 114,74 zurück. Der japanische Notenbankpräsident Haruhiko Kuroda hatte gesagt, die Zentralbank werde bei geldpolitischen Lockerungen "geduldig" vorgehen. Die japanische Notenbank ist nach Ansicht der Verantwortlichen mit ihren Maßnahmen auf einem guten Weg in Richtung ihres Inflationsziels. Wie aus dem Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rates der Bank of Japan (BoJ) vom September hervorging, sind viele Mitglieder des Gremiums der Ansicht, dass das aktuelle Lockerungsprogramm ausreichend gut anschlägt, um das Ziel einer Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen.
Die Ölpreise zogen mit den Vorgängen in Saudi-Arabien etwas an. Dort habe Kronprinz Muhammad Bin Salman seine Macht gefestigt. Zahlreiche ranghohe Repräsentanten des Staates wurden wegen Korruptionsverdacht entlassen bzw. verhaftet. "Der Kronprinz gilt als Anhänger weiterer Förderkürzungen", sagt ein Händler. Die Ölpreise kletterten über das jüngste Zweijahreshoch hinaus. Zudem glaubt der saudische Ölminister Khalid al-Falih, dass noch immer zuviel Erdöl am Markt sei. Daher müssten die Förderstaaten ihre Anstrengungen intensivieren, um den Markt ins Gleichgewicht zu bringen, sagte der Politiker. Die global gehandelte Sorte Brent verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 62,55 Dollar je Fass.
Unter den Einzelwerten standen unter anderem Cathay Pacific im Fokus. Sie verloren in Hongkong 1,7 Prozent und zeigten sich damit von früheren Tiefs deutlich erholt. Qatar Airways hatte einen Anteil von 9,6 Prozent an der chinesischen Fluggesellschaft übernommen von Kingboard Chemical. Im Handel zeigte man sich wegen des Einstiegs besorgt, denn die Aktionärsstruktur sei bislang ein Hort der Stabilität gewesen, hieß es. Cathay beeilte sich mit der Feststellung, Swire Pacific und Air China hielten noch immer rund 75 Prozent der Aktien.
Softbank verloren in Tokio 2,6 Prozent, nachdem am Wochenende bekannt geworden war, dass die Fusionspläne der US-Tochter Sprint mit T-Mobile US gescheitert sind. Softbank will nun seinen Anteil an der eigenen Tochter noch weiter ausbauen.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 5.953,80 -0,10% +4,47% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 22.548,35 +0,04% +17,97% 07:00
Kospi (Seoul) 2.549,41 -0,33% +25,81% 07:00
Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.389,12 +0,52% +9,20% 08:00
Hang-Seng-Index (Hongkong) 28.609,62 -0,02% +30,08% 09:00
Taiex (Taiwan) 10.786,19 -0,14% +16,56% 06:30
Straits-Times (Singapur) 3.380,15 -0,06% +17,34% 10:00
KLCI (Malaysia) 1.742,29 +0,08% +6,13% 10:00
BSE (Mumbai) 33.693,09 +0,02% +26,54% 11:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.18 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1611 -0,0% 1,1615 1,1648 +10,4%
EUR/JPY 132,45 -0,1% 132,56 132,88 +7,7%
EUR/GBP 0,8854 -0,3% 0,8882 0,8930 +3,9%
GBP/USD 1,3114 +0,3% 1,3077 1,3045 +6,3%
USD/JPY 114,10 -0,0% 114,14 114,08 -2,4%
USD/KRW 1112,54 -0,3% 1116,29 1114,68 -7,9%
USD/CNY 6,6279 -0,2% 6,6390 6,6272 -4,6%
USD/CNH 6,6320 -0,1% 6,6357 6,6262 -4,9%
USD/HKD 7,8023 +0,0% 7,8022 7,8028 +0,6%
AUD/USD 0,7653 +0,0% 0,7652 0,7678 +6,1%
NZD/USD 0,6893 -0,3% 0,6911 0,6921 -0,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,99 55,64 +0,6% 0,35 -1,9%
Brent/ICE 62,44 62,07 +0,6% 0,37 +6,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.271,15 1.269,90 +0,1% +1,26 +10,4%
Silber (Spot) 16,90 16,85 +0,3% +0,05 +6,1%
Platin (Spot) 923,10 921,30 +0,2% +1,80 +2,2%
Kupfer-Future 3,15 3,12 +1,0% +0,03 +24,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 06, 2017 04:23 ET (09:23 GMT)
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Orica Ltd. | 11,10 | 0,00% | |
SoftBank Corp. | 56,75 | 3,98% | |
Sumitomo Corp. | 20,02 | 1,39% | |
SUMITOMO CORP (spons. ADRs) | 20,82 | -0,67% | |
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