13.01.2016 10:20:47

MÄRKTE ASIEN/Tokio kräftig erholt - Schanghai wieder auf Talfahrt

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit guten Vorgaben aus den USA ist es am Mittwoch an den meisten ostasiatischen Börsen nach oben gegangen. Rückenwind erhielten die Märkte auch von chinesischen Handelsbilanzdaten, die besser als erwartet ausgefallen waren, und der Stabilisierung des Yuan.

   Ausgerechnet in Schanghai verpufften die Daten allerdings, die dortige Börse ging nach anfänglichen Gewinnen mit einem Minus von 2,4 Prozent auf 2.950 Punkte aus dem Handel. Der Leitindex schloss zudem erstmals seit August vergangenen Jahres wieder unter 3.000 Punkten. Mit dem Fall unter diese Marke hätten die Verkäufe Fahrt aufgenommen, berichteten Händler. Viele Investoren trauten den Handelsbilanzdaten nicht und fürchteten überdies, dass der Yuan-Kurs auf mittlere Sicht weiter volatil sein wird und damit neue Verwerfungen an den Börsen auslösen könnte.

   An der Börse in Hongkong legte der Hang-Seng-Index (HSI) zwar um 1,1 Prozent zu, schloss damit aber deutlich unter seinem Tageshoch. Die Stimmung wurde davon aufgehellt, dass der Interbanken-Tagesgeldsatz Hibor nach seiner Explosion auf über 66 Prozent am Dienstag wieder auf 8,3 Prozent zurückfiel, nachdem die zuständigen Stellen Liquidität in den Markt gepumpt hatten.

   Kräftig aufwärts ging es nach der jüngsten Talfahrt in Tokio und zwar um 2,9 Prozent auf 17.715 Punkte. Der Nikkei-Index machte damit das Vortagesminus komplett wieder wett und schloss zudem praktisch auf Tageshoch. Rückenwind kam neben den ermutigenden Daten aus China vom schwächeren Yen. Der Dollar kostete zuletzt wieder über 118,20 Yen, verglichen mit Ständen um 117,50 am Vortag zur gleichen Zeit. Ein schwächerer Yen ist positiv für exportorientierte japanische Unternehmen.

   Nachdem die chinesischen Konjunkturdaten in der jüngsten Vergangenheit überwiegend enttäuschend ausgefallen waren, ließ die Handelsbilanz im Dezember wieder hoffen, dass sich die Wirtschaft Chinas vielleicht doch nicht so stark abkühlt wie befürchtet. Die Ausfuhren gingen nicht so stark zurück wie erwartet, und bei den Importen verlangsamte sich der Rückgang verglichen mit November.

   Auch von der Devisenseite erhielten die Aktienmärkte Unterstützung. Die chinesische Zentralbank (PBoC) hat den sogenannten Binnen-Yuan (Onshore) nunmehr den vierten Handelstag in Folge kaum verändert bei 6,5630 gefixt. In der vergangenen Woche hatte die chinesische Währung zum Dollar auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren abgewertet. Das befeuerte Spekulationen, dass es um die chinesische Wirtschaft schlechter bestellt sein könnte, als die offiziellen Daten vermuten ließen. In der Folge kam es zu heftigen Turbulenzen an den Aktienmärkten. Am Mittwoch notierte der Binnen-Yuan, der um bis zu 2 Prozent um das Tagesfixing schwanken darf, bei 6,5771 je US-Dollar nach 6,5756 am Dienstag.

   Mit Blick auf den frei gehandelten sogenannten Offshore-Yuan wurden Ängste der Anleger ebenfalls gelindert. Der drastisch gestiegene Hibor hatte zu einer Liquiditätsverknappung geführt und Wetten gegen den Offshore-Yuan exorbitant verteuert. Ursache des Hibor-Anstiegs war laut Händlern, dass staatlich kontrollierte chinesische Banken den Offshore-Yuan aufkauften. Die Marktteilnehmer vermuteten, dass China auf diesem Wege die Differenz zwischen Onshore- und Offshore-Yuan verringern wollte. In der vergangenen Woche hatte diese Differenz ein Rekordhoch erreicht. Der sogenannte Spread zwischen den beiden Währungen ist Peking ein Dorn im Auge, denn er konterkariert die chinesischen Bemühungen, den Yuan als stabile internationale Handelswährung zu etablieren.

   Vom Ölpreis kam ausnahmsweise kein Störfeuer. Die Anleger seien zufrieden damit, dass der Preis der US-Rohölsorte WTI die Marke von 30 Dollar zurückerobert habe, unter die er am Dienstag gefallen war, sagte Jason Leinwand von Riverside Risk Advisors. Das Barrel WTI erholte sich auf 30,70 Dollar und kostete damit 0,9 Prozent mehr als zum Settlement am Dienstag. Die europäische Sorte Brent kostete zuletzt 31,03 Dollar. Das waren 0,6 Prozent mehr als am Vorabend.

   Aktien des Energiesektors erholten sich im Windschatten der Ölpreise. In Tokio verbuchten Inpex ein Plus von 0,7 Prozent. An der Börse in Sydney legten Woodside Petroleum um 1,3 Prozent zu. CNOOC verteuern sich in Hongkong um 2,8 Prozent.

   Die wieder bessere Stimmung an den Märkten drückte dagegen den Goldpreis, der in den vergangenen Tagen von der Risikoscheu der Anleger profitiert hatte. Die Feinunze ermäßigte sich um 7 Dollar auf 1.081 Dollar. Daraufhin kam es zu Gewinnmitnahmen in Aktien australischer Goldförderer wie Newcrest Mining, dessen Kurs um 4,9 Prozent fiel.

   Die Kurse von Apple-Zulieferern erholten sich etwas von den jüngsten Verlusten, nachdem die Apple-Aktie wieder dicht an die Marke von 100 Dollar herangerückt ist. Ein Zeitungsbericht über geplante Produktionskürzungen hatte die Aktie des iPhone-Herstellers und seiner Zulieferer in den zurückliegenden Tagen gedrückt. In Tokio verbesserten sich Japan Display um 4,8 Prozent. In Taiwan legten Largan Precision und Catcher um 6,8 und 5,9 Prozent zu.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.987,40 +1,26% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.715,63 +2,88% 07:00 Kospi (Seoul) 1.916,28 +1,34% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.949,60 -2,42% 08:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.155,88 -1,86% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.920,47 +1,06% 09:00 Taiex (Taiwan) 7.824,61 +0,72% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.677,59 -0,53% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.641,34 -0,00% 10:00 BSE (Mumbai) 24.562,89 -0,48% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 10.20 Uhr EUR/USD 1,0812 -0,3% 1,0848 1,0866 EUR/JPY 127,95 +0,2% 127,72 127,90 USD/JPY 118,33 +0,5% 117,73 117,68 USD/KRW 1203,86 -0,5% 1210,38 1211,32 USD/CNY 6,5771 +0,1% 6,5725 6,5739 AUD/USD 0,7042 +1,0% 0,6975 0,6972 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   January 13, 2016 03:50 ET (08:50 GMT)

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