09.03.2017 09:20:45

MÄRKTE ASIEN/Stimmungsdämpfer von chinesischen Verbraucherpreisen

   Von Kenan Machado und Steffen Gosenheimer

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nachdem sich die ostasiatischen Aktienmärkte im bisherigen Wochenverlauf mit einem leicht positiven Unterton zeigten, ist es am Donnerstag mit den Kursen überwiegend nach unten gegangen. Auslöser waren neben mauen US-Vorgaben schwächer als erwartet ausgefallene Verbraucherpreise in China. Sie schürten Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage, mithin einer schwächelnden Konjunktur schüren.

   An den Börsen in Schanghai und Hongkong ging es denn auch am stärksten nach unten um 0,7 bzw. im späten Geschäft in Hongkong um 1,2 Prozent. In Seoul fiel das Minus deutlich geringer aus, in Sydney betrug es 0,3 Prozent. China ist nicht nur für Australien ein wichtiges Abnehmerland.

   Wie bereits an den Vortagen machte die Tokioter Börse erneut eine Ausnahme, diesmal eine positive. Der Nikkei-Index erholte sich um 0,3 Prozent auf 19.318 Punkte. Rückenwind erhielt er vom gestiegenen Dollar, weil sich dadurch die Exportsituation japanischer Unternehmen verbessert. An den vier Handelstagen zuvor war es in Tokio stets nach unten gegangen.

   Der Dollar legte auch zu anderen Währungen zu. Hintergrund war der am Vortag veröffentlichte und sehr robust ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA. Er verstärkte die ohnehin bereits sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung in der kommenden Woche noch.

   Der Greenback kostete zuletzt rund 114,50 Yen, zur gleichen Vortageszeit waren es noch etwa 113,70. Ein Leidtragender der Zins- und Dollarentwicklung ist das Gold, das keine Zinsen abwirft. Die Feinunze, die am Vortag bereits unter Druck stand, verbilligte sich weiter um 0,1 Prozent auf 1.206 Dollar. Zu Wochenbeginn waren es noch fast 30 Dollar mehr.

   Die Ölpreise stabilisierten sich unterdessen etwas nach dem kräftigen Rücksetzer am Mittwoch, als unerwartet hohe Öl-Lagervorräte in den USA für Verstimmung gesorgt hatten. Brentöl verteuerte sich in Asien um 0,7 Prozent auf 53,49 Dollar.

Preisdaten aus China könnten verzerrt sein "Die schwachen Verbraucherpreise lasten sicher auf der Marktstimmung, die zuletzt schon von erhöhter Vorsicht geprägt war wegen der in diesem Monat wohl kommenden US-Zinserhöhung", sagte Analyst Jacky Zhang von BOC International. Andere Akteure betonten, dass die Preise stark verzerrt sein könnten, weil das chinesische Neujahrsfest im vergangenen Jahr in den Februar, dieses Jahr aber in den Januar gefallen sei. Rund um die Feierlichkeiten 2016 dürfte aber die private Nachfrage nach Leistungen und Produkten erhöht gewesen sein mit entsprechenden Preisauswirkungen.

   Zu den relativ starken Einbußen an den chinesischen Börsen verwiesen Beobachter auch darauf, dass die Notenbank des Landes angedeutet habe, die Liquiditätsversorgung im Zuge ihrer kurzfristigen Geldmarktoperationen zunächst gering zu halten. Zu hören war auch, dass viele Akteure auf Aussagen zu neuen Maßnahmen der Regierung warteten, die von dem derzeit tagenden Volkskongress erwartet würden.

   Übergeordnet eher für Zurückhaltung der Börsianer sorgten außerdem wichtige bevorstehende Termine, wie das Treffen der EZB am Donnerstag, der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und die Zinsentscheidung in den USA am kommenden Mittwoch.

Zinsaussichten stützen Finanzaktien Aktien aus dem Öl- und Rohstoffsektor gehörten überregional zu den Verlierern. In Tokio verloren Inpex 1,2 Prozent, in Sydney Santos 3,3 und Woodside Petroleum 1,1 Prozent. Für Fortescue Metals ging es um 3,8 Prozent nach unten und für das Schwergewicht BHP Billiton sogar um 5 Prozent. BHP wurden allerdings auch ex Dividende gehandelt.

   Die Aussicht auf steigende Zinsen stützte derweil Aktien aus dem Finanzsektor, weil höhere Zinsen das Banken- und Versicherergeschäft einfacher und profitabler machen. Mitsubishi UFJ Financial Group legten in Tokio um 0,4 Prozent zu, Resona um 1,0 Prozent und T&D Holdings um 0,8 Prozent. In Sydney gewannen National Australia Bank 0,5 Prozent und Westpac Banking 1,3 Prozent.

   Stark zulegen konnten in Tokio einige Aktien aus dem Elektroniksektor, weil die betreffende Unternehmen Händlern zufolge von einer robusten US-Konjunktur besonders profitieren dürften. Renesas Electronics verteuerten sich um 5,1 und Olympus um 3,7 Prozent.

   Toshiba verloren dagegen 7,2 Prozent, belastet von mehreren Berichten über einen unsicheren Ausblick des Unternehmens für sein Kernkraftwerksgeschäft.

   Für Sinotruk ging es in Hongkong um rund 2 Prozent südwärts. Der Zulieferer der Lkw-Industrie hatte zwar eine Verdopplung des Gewinns 2016 in Aussicht gestellt, laut den Experten der Deutschen Bank ist das aber immer noch weniger als vom Markt erwartet.

   Pax Global knickten um knapp 7 Prozent ein nach enttäuschend ausgefallenen Geschäftszahlen des Unternehmens, das elektronische Zahlungssysteme entwickelt. Zhongyu Gas Holdings stiegen dagegen dank einer positiv ankommenden Gewinnprognose um 3 Prozent.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.741,20 -0,32% +0,74% Nikkei-225 (Tokio) 19.318,58 +0,34% +1,07% Kospi (Seoul) 2.091,06 -0,21% +3,19% Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.216,58 -0,74% +3,64% Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.500,87 -1,18% +8,12% Straits-Times (Singapur) 3.121,74 -0,75% +8,37% KLCI (Malaysia) 1.720,51 -0,29% +4,80%

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:00 % YTD EUR/USD 1,0528 -0,1% 1,0541 1,0559 +0,1% EUR/JPY 120,55 -0,1% 120,63 120,27 -1,9% EUR/GBP 0,8659 -0,0% 0,8662 0,8668 +1,6% GBP/USD 1,2158 -0,1% 1,2168 1,2183 -1,5% USD/JPY 114,52 +0,1% 114,44 113,90 -2,0% USD/KRW 1157,93 +0,3% 1154,70 1148,18 -4,1% USD/CNY 6,9144 +0,0% 6,9132 6,9042 -0,4% USD/CNH 6,9115 -0,1% 6,9197 6,9113 -0,9% USD/HKD 7,7666 +0,0% 7,7663 7,7666 +0,2% AUD/USD 0,7511 -0,2% 0,7522 0,7567 +4,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,56 50,28 +0,6% 0,28 -8,8% Brent/ICE 53,51 53,11 +0,8% 0,40 -7,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.205,71 1.207,16 -0,1% -1,45 +4,7% Silber (Spot) 17,18 17,24 -0,3% -0,05 +7,9% Platin (Spot) 946,00 947,00 -0,1% -1,00 +4,7% Kupfer-Future 2,57 2,59 -0,9% -0,02 +2,6%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   March 09, 2017 02:50 ET (07:50 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 50 AM EST 03-09-17

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Toshiba Corp.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Toshiba Corp.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BHP Billiton Ltd. 24,33 0,12% BHP Billiton Ltd.
Fortescue Metals Group LtdShs 11,28 -0,62% Fortescue Metals Group LtdShs
Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG) 11,35 0,91% Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG)
National Australia Bank Ltd (spons. ADRs) 12,03 0,33% National Australia Bank Ltd (spons. ADRs)
Pax Global Technology Ltd 0,64 -7,53% Pax Global Technology Ltd
Resona Holdings Inc. 7,05 -0,70% Resona Holdings Inc.
Santos Ltd. 3,80 -0,50% Santos Ltd.
Sinotruk (Hong Kong) Ltd 2,66 3,10% Sinotruk (Hong Kong) Ltd
T&D Holdings Inc. 16,80 -0,59% T&D Holdings Inc.
Westpac Banking Corp. 19,57 0,11% Westpac Banking Corp.

Indizes in diesem Artikel

NIKKEI 225 39 081,71 -0,72%